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Ur-kunde Bibel

Stun­de 7-8

Bi­bli­sche Ge­schich­ten, die nicht lo­cker­las­sen
Hin­füh­rung zu: „Sa­ma­ri­ter aus Lei­den­schaft“ (Lk 10,25-37)

Als Lek­tü­re­vor­schlag zum Ken­nen­ler­nen der Me­tho­de des Bi­blio­logs:

Uta Pohl-Pa­ta­long. Bi­blio­log. Im­pul­se für Got­tes­diens­te, Ge­mein­de und Schu­le. Bd. 1: Grund­for­men. Stutt­gart: Kohl­ham­mer 2013 (3. Aufl.).

Ein­stieg:

SuS wer­den in die Me­tho­de des Bi­blio­logs ein­ge­führt

PRO­LOG

  • Heute möch­te ich mit Euch einen Text aus der Bibel lesen, der von einer Be­geg­nung Jesu er­zählt.
  • Wir wer­den uns dem Text in der Form des Bi­blio­logs nä­hern, d.h. wir wol­len mit dem Bi­bel­text in einen Dia­log tre­ten und da­durch die bi­bli­sche Bot­schaft le­ben­dig wer­den las­sen.
  • Wie geht das genau vor sich, den Text le­ben­dig ma­chen?
    Indem ich ein Stück des Tex­tes vor­le­se, Euch dann bitte in eine be­stimm­te Rolle ge­dank­lich zu schlüp­fen und aus der Per­spek­ti­ve die­ser Rolle eine Frage zu be­ant­wor­ten.
  • Bei der Be­ant­wor­tung sind alle Teil­neh­men­den und ihre Ant­wor­ten will­kom­men. Man darf sich ein­fach auf die Per­spek­ti­ve der Rolle/einer Per­son ein­las­sen und von daher eine Ant­wort for­mu­lie­ren.
  • Wei­ter geht es dann fol­gen­der­ma­ßen: Wenn man als Teil­neh­men­de etwas spon­tan aus der Per­spek­ti­ve einer Rolle zu einer ge­stell­ten Frage etwas sagen möch­te, dann macht man sich be­merk­bar, indem man den Arm hebt. Dann komme ich in die Nähe, man trägt seine Ant­wort in Ich-Form (das Ich ist die je­wei­li­ge Rolle) vor und ich als Bi­blio­log-Lei­te­rin wie­der­ho­le die Ant­wort laut für die Grup­pe in ei­ge­nen Wor­ten, die sich aber an­leh­nen, an das, was Ihr mir je­weils sagt. Manch­mal kann es auch sein, dass ich noch­mals eine kurze Nach­fra­ge je­man­dem stel­le, die auch wie­der be­ant­wor­tet wird und die ich auch wie­der wie­der­ho­le.
  • Ich möch­te Euch aus­drück­lich er­mu­ti­gen, mit­zu­ma­chen. Keine Ant­wort ist falsch, jede Äu­ße­rung ist wert­voll.  Man muss nicht theo­lo­gisch ge­bil­det oder bi­blisch be­wan­dert sein. Die hör­ba­re Teil­nah­me macht einen bi­bli­schen Text für uns alle le­ben­dig. Ich bin also auf Eure Hilfe an­ge­wie­sen. Es gibt auch die Mög­lich­keit, still teil­zu­neh­men. Das ist na­tür­lich auch wert­voll.
  • Habt Ihr jetzt noch Fra­gen?
  • Dann darf ich Euch bit­ten, die Ti­sche frei zu räu­men und sich auf das, was kommt, ein­zu­las­sen.

Er­ar­bei­tung

SuS er­le­ben und ge­stal­ten einen Bi­blio­log zu Lk 18, 35-43

 

HIN­FÜH­RUNG

  • Wir ver­las­sen nun ge­dank­lich Klas­sen­zim­mer und ma­chen eine Zeit­rei­se 2000 Jahre zu­rück und be­glei­ten Jesus quer durch das Land Is­ra­el.
  • Jesus ist als Wan­der­pre­di­ger un­ter­wegs und ver­kün­det den Men­schen die Frohe Bot­schaft vom Reich Got­tes, von der Liebe Got­tes zu uns Men­schen.
  • Auf sei­nen Wan­de­run­gen kommt Jesus auch nach Je­ri­cho. Dort hat er eine Be­geg­nung. Doch hört selbst.
  • Bibel auf­schla­gen

