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Das Sakrament der Taufe in der Syrisch-Orthodoxen Kirche
Die sieben Sakramente in der Syrisch-Orthodoxen Kirche
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche kennt (wie auch die Römisch-Katholische Kirche) insgesamt sieben Sakramente: Die Taufe, die Eucharistie, die Firmung (Salbung mit dem Salböl Chrisam), die Eheschließung, das Priesteramt, die Beichte, die Krankensalbung (ehemals als letzte Ölung vor dem Sterben bezeichnet). Diese sieben Vollzüge im kirchlichen Leben haben eine Aufgabe: Sie sollen die Gegenwart Jesu Christi oder die Nähe und den Beistand Gottes in entscheidenden Lebensphasen in einer symbolischen Handlung zur Geltung bringen.
Wasser, Öl und ein besonderes Tuch – Taufe in der Syrisch-Orthodoxen Kirche
Die Taufe wird in der Regel an Säuglingen vollzogen. Erwachsenentaufen sind möglich, aber selten. Der eigentliche Taufritus der Syrisch-Orthodoxen Kirche fügt zum Untertauchen des Täuflings in Wasser eine zweimalige Salbung mit Öl hinzu. Dabei wird der Täufling vom Paten in ein besonderes, oft über Generationen hinweg vererbtes Salbtuch gewickelt. Das Patenamt beginnt mit der aktiven Teilnahme der Taufpaten am Taufakt. Sie tragen den Täufling, eingewickelt in das Salbtuch zum Taufbecken, das in syrisch-orthodoxen Schriften gelegentlich auch als „Taufbrunnen“ bezeichnet wird.
Das Patenamt wird in der Syrisch-Orthodoxen Kirche ausgesprochen ernst genommen. Vor Antritt ihres Amtes gegenüber dem Kind müssen die Paten zur Beichte gehen; sie erhalten danach die Eucharistie. Paten dürfen in der Regel nicht aus dem näheren Verwandtschaftskreis des Täuflings stammen. Die Begründung dafür lautet: durch die Taufe sind der Täufling und der Taufpate in besonderer Weise fast verwandtschaftlich verbunden. Eine bereits natürlich bestehende enge Verwandtschaft würde hier störend und irritierend wirken.
Taufe und Eucharistie (Abendmahl) gehören zusammen – von Anfang an
Besonders ungewöhnlich ist es, dass bereits dem neugeborenen Täufling nach dem eigentlichen Taufakt sogleich die Eucharistie (das Abendmahl) gereicht wird. So wird verdeutlicht: Taufe und Eucharistie gehören zusammen. Beide Sakramente verweisen auf Jesus Christus. Wer getauft ist, kann die Eucharistie empfangen.
Taufe und Namensgebung
Der Name sollte nach dem Willen der Syrisch-Orthodoxen Kirche stets biblischen Ursprungs sein. Diese Sitte ist aber seit den großen Auswanderungsbewegungen aus den Ursprungsländern der Syrisch-Orthodoxen Kirche in den Gemeinden keineswegs ungebrochen lebendig.
Abbildung: Syrisch-orthodoxe Taufe: Salbung des Säuglings und Gabe der Eucharistie an den Säugling
[Bildquelle im gedruckten ZPG-Material für die internen Fortbildungen: Josef Önder, Die syrisch-orthodoxen Christen, Tübingen 2013, S. 67]
Arbeitsaufgaben:
- Beschreibt, was im linken Bild geschieht!
- Untersucht am rechten Bild wie innerhalb des Taufritus dem Täufling die Eucharistie (also das Abendmahl) gereicht wird. Achtet dabei besonders auf die Hand des Priesters (am rechten Bildrand)!
- Zusatzaufgabe/Mögliche Ergänzung: Betrachtet die Darstellung einer syrisch-orthodoxen-Taufe auf Youtube (https://www.youtube.com/watch?v=JYwCorWbsqs)! Untersucht, welches „klassische Element“ bei dieser Aufnahme nicht gezeigt wird!
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