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Imi­ta­ti­ons­spie­le

Be­schrei­bun­gen

Imi­ta­ti­ons­spie­le nach: Vlcek, Radim. Work­shop Im­pro­vi­sa­ti­ons­thea­ter. Übungs- und Spie­le­samm­lung für Thea­ter­ar­beit, Aus­drucks­fin­dung und Grup­pen­dy­na­mik. Do­nau­wörth 2013 (8. Auf­la­ge).

 

Mi­mi­kring (nach Vlcek, Radim, S. 48)

Alle ste­hen im Kreis. A be­ginnt, indem er den Nach­bar mit einem aus­drucks­vol­len Ge­sicht an­schaut. B über­nimmt prä­zi­se den Ge­sichts­aus­druck, dreht den Kopf lang­sam bis zur Mitte, damit alle sein Ge­sicht sehen kön­nen, stoppt, wird kurz neu­tral im Ge­sichts­aus­druck, setzt eine neue Mimik auf und dreht sich zum Nächs­ten um. In jeder Lauf­rich­tung eine Runde durch­füh­ren.

 

Imi­ta­ti­ons­kreis (nach Vlcek, Radim, S. 45f.)

Alle ste­hen im Kreis und jeder schaut sei­nem di­rek­ten Ge­gen­über ge­ra­de­wegs in die Augen – das ganze Spiel über. Der Spiel­lei­ter fängt an, sich in Zeit­lu­pe in sport­lich-tän­ze­ri­schen Ver­ren­kun­gen zu be­we­gen, wäh­rend die an­de­ren ihn aus den Au­gen­win­keln pe­ri­pher wahr­neh­men und mit­ma­chen müs­sen. Nach ein paar Vor­ga­ben gibt er an den nächs­ten im Kreis wei­ter.

 

Spie­geln (nach Vlcek, Radim, S. 112)

Der Rah­men­auf­bau die­ses Spie­les ist va­ria­bel. Am An­fang soll­te man Paare bil­den, wobei einer der Ak­teur und der an­de­re der Spie­gel ist. Beide schau­en sich die ganze Zeit über in die Augen. Der Ak­teur hat die Auf­ga­be, sehr lang­sa­me und aus­la­den­de Be­we­gun­gen durch­zu­füh­ren, wäh­rend der Spie­gel sie, so gut es geht, mit­ma­chen muss – eben spie­gel­ver­kehrt. Spä­ter kann man einen Ak­teur vor 3-4 Spie­geln ge­leich­zei­tig agie­ren las­sen.

 

Rol­len­paar­spiel (nach Vlcek, Radim, S. 49)

Zwei Spie­ler spie­len zu­sam­men eine Szene, so als wären sie eine Per­son. Sie ma­chen sich Satz für Satz in der Ich-Form wech­sel­sei­tig Hand­lungs­vor­ga­ben, die sie wie sia­me­si­sche Zwil­lin­ge als Dar­stel­ler ver­wirk­li­chen.

Tipps für den Spiel­lei­ter: Wich­tig ist es, sich nach jedem Satz viele Zeit zum Aus­spie­len der Hand­lungs­vor­ga­be zu neh­men. da man nicht be­lie­big reden kann, heißt es so­wie­so: spie­len statt reden!

 

Blin­den­füh­rung (nach Vlcek, Radim, S. 86f.)

Zu die­sem klas­si­schen Ver­trau­ens­spiel hier ein paar Vor­schlä­ge zum Steu­ern des Blin­den.

Va­ri­an­te 1: Eine schö­ne Mög­lich­keit ist es, wenn der Ge­führ­te einen Zei­ge­fin­ger in die Luft streckt und der Hel­fer sei­nen ei­ge­nen Zei­ge­fin­ger, Kuppe auf Kuppe, auf die­sen stellt.

Va­ri­an­te 2: Wer’s lie­ber mit der Stim­me mag, kann einen blin­den mit einem ver­ein­bar­ten Füh­rungs­laut lei­ten. Bei die­ser Va­ri­an­te kön­nen sich „bö­ser­wei­se“ die Füh­rer ver­mi­schen, so dass jeder blin­de sei­nen ei­ge­nen wie­der­fin­den muss.