 

BI­BLIO­LOG

 

1. Text: Lk 18,35-36

35 Als Jesus in die Nähe von Je­ri­cho kam, saß ein Blin­der an der Stra­ße und bet­tel­te.

36 Er hörte, dass viele Men­schen vor­bei­gin­gen, und frag­te: Was hat das zu be­deu­ten?

  • Rolle: Jeder und jede von Euch ist jetzt der blin­de Bett­ler.
  • Shift: Du sitzt wie jeden Tag bet­telnd am Stra­ßen­rand und nun fragst Du: „Was hat das zu be­deu­ten?“
  • Frage: Was be­wegt Dich so, dass Du diese Frage stellst?
  • Echo­ing, In­ter­view­ing
  • Danke, blin­der Bett­ler. Hört, wie die Ge­schich­te wei­ter­geht

 

2.Text: Lk 18,37-39a

37 Man sagte ihm: Jesus von Na­za­ret geht vor­über.

38 Da rief er: Jesus, Sohn Da­vids, hab Er­bar­men mit mir!

39a Die Leute, die vor­aus­gin­gen, wur­den är­ger­lich und be­fah­len ihm zu schwei­gen.

  • Rolle: Jeder und jede von Euch ist jetzt je­mand von den ge­nann­ten Leu­ten
  • Shift: Du gehst Jesus vor­aus, un­ter­brichst den Blin­den und be­fiehlst ihm, dass er schwei­gen soll.
  • Frage: Mit wel­chen Ge­dan­ken und Ge­füh­len tust Du dies?
  • Echo­ing, In­ter­view­ing
  • Danke, eine/r von den Leu­ten um Jesus. Hört, wie die Ge­schich­te wei­ter­geht.

 

3. Text: Lk 18,39b-41a

39b Er aber schrie noch viel lau­ter: Sohn Da­vids, hab Er­bar­men mit mir!

40 Jesus blieb ste­hen und ließ ihn zu sich her­füh­ren. Als der Mann vor ihm stand, frag­te ihn Jesus:

41 Was soll ich dir tun?

  • Rolle:  Jeder und jede von Euch ist jetzt noch­mals der Blin­de.
  • Shift: Du bist auf­ge­stan­den und nun stehst di­rekt vor Jesus. Jesus aber fragt Dich: „Was soll ich dir tun?“
  • Frage: Wie wirkt die Frage Jesu auf Dich, blin­der Bett­ler?
  • Echo­ing, In­ter­view­ing
  • Danke, blin­der Bett­ler. Hört, wie die Be­geg­nung wei­ter ver­läuft.

 

4. Text: Lk 18,42-43

41b Er ant­wor­te­te: Herr, ich möch­te wie­der sehen kön­nen.

42 Da sagte Jesus zu ihm: Du sollst wie­der sehen. Dein Glau­be hat dir ge­hol­fen.

43 Im glei­chen Au­gen­blick konn­te er wie­der sehen. Da pries er Gott und folg­te Jesus. Und alle Leute, die das ge­se­hen hat­ten, lob­ten Gott.

  • Rolle:  Jeder und jede von Euch ist Boas.
  • Shift: Boas wohnt in Je­ri­cho. Eher zu­fäl­lig hast du, Boas, die Be­geg­nung zwi­schen Jesus und dem ehe­mals blin­den Bett­ler mit­be­kom­men. Nun ge­hörst Du auch zu denen, die Gott loben.
  • Frage: Boas, was bringt Dich jetzt dazu, Gott zu loben?
  • Echo­ing, In­ter­view­ing
  • Danke, Boas.

