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Dop­pel­stun­de 4

Nicht ver­ste­hen, nicht wis­sen, nicht kön­nen… – „Jün­ge­run­ver­ständ­nis“ im Mar­ku­sevan­ge­li­um (Re­dak­ti­ons­kri­tik)

Bezug zur in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen:

Die SuS kön­nen

  • 3.3.3 (1) sich mit As­pek­ten des Ver­ständ­nis­ses bi­bli­scher Texte aus­ein­an­der­set­zen (zum Bei­spiel His­to­ri­zi­tät und Ak­tua­li­tät, Wahr­heit, Wi­der­sprü­che)
  • 3.3.3 (2) die Ent­ste­hung bi­bli­scher Texte aus his­to­risch-kri­ti­scher Per­spek­ti­ve ex­em­pla­risch er­läu­tern
  • 3.3.3 (4) sich mit der Be­deu­tung der hei­li­gen Schrif­ten in den mo­no­the­is­ti­schen Re­li­gio­nen (Wahr­heits­an­spruch und zum Bei­spiel Über­set­zung, In­ter­pre­ta­ti­on, All­tags­ge­brauch) aus­ein­an­der­set­zen

Bezug zur pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen:

  • 2.1.3. grund­le­gen­de re­li­giö­se Aus­drucks­for­men (Sym­bo­le, Riten, My­then, Räume, Zei­ten) wahr­neh­men, sie in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten wie­der­er­ken­nen und sie ein­ord­nen
  • 2.2.1. re­li­giö­se Aus­drucks­for­men ana­ly­sie­ren und sie als Aus­druck exis­ten­ti­el­ler Er­fah­run­gen ver­ste­hen
  • 2.2.3. Texte, ins­be­son­de­re bi­bli­sche, sach­ge­mäß und me­tho­disch re­flek­tiert aus­le­gen
  • 2.3.1 de­skrip­ti­ve und nor­ma­ti­ve Aus­sa­gen un­ter­schei­den und sich mit ihrem An­spruch aus­ein­an­der­set­zen

Di­dak­ti­scher Hin­weis: Die Dop­pel­stun­de will an­hand des syn­op­ti­schen Ver­gleichs zu den theo­lo­gi­schen Pro­fi­len und spe­zi­fi­schen In­hal­ten der ein­zel­nen Evan­ge­li­en kom­men. Dabei wird sicht­bar, wie sehr Mt die of­fe­nen Stel­len des Mk-Tex­tes ver­ein­deu­tigt hat. Hier bie­tet sich die Ge­le­gen­heit, ge­won­ne­nes Wis­sen aus den be­reits durch­ge­führ­ten Me­tho­den­schrit­ten mit ein­zu­spie­len und zu Ar­gu­men­ten zu ma­chen. Die SuS sol­len durch die Ak­ti­vie­rung in einer Fish­bowl-Dis­kus­si­on in Stand ge­setzt wer­den, nach­zu­voll­zie­hen, wie re­dak­ti­ons­kri­tisch ar­gu­men­tiert und in­ter­pre­tiert wird. Auch die Brot­re­de des Joh-Ev wird in ihrem theo­lo­gi­schen Pro­fil mit ein­be­zo­gen (vgl. Trans­fer).

Pro­ble­mer­öff­nung: Bild­im­puls mit mit­tel­la­tei­ni­schem Spruch aus den Gesta Ro­man­o­rum (Die Taten der Römer sind eine mit­tel­al­ter­li­che Samm­lung von Sen­ten­zen und Weis­hei­ten, die eu­ro­pa­weit vom 14. bis ins 18 Jhdt. hin­ein sehr ver­brei­tet war) (M19). Das Sym­bol der drei Affen ist ja­pa­ni­schen Ur­sprungs (Kon­fu­zi­us-Spruch) hat aber seine Be­deu­tung in der eu­ro­päi­schen Re­zep­ti­on weg vom groß­zü­gi­gen Hin­weg­se­hen über Un­an­ge­neh­mes hin zu einer Kri­tik an man­geln­der Ci­vil­cou­ra­ge ver­la­gert.

Ar­beits­auf­trag: Ver­glei­che die drei Affen und das Sprich­wort aus dem 14. Jahr­hun­dert mit dem Ver­hal­ten der Jün­ger in Mk 8,14-21

Er­ar­bei­tung I: Syn­op­se Mt 16,5-12 // Mk 8,14-21 (M20)

Ar­beits­auf­trag (PA):

  1. Be­schreibt, worum es in den bei­den Tex­ten geht.
  2. Ar­bei­tet die Un­ter­schie­de her­aus.
  3. Er­klärt, was jeder Text be­son­ders be­tont / her­vor­hebt.

