Cacau zu seinem Glauben
Biografie und Aussagen des Fußballers
M14
Biografie und Aussagen des Fußballers Cacau zu seinem Glauben
Claudemir Jerônimo Barret (* 27. März 1981 in Santo André, São Paulo, Brasilien), besser bekannt als Cacau, ist ein deutsch-brasilianischer Fußballspieler.
Nach Stationen in und um São Paulo, danach beim Landesligisten Türk Gücü München und beim 1. FC Nürnberg, von dem er 2001 entdeckt wurde, spielte er zwischen 2003 und 2014 als Stürmer für den VfB Stuttgart. Mit dem VfB wurde Cacau 2007 Deutscher Meister und war von 2009 bis 2012 als deutscher Nationalspieler aktiv. Danach stand er bei Cerezo Osaka in Japan unter Vertrag. Nach der Sommerpause 2015 kehrte er nach Stuttgart zurück und schloss sich im Februar 2016 der zweiten Mannschaft des VfB an, die in der dritten Liga spielt. Gleichzeitig arbeitet er an seiner Trainerlizenz.
Cacau wuchs als einer von drei Söhnen eines alkoholkranken Vaters und einer Mutter aus, die nach Jahren der Bekämpfung der Sucht Ihres Mannes, sich von diesem trennte und die Kinder neben ihrer Tätigkeit als Reinigungskraft allein erzog. Um die Familie zu unterstützen, arbeiteten Cacau und seine Brüder regelmäßig neben der Schule. Nach seinem Durchbruch als Fußball-Profi erwarb Cacau für seine Familie ein Haus in ihrem Heimatort. Cacau ist seit 2001 verheiratet, das Paar hat drei Kinder. Das Wichtigste in seinem Leben ist nach eigenen Aussagen der Glaube an Jesus und die persönliche Beziehung zu ihm. Aufgrund der Bedeutung des christlichen Glaubens im Leben Cacaus wurde er in mehreren Büchern und Filmen porträtiert. Cacau ist außerdem Kuratoriumsmitglied des evangelikalen Vereins ProChrist, der Massenevangelisationen veranstaltet1.
(gekürzter Auszug aus: Seite „Cacau“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. Dezember 2016, 10:40 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cacau&oldid=161062258 (Abgerufen: 6. Januar 2017, 12:12 UTC)
Im Jahr vor meiner Ausreise nach Deutschland war ich zu einem gläubigen Menschen gereift. Kein Mensch kommt als Christ auf die Welt. Man muss sich entscheiden, ob man mit Gott leben will oder nicht. Das ist in Brasilien mit seinen traditionell sehr religiösen Menschen nicht anders als in anderen christlichen Nationen. Meine Mutter hat uns katholisch erzogen, wir wurden getauft, empfingen später die die Erste heilige Kommunion, ich kannte also Gläubigkeit. Allerdings wusste ich nicht, wer dieser Gott und wer Jesu Christus nun für mich ist. Deshalb konnte ich eigentlich nicht sehr viel mit meiner Religion anfangen. Das begann sich zu ändern, als ein Mitspieler mir bei einem Wochenendturnier von Gott und Jesus erzählte. Leile war der erste Mensch, mit dem ich über die Liebe Gottes zu den Menschen redete. Er war sehr begeisternd und konnte bildhaft erzählen. Ich verstand damals zwar nicht alles genau, aber es war so interessant, dass ich die gesamten zwei Tage ständig fragte, wie man Gott entdecken könnte. Den zweiten entscheidenden Anstoß gab mir später mein älterer Bruder. Vlademir genoss vor der Entdeckung des Glaubens das Nachleben, das er mit seinem Salär als Fußballer bei einem Verein in Brasilien finanzierte. Plötzlich war er ruhiger geworden und betete am Abend, statt auf Partys zu gehen. Mir erzählte er, dass er nun regelmäßig in eine christliche Gemeinde gehe und zu Gott und Jesus gefunden habe. „Cacau, Du musst unbedingt auch Jesus kennenlernen.“ Ich war erstaunt, was aus dem Lebemann Vlademir geworden war. Mein Bruder verkündete damals noch eine weitere Überraschung, nämlich dass er sich noch einmal taufen lassen wolle, denn die Taufe als kleines Kind hätten ja die Eltern bestimmt. Wir führten viele interessante Gespräche, in denen er mir Gott und Jesus näherbrachte. Vlademir erklärte mir z.B., dass Jesus für unsere Sünden gestorben und auferstanden sei. „Jesus steht dir immer zur Seite und liebt dich bedingungslos“, erzählte er. Eines Tages drückte mir Vlademir eine Bibel in die Hand. „Lies das mal“, fordert er mich auf, „da lernst du Jesus kennen.“ Das tat ich, ich spürte eine Veränderung in mir. Den Glauben nahm ich auf einer viel persönlicheren Ebene wahr als bisher. Die Bibel gehört seitdem zu meinem täglichen Leben. Auch ich habe mich als Zeichen meines Bekenntnisses zu Jesus Christus später in einer freien christlichen Gemeinde nochmals taufen lassen.