 

DE­RO­LING

  • Vie­len Dank, blin­der Bett­ler.  Danke auch Dir, der/die Du Jesus vor­an­ge­gan­gen bist. Danke Bett­ler, dass Du auch ein zwei­tes Mal Rede und Ant­wort ge­stan­den bist. Und nicht zu­letzt Dank an Dich, Boas.
    Ihr wart da und habt uns die Be­geg­nungs­ge­schich­te le­ben­dig wer­den las­sen. Danke für Eure Ge­füh­le, Mo­ti­ve und Ge­dan­ken.
  • Ich bitte nun, alle wie­der in die Bibel zu­rück­zu­keh­ren: den blin­den Bett­ler, den einen oder die an­de­re, die Jesus vor­an­ge­gan­gen ist, und Boas, der in Je­ri­cho lebt. (ein­sam­meln­de Geste).
  • Und wir sind wie­der wir selbst, wir be­fin­den uns in un­se­rem Klas­sen­zim­mer. Atmet tief durch und hört als ihr selbst noch­mals die bi­bli­sche Ge­schich­te. Viel­leicht fällt Euch etwas noch be­son­ders auf:
  • Lk 18,35-43 wird ins­ge­samt vor­ge­le­sen und da­nach wird die Bibel ge­schlos­sen

 

Ver­tie­fung:

SuS re­flek­tie­ren im UG über

a) Jesu em­pa­thi­schen Um­gang mit dem Blin­den, über Jesu Per­spek­ti­ven­wech­sel; über den Glau­ben und das Ver­trau­en des Blin­den

b) über die Me­tho­de des Bi­blio­logs

 

EPI­LOG

  • Fra­gen:
    Wir sind wie­der in der Jetzt-Zeit an­ge­langt:
    * Wie geht es Euch jetzt mit der bi­bli­schen Be­geg­nungs­ge­schich­te?
    * Was ist Euch bei der Ge­schich­te be­son­ders ins Au­gen­merk ge­fal­len?
    * Was hal­tet Ihr von Jesu Um­gang mit dem Blin­den?
    • Jesus lebt eine be­son­de­re Weise der Em­pa­thie vor, indem er den Blin­den/den Hil­fe­be­dürf­ti­gen nach sei­nem Be­dürf­nis fragt und nicht über ihn hin­weg ent­schei­det. Er zeigt hier, wie sich ein Per­spek­tiv­wech­sel voll­zieht.
    * Was ist Eure Mei­nung dazu: kön­nen wir etwas von Jesu Um­gang mit dem Blin­den ler­nen?
    • Chris­ten, die sich in der Nach­fol­ge Jesu ver­ste­hen, sind auf­ge­ru­fen, diese Zu­wen­dung und Em­pa­thie Jesu wei­ter­zu­ge­ben in ihrem Le­bens­um­feld und da­durch das RG wei­ter vor­an­zu­brin­gen).
    * Habt Ihr das schon mal er­lebt, wie be­frei­end das sein kann, wenn sich je­mand ganz in die Lage des an­de­ren, des Hil­fe­be­dürf­ti­gen ver­setzt?
    * Wie er­ging es Euch mit der Me­tho­de des Bi­blio­logs, mit die­ser Art des Zu­gangs zur Bibel?
    (an die­ser Stel­le könn­te even­tu­ell u.a. fol­gen­der As­pekt der Me­tho­de des Bi­blio­logs zur Spra­che kom­men:
    • Wenn wir die Bibel an­se­hen, dann sehen wir den alten Text mit sei­nen schwar­zen Buch­sta­ben. Das wird das schwar­ze Feuer im Bi­blio­log ge­nannt
    • Wir sehen aber auch weiße Zwi­schen­räu­me zwi­schen den Buch­sta­ben des alten Tex­tes. Diese Zwi­schen­räu­me nennt der Bi­blo­log das weiße Feuer. Das weiße Feuer ist das Nicht-Ge­sag­te in einem Text und soll den alten Text, das schwar­ze Feuer, le­ben­dig ma­chen für die, die ihn heute lesen. Der Text soll da­durch eine Be­deu­tung für uns be­kom­men, die wir ihn heute lesen.)

c) Me­ta­ko­gni­ti­on: SuS re­flek­tie­ren noch­mals in EA ihre Er­kennt­nis­se und Ge­füh­le aus der bi­bli­schen Text­stel­le „Die Hei­lung eines Blin­den - Lk 18,35-43“ und aus der Me­tho­de des Bi­blio­logs mit­tels M7

  • M7: AB „Meine Er­kennt­nis­se … hin­sicht­lich Lk 18,35-43-Bi­blio­log“

 

 

Stun­den­ver­lauf: Her­un­ter­la­den [docx][23 KB]

 

Wei­ter zu Ar­beits­blatt Me­ta­ko­gni­ti­on