Er­geb­nis­si­che­rung I: Samm­lung der Er­geb­nis­se in Stich­punk­ten an der Tafel; Deu­tung des Be­fun­des im ge­lenk­ten UG

Di­dak­ti­scher Hin­weis: Auch, wenn hier nur zwei Texte syn­op­tisch ver­gli­chen wer­den, bie­tet es sich an, zur Deu­tung des Be­fun­des, das Sche­ma der 2-Quel­len-Theo­rie (vgl. dazu zB. das Kurs­buch Re­li­gi­on, Sek II, S.168) an der Tafel mit zu ent­wi­ckeln (Minor agree­ments und die Deu­te­reo- oder Ur-Mk-Hy­po­the­sen müs­sen nicht zwin­gend er­klärt wer­den – also jene The­sen, die eine Mk-Text­form vor (Ur) oder nach (deu­te­ro) un­se­rem Mk-Text ver­mu­ten, den Mt und Lk be­nutzt hät­ten, so dass ihre Ge­mein­sam­kei­ten gegen un­se­ren Mk er­klär­bar wer­den).

An­hand des Über­sichts­blat­tes zur his­to­risch-kri­ti­schen Me­tho­dik (M7) kön­nen die Ar­beits­schrit­te zur Text­kri­tik, Text­ana­ly­se, zur Quel­len­kri­tik (Syn­op­ti­scher Ver­gleich) und zur Re­dak­ti­ons­kri­tik im Zshg. er­läu­tert wer­den.

Er­ar­bei­tung IIa: Über­prüft die theo­lo­gi­schen Pro­fi­le des Mk // des Mt (M21), ver­gleicht mit dem im syn­op­ti­schen Ver­gleich er­ho­be­nen Be­fund und er­läu­tert, ob bei­des zu­sam­men passt oder nicht.

Er­geb­nis­si­che­rung II: Kurze Aus­wer­tung/Aus­spra­che im Ple­num (UG)

Er­ar­bei­tung IIb: Nicht ver­ste­hen oder Nicht-Ver­ste­hen

GA: Ar­beits­tei­li­ge Grup­pen­ar­beit zur Deu­tung und Be­wer­tung des sog. „Jün­ge­run­ver­ständ­nis­ses“ bei Mk; un­ter­schied­li­che Texte, Vor­be­rei­tung auf eine Streit-Dis­kus­si­on

Al­ter­na­ti­ver Zu­satz: Vor­be­rei­tung im Ple­num: Ge­lenk­tes UG: Wil­li­am Wrede und die Be­schwer­de über die un­ver­stän­di­gen Jün­ger (M22)

Ar­beits­auf­trag: Er­läu­tert, wie Wrede die Jün­ger im Mk-Ev ver­steht.

Di­dak­ti­scher Kom­men­tar: Es könn­te sich an­bie­ten, das kon­stru­ier­te Streit­ge­spräch über das Jün­ger-Un­ver­ständ­nis (Ebner-Sto­ell­ger) an­hand eines Klas­si­kers (Wrede) im Ple­num an­zu­bah­nen, um die Dis­kus­si­on in­halt­lich vor­zu­be­rei­ten – in Klas­sen mit theo­lo­gisch noch nicht sehr dis­kus­si­ons­freu­di­gen Schü­ler_in­nen viel­leicht von Vor­teil]

Ar­beits­auf­trag: Ent­werft in der Grup­pe an­hand Eures Tex­tes (Ebner oder Sto­ell­ger) (M23-24) und aus Eurem bis­her über die Pe­ri­ko­pe er­ar­bei­te­ten Wis­sen, mög­lichst viele Ar­gu­men­te, um das „Jün­ge­run­ser­ständ­nis“ ent­we­der als Stil­mit­tel des Mk zu ver­ste­hen, der die Jün­ger dabei „schlecht weg­kom­men“ lässt (Ebner) oder aber als Stil­mit­tel des Mk, der nur das sagt, was so­wie­so im An­ge­sicht des Hei­li­gen gilt: `Ver­ste­hen ist nicht mög­lich´ (Sto­ell­ger). Be­rei­tet Euch auf eine Fish-Bowl-Dis­kus­si­on vor, in der Ihr Eure Po­si­ti­on ar­gu­men­ta­tiv ver­tei­digt.

Fish­bowl-Dis­kus­si­on: 4 Stüh­le, jede Grup­pe schickt einen Ver­tre­ter und wech­selt („klatsch ab“) je nach Ein­fäl­len zur Dis­kus­si­on

Dis­kus­si­ons­fra­ge: Sind die Jün­ger Jesu im Mk-Ev ein­fach nur un­ver­stän­dig und dumm?

Trans­fer/Haus­auf­ga­be: Lest die sog. „Brot­re­de“ des Jesus aus dem Joh-Ev. (vgl. Joh 6,22-51) und deu­tet sie vor dem Hin­ter­grund des Joh-Pro­fils (M21) theo­lo­gisch und re­dak­ti­ons­kri­tisch: Er­läu­te­re, mit wel­cher Ab­sicht Joh wohl diese Rede ent­wi­ckelt.

 

Un­ter­richts­se­quenz: „Die Bibel öff­net Räume“: Her­un­ter­la­den [docx][2 MB]

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Wei­ter zu M19