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Kurz­be­schrei­bung Crails­hei­mer Mo­dell


Es gibt Klas­sen, in denen ele­men­ta­re Vor­aus­set­zun­gen des Un­ter­rich­tens nicht mehr ge­ge­ben sind. Wenn sich Klas­sen­leh­rer­schaft und Schul­lei­tung einig sind, kann eine grund­le­gen­de Neu­ori­en­tie­rung vor­ge­nom­men wer­den. Es muss zwi­schen Ler­nen­den und Leh­ren­den eine Ver­stän­di­gung über Ar­beits­hal­tung, Ver­hal­tens­wei­sen und Ziele er­reicht wer­den.

Kon­zept

Zu­kunfts­werk­statt: Die Schü­ler/-innen be­fas­sen sich ent­spre­chend der Leit­fra­ge „Wel­che bis­her ge­mach­ten Schul­er­fah­run­gen waren ne­ga­tiv?“ mit Män­geln des in der Mit­tel­stu­fe Er­leb­ten. In der Phan­ta­sie­pha­se haben sie die Mög­lich­keit, die in der Kri­tik­pha­se auf­ge­deck­ten Pro­ble­me, Schwie­rig­kei­ten, Ängs­te und Be­fürch­tun­gen ins Po­si­ti­ve zu wen­den. Sie er­ar­bei­ten und prä­sen­tie­ren in Grup­pen Lö­sungs­vor­schlä­ge, die die Basis für den mit den Leh­ren­den aus­zu­han­deln­den Ver­trag bil­den.

Contrac­ting: Ler­nen­de und Leh­ren­de schlie­ßen einen Ver­trag über die in der Klas­se gül­ti­gen Re­geln.

Me­dia­to­ren­team: Ge­wähl­te Schü­ler­me­dia­to­rin­nen und -me­dia­to­ren ver­wal­ten einen „Kum­mer­kas­ten“ und be­ru­fen zur Klä­rung von Streit­fäl­len das aus je­weils drei Ler­nen­den und Leh­ren­den zu­sam­men­ge­setz­te Me­dia­to­ren­team ein.

Ler­nen

Durch­ge­hen­de Lern­ele­men­te:Täg­li­ches Vo­ka­bel­lernen, das Aus­wen­dig­ler­nen von Ge­dich­ten und Rech­nen ohne Ta­schen­rech­ner trai­nie­ren Ge­dächt­nis und Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit.

Ge­dich­te aus­wen­dig ler­nen: Durch­schnitt­lich alle zwei Wo­chen wird ein Ge­dicht aus­wen­dig ge­lernt und schrift­lich ab­ge­fragt. Wir üben damit Auf­merk­sam­keit, Kon­zen­tra­ti­on und Ge­dächt­nis. Die Ler­nen­den wer­den mit poe­ti­scher Hoch­spra­che kon­fron­tiert.

Fä­cher­über­grei­fen­des Dik­tat: Texte bei­spiels­wei­se aus Che­mie oder Ge­schich­te sind Grund­la­ge eines wö­chent­li­chen Übungs­dik­tats.

Daily Eng­lish: Zwei Vo­ka­bel­ord­ner/-innen schrei­ben täg­lich sechs Vo­ka­beln auf eine Flip­chart. Jeden Tag fragt eine Lehr­kraft diese Vo­ka­beln an der Tafel ab und stellt die Er­geb­nis­se dem/der Fach­leh­rer/-in zur Ver­fü­gung.

Rech­nen ohne Ta­schen­rech­ner: Schü­ler/-innen er­wer­ben Ge­spür im Um­gang mit Zah­len, über­schla­gen Er­geb­nis­se und mes­sen diese an der Rea­li­tät.

Fremd- und Fach­wör­ter­glos­sar: Die in den ein­zel­nen Fä­chern ver­wen­de­ten Fremd- und Fach­wör­ter er­fas­sen die Schü­ler/-innen mit den je­wei­li­gen Er­klä­run­gen im Text­ver­ar­bei­tungs­un­ter­richt am PC und stel­len sie zu einem Glos­sar zu­sam­men.

