Ur-kunde Bibel
Stunde 3-4
Biblische Geschichten, die nicht lockerlassen
Hinführung zu: „Samariter aus Leidenschaft“ (Lk 10,25-37)
Einstieg:
a) L-Info: Hinweis, dass die heutige U-Stunde zu einer biblischen Geschichte, die uns nicht lockerlässt, hinführen wird, die aber erst in der DS 5/6 thematisiert werden wird
b) SuS sehen sich den in M2 genannten Kurzfilm an und tauschen sich darüber im UG mittels Impulsfragen (s.u.) aus
- M2: Kurzfilm (6 min) aus MDR „Exakt – Experiment: Zivilcourage“ (Eine junge Frau wird belästigt);
siehe unter: http://www.mdr.de/exakt/video-40444.html
- Mögliche Impulsfragen:
- Beschreibe, was das eben gesehene Video zum Ausdruck bringen möchte.
- Begründe, warum Menschen bereit waren, zu helfen und warum nicht.
- Nimm Stellung: Verstehe ich Personen besser, wenn ich mich in ihre Lage hineinversetzen kann?
Erarbeitung:
a) Information als L-Instruktion über WITH-Modell (Wahrnehmung, Imitation/Spiegelneuronen, Teil-Identifikation, Handlung) und über Empathiekatalysatoren (=Analogie, Nähe, Attraktivität, Konzentration, Attributierung, Sympathie, Zeit); SuS erhalten gleichzeitig zum Nachvollziehen der Informationen das AB „Das WITH-Modell“ (M 3)
- M3: AB „Das WITH-Modell“
- Ob jemand bereit ist, zu helfen, hängt von dessen Empathiefähigkeit ab. Wenn man sich möglichst gut in eine andere Person hineinversetzen kann, dann fällt es einem leichter, im Sinne der hilfebedürftigen Person zu helfen.
- Es lassen sich vier Phasen bzw. Teilphänomene von Empathie unterscheiden:
1-Wahrnehmung;
2-Imitation;
3-Teil-Identifikation;
4-Handlung - Dieser WITH-Empathie-Prozess gelingt umso besser, je mehr und ausgeprägter Empathie-Auslöser beteiligt sind:
a-Analogiefaktor: je mehr Ähnlichkeiten bzw. Gemeinsamkeiten ein potenzieller Helfer mit einer hilfebedürftigen Person wahrnimmt, umso besser kann er sich mit ihr identifizieren. Deshalb wird besonders nahestehenden Personen oder Verwandten geholfen.
b-Nähefaktor: zeitliche und räumliche Nähe zur hilfesuchenden Person sind ebenso bedeutsam.
c-Attributierungsfaktor: (auf S-AB „Das WITH-Modell“ einfachhalber „Fremdeinwirkung“ genannt) Die Zuschreibung, dass ungünstige Umstände oder Fremdeinwirkung und nicht die Person selbst, sind förderlich für eine Hilfestellung.
d-Konzentrationsfaktor: je weniger Personen geholfen werden muss, umso wahrscheinlicher wird der Person geholfen
e- Attraktivitätsfaktor: Attraktive, z.B. erfolgreiche, Menschen können vermehrt mit Hilfe rechnen.
f- Sympathiefaktor: Menschen wirken sympathisch, wenn sie selbst empathisch sind. Sympathische Personen können bevorzugt Hilfe erwarten.
g-Zeitfaktor: Steht ein potenzieller Helfer nicht unter Stress, kann er sich Zeit für die hilfesuchende Person nehmen, begünstigt dies das Helfen.
b) Um die 4 Phasen des WITH-Modells zu verstehen, üben die SuS Imitation und Teil-Identifikation im Rahmen von Improvisationsspielen:
- Literatur zum Thema: Radim Vlcek. Workshop Improvisationstheater. Übungs- und Spielesammlung für Theaterarbeit, Ausdrucksfindung und Gruppendynamik. Donauwörth 2006.
- Imitationsübungen: z.B. Mimikring, Imitationskreis, Spiegeln, Rollenpaarspiele;
Teil-Identifikationsübungen: z.B. Blindenführung, Freeze (umfasst alle 4 des WITH- Phasen), ABC-spiel; dazu M4 „Spielbeschreibungen“
Vertiefung:
nochmaliges Ansehen des Videos unter Zuhilfenahme des WITH-Modells: SuS machen Eintragungen auf dem S-AB „Das WITH-Modell“, während sie noch zwei Mal den Kurzfilm „MDR Exakt – Experiment: Zivilcourage“ sehen; anschließend Austausch darüber im UG
- Mögliche Lösung zu S-Beobachtungen zum WITH-Modell anhand des Kurzfilms „MDR Exakt – Experiment: Zivilcourage“
- Impulsfragen zum Abschluss:
- Was gibt uns besonders zu denken bei diesem Experiment und seinem Ergebnis?
- Was nehmen wir nun aus diesem Experiment für uns selbst mit?
(zur Freiheit des Menschen gehört es auch, sich entscheiden zu müssen, es gibt Situationen, da muss man über den Schatten seiner Bequemlichkeiten springen und für andere eintreten.
Stundenverlauf: Herunterladen [docx][24 KB]
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