Va­ria­ti­on 3: in der Va­ri­an­te „Autos“ steu­ert der Hin­ter­mann den Blin­den über Fin­ger­druck (Druck­stär­ke gleich Ge­schwin­dig­keit) auf dem Rü­cken. So ist z.B. zwi­schen den Schul­ter­blät­tern vor­wärts, an den Schul­tern je­weils ab­bie­gen, im Na­cken rück­wärts.

Va­ri­an­te 4: Der Füh­rer stellt sich hin­ter den Blin­den und rennt mit ihm, sehr ra­sant, quer durch den Raum und bremst ihn erst kurz vor einer Wand ab. Eine Va­ri­an­te ei­gent­lich nur für er­fah­re­ne Thea­ter­men­schen und wenn nicht zu viele Paare im Raum un­ter­wegs sind, sonst Ver­let­zungs­ge­fahr.

 

ABC-Spiel (nach Vlcek, Radim, S. 225)

Zwei Spie­ler ent­wi­ckeln zu­sam­men eine ein­fach frei im­pro­vi­sier­te Szene, wobei bei jedem Spre­cher­wech­sel oder bei jeder län­ge­ren Pause mit dem nächs­ten Buch­sta­ben des Al­pha­bets be­gon­nen wer­den muss. Der erste Satz, der in die­ser Szene ge­spro­chen wer­den muss, be­ginnt also mit einem „A“, der letz­te mit einem „Z“.

Tipps für den Spiel­lei­ter: Man „ver­kopft“  leicht und rutscht in ein be­lang­lo­ses Re­de­spiel hin­ein. Am An­fang ist es nicht dumm, sich mal eine Liste mit den Mög­lich­kei­ten für „X“ und „Y“ zu über­le­gen. Dann muss man z.B. nicht in jeder Szene Xy­lo­phon spie­len.

Va­ria­ti­on/Al­li­te­ra­ti­ons­spiel: Es wer­den Sätze ge­bil­det, wo mög­lichst viele Worte mit dem ak­tu­el­len Buch­sta­ben be­gin­nend vor­kom­men – wie­der bis Spre­cher­wech­sel oder län­ge­rer Pause.

 

Free­ze (Seite „Free­ze Tag“. In: Im­pro­wi­ki, Im­pro­vi­sa­ti­ons­thea­ter und Come­dy, URL: http://​im­pro­wi­ki.​com/​de/​wiki/​imp​roth​eate​r/​free­ze_​tag (Ab­ge­ru­fen: 10. Ja­nu­ar 2017, 14:31 Uhr), Li­zenz CC BY-SA 3.0 DE)

Alle sind be­tei­ligt, eine Szene spie­len immer nur zwei.

Zwei Spie­ler star­ten und spie­len eine kurze Szene. Wenn ein Beat er­reicht ist, klatscht einer der nicht be­tei­lig­ten Spie­ler in die Hände und/oder ruft "Free­ze!". Die Dar­stel­len­den stop­pen so­fort und frie­ren in der Hal­tung ein, die sie ge­ra­de haben. Der Spie­ler, der ge­klatscht hat, tippt einen der bei­den Spie­ler an und über­nimmt exakt des­sen Hal­tung. Es star­tet eine kom­plett neue Szene. Die bei­den Spie­ler neh­men dabei ihre Hal­tun­gen als Grund­la­ge für ihr Tun in der neuen Szene. In der Regel kommt die Spiel­idee für die neue Szene von dem neuen Spie­ler. Den Reiz des Spiels macht aus, die ge­naue Hal­tung de­tail­ge­nau zu ko­pie­ren und diese in einem neuen Kon­text zu recht­fer­ti­gen. Dafür ist ein ge­nau­es Be­ob­ach­ten der Szene und der Hal­tun­gen vor der Über­nah­me sehr wich­tig. Damit das mög­lich ist, sind die Sze­nen mit viel Kör­per­lich­keit und Hal­tungs­än­de­run­gen zu spie­len. Be­en­den soll­te man die Szene dann, wenn ge­ra­de ein Beat er­reicht ist, z.B. nach einem Gag. Wenn die Spie­ler wäh­rend­des­sen auch noch eine span­nen­de Kör­per­hal­tung ein­ge­nom­men haben, ist das umso bes­ser.

 

 

Be­schrei­bun­gen Imi­ta­ti­ons­spie­le: Her­un­ter­la­den [docx][18 KB]

 

Wei­ter zu Stun­de 5-6