Un­ter­stüt­zen

Kon­takt­leh­re­rin­nen und -leh­rer: Ei­ni­gen Schü­ler/-innen wird der Vor­schlag un­ter­brei­tet, sich nach frei­er Wahl eine Lehr­kraft zur per­sön­li­chen Un­ter­stüt­zung zu su­chen.

Schü­ler hel­fen Schü­lern: Sehr gute Schü­ler/-innen lei­ten in Ab­spra­che mit den Fach­leh­rer/-innen re­gel­mä­ßig Lern­grup­pen und do­ku­men­tie­ren ihre Ar­beit in Ta­ge­bü­chern. Sie er­hal­ten einen Zeug­nis­ein­trag „…hat eine För­der­grup­pe im Fach … ge­lei­tet.“

Schü­ler-Men­to­ring: Schü­ler/-innen hö­he­rer Klas­sen (2BFS2, BK, Gym­na­si­um) lei­ten För­der­stun­den. Die Ge­för­der­ten be­zah­len je nach An­zahl einen Bei­trag (zwi­schen 1,50 und 2,00 €); der Freun­des­kreis ver­dop­pelt die Summe.

Me­tho­den­trai­ning: Im ers­ten Halb­jahr einer Schul­art, in der das Fach Pro­jekt­kom­pe­tenz er­teilt wird, wer­den fä­cher­über­grei­fend ver­schie­de­ne Lern­tech­ni­ken nach Klip­pert ein­ge­führt. Es wird eine ge­mein­sa­me Klas­sen­ar­beit ge­schrie­ben und von den Kol­le­gen der je­wei­li­gen Fä­cher kor­ri­giert. Das Er­geb­nis fließt in die Note der Pro­jekt­kom­pe­tenz ein.

Ein­gangs­tests: Es gibt in den all­ge­mein­bil­den­den Kern­fä­chern Ein­gangs­tests nach einem wis­sen­schaft­lich ab­ge­si­cher­ten Blind­ver­fah­ren. Vor­bild dafür sind Dia­gno­se- und Ver­gleichs­tests. Da­nach wird ein Klas­sen­ran­king er­stellt, das die Basis für Bin­nen­dif­fe­ren­zie­run­gen lie­fert. Man kann so die Klas­se in zwei, drei oder mehr Leis­tungs­grup­pen un­ter­tei­len und ent­we­der ho­mo­ge­ne oder auch he­te­ro­ge­ne Lern­grup­pen bil­den. Die Ein­zel­er­geb­nis­se wer­den in Block­dia­gram­men dar­ge­stellt, so ge­nann­ten Feh­ler­säu­len. Nach je­weils einem drei Vier­tel Jahr wer­den die Tests wie­der­holt und die Feh­ler­säu­len er­gänzt. Lern­for­schrit­te kön­nen so exakt be­stimmt wer­den. Die Schü­ler/-innen sehen sie und füh­len sich be­stä­tigt.

Mo­ti­vie­ren

Ef­fi­zi­en­te Un­ter­richts­for­men: Die Kol­leg/innen be­mü­hen sich die neue­ren me­tho­di­schen und di­dak­ti­schen Er­kennt­nis­se re­gel­mä­ßig um­zu­set­zen. Im Mit­tel­punkt steht dabei die Hand­lungs­ori­en­tie­rung.

Pro­jekt­ar­beit: Die Schü­ler be­ar­bei­ten Pro­jek­te wie zum Bei­spiel: ,,Un­se­re Her­kunft – un­se­re Wur­zeln“ oder „Schu­le fer­tig – was dann?“.

An Wett­be­wer­ben teil­neh­men : Pro­jekt­the­men kön­nen Wett­be­werbs­aus­schrei­bun­gen ent­nom­men sein. Die Er­geb­nis­se wer­den ein­ge­reicht.

Bei Stif­tun­gen an­mel­den : Be­gab­te Schü­ler/-innen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund, die sehr gute Leis­tun­gen nach­wei­sen kön­nen, wer­den bspw. bei der Ro­bert-Bosch-Stif­tung zur För­de­rung vor­ge­schla­gen.

Er­zie­hen

An­we­sen­heit: Ent­schul­dig­te und un­ent­schul­dig­te Fehl­zei­ten wer­den bei allen Schü­ler/-innen in den ers­ten drei Schul­halb­jah­ren als Fehl­ta­ge im Zeug­nis ver­merkt. Möch­te ein Schü­ler den Un­ter­richt vor­zei­tig ver­las­sen, füllt er einen Un­ter­richts­be­frei­ungs­schein aus, der vom Klas­sen­leh­rer, der Schul­lei­tung und wie­der­um dem Klas­sen­leh­rer ge­gen­ge­zeich­net wird. Bei drei­ma­li­gem Feh­len wird der Un­ter­richt Frei­tag­nach­mit­tag nach­ge­holt.

Les­bar schrei­ben: Ler­nen­de und Leh­ren­de be­mü­hen sich, die Schrift als Er­run­gen­schaft der Kul­tur zu schüt­zen und zu pfle­gen.

Haus­auf­ga­ben: Im Stun­den­plan ist ein­mal wö­chent­lich eine Dop­pel­stun­de aus­ge­wie­sen, in der Schü­ler/-innen Haus­auf­ga­ben an­fer­ti­gen, Ge­dich­te bzw. Vo­ka­beln ler­nen und ge­gen­sei­tig ab­fra­gen, sich auf Klas­sen­ar­bei­ten vor­be­rei­ten oder Trai­nings- und Übungs­auf­ga­ben lösen.

Kom­mu­ni­zie­ren

Klas­sen­leh­rer­team: Alle we­sent­li­chen Ent­schei­dun­gen wer­den ge­mein­sam und mehr­heit­lich ge­fällt. Bei Pro­jek­ten und El­tern­aben­den tre­ten die Leh­ren­den ge­mein­sam auf, um die­ses Prin­zip zu ver­an­schau­li­chen.

Jour fixe: Die in den Pro­jekt­klas­sen un­ter­rich­ten­den Kol­le­gen/-innen tref­fen sich alle drei bis vier Wo­chen für ma­xi­mal eine Un­ter­richts­stun­de, um sich aus­zu­tau­schen und ab­zu­spre­chen. Die Sit­zun­gen wer­den mög­lichst gut vor­be­rei­tet; die Ta­ges­ord­nun­gen sind be­kannt. Die An­we­sen­heit ist frei­ge­stellt.

El­tern­ge­spräch: Wir füh­ren in der zwei­ten Schul­wo­che in, nach Mög­lich­keit ge­mischt­ge­schlecht­lich be­setz­ten, Leh­rertan­dems je­weils 30-mi­nü­ti­ge Ge­sprä­che mit den El­tern un­se­rer Schü­ler/-innen. Dazu haben wir einen Fra­ge­bo­gen aus­ge­ar­bei­tet, an dem wir uns ori­en­tie­ren und ein For­mu­lar, das von den El­tern un­ter­schrie­ben wird. Wir tref­fen uns in einer Klas­sen­kon­fe­renz, um die Er­geb­nis­se aus­zu­wer­ten.

El­tern­in­for­ma­ti­on: Die El­tern er­hal­ten je­weils in der Mitte des Schul­halb­jah­res eine ge­son­der­te In­for­ma­ti­on über nicht an­ge­fer­tig­te Haus­auf­ga­ben, Ver­spä­tun­gen, Fehl­ta­ge und den Leis­tungs­stand.

Klas­sen­ver­samm­lung: Es wer­den re­gel­mä­ßig Klas­sen­ver­samm­lun­gen unter Lei­tung zwei­er Schü­le­rin­nen oder Schü­ler ab­ge­hal­ten. Dabei stel­len ent­we­der die Klas­sen­leh­rer/-innen oder die Kol­leg/-innen der kom­mu­ni­ka­ti­ven Fä­cher ihre Stun­de zur Ver­fü­gung.