Mein Glaube gab mir, trotz z.B. der zunächst unsicheren Zukunft in Deutschland, ein gutes Gefühl. Ich wusste, dass Gott mich auf diesen Weg geführt und alles so seine Richtigkeit hat.
Ein Erlebnis will ich noch erzählen: Am 8. Dezember 2001 lief ich zum ersten Mal bei einem Bundeligaspiel ein und stand beim Anstoß auf dem Platz. Vor dem Spiel hatte ich in der Kabine noch in der Bibel gelesen, einen der Verse, die mir besonders viel Kraft gaben. Was die anderen von mir dachten, war mir egal. Ich ackerte und rannte von Beginn an. Nach zehn Minuten war ich bereits so fertig, dass ich keinen Meter mich zu bewegen glaubte. Das Adrenalin trieb mich weiter an. Dann kam der Moment, den man als Profifußballer wohl nie vergisst. Der Ball kam zu mir und ich schob ihn ins Tor zur 1:0-Führung für Nürnberg. Mein erster Treffer in der Bundesliga! Unter meinem Trikot trug ich ein T-Shirt mit der Aufschrift „Jesus lebt und liebt dich“. Als der Ball im Netz lag, riss ich das Trikot hoch, um das T-Shirt mit der Botschaft allen Menschen im Stadion und vor dem Fernseher zu zeigen. Ich war sicher: Es war von Gott und Jesus gewollt, dass ich ein Tor erziele. Anschließend lief ich mit erhobenen Zeigefingern und den Blick nach oben gerichtet im Leverkusener Stadion umher. Nur zwei Minuten später erzielte mein Landsmann Zé Roberto den Ausgleich. Er trug ebenfalls ein T-Shirt mit der Aufschrift „Jesus liebt dich“. Mein Ärger über das schnelle Gegentor verflog zwar nicht ganz, aber ich fand es nicht mehr so schlimm, weil ja auch Zé Roberto Jesus feierte. Ich erzielte noch ein zweites Tor, was uns aber nicht vor der Niederlage gegen Leverkusen bewahrte. Wir verloren 2:4.
(Textpassagen zusammengestellt aus: Cacau mit Elisabeth Schlammerl, Cacau – Immer den Blick nach oben ©2014 SCM-Verlag GmbH & Co. KG, D-71088 Holzgerlingen, S. 68ff., S. 127f.).
Arbeitsaufträge/Diskussionsfragen:
- EA: Unterstreiche im Text, mit der Farbe „grün“, was Dir gefällt im Leben und am Glauben von Cacau, unterstreiche mit „rot“, was dir nicht gefällt. Wozu Du Fragen hast, dazu setzt Du ein Fragezeichen im Text.
Wer schon früher als der Großteil der Gruppe mit der EA fertig ist, darf die zweite Diskussionsfrage erarbeiten.
- UG zur Diskussion:
* Beschreibt in eigenen Worten, wie Cacau zum persönlichen Glauben gefunden hat.
* Wir haben uns in letzter Zeit besonders mit drei Bibeltexten intensiver beschäftigt:
a) Lk 10,25-37 (Der barmherzige Samariter)
b) Lk 18,35-43 (Heilung eines Blinden)
c) Mk 12,28–34 (Jesu Leitspruch von der Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe)
Cacau macht einige Aussagen zu seinem Glauben. Schreibe die genaue Bibelstelle an den Rand des Textes, wenn sich eine seiner Glaubensaussagen durch eine der genannten Bibelstellen begründen lässt. Mache einen Strich an den Rand bei den Glaubensaussagen, bei denen Du meinst, dass es hier keinen biblischen Beleg dazu gibt.
* Zu Anfang der Stunde der Stunde habt Ihr aufgeschrieben, was Euch Wurzeln und Flügel verleiht.
Wie sieht das bei Cacau aus: was verleiht ihm Wurzeln und Flügel Eurer Meinung nach?
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- Leider kann aus urheberrechtlichen Gründen ein Foto des Fußballers Cacau nicht abgebildet werden. Cacau trägt hier ein T-Shirt mit der Aufschrift „Jesus lebt und liebt dich!
- Man findet das Foto unter: http://burningheartreports.blogspot.de/2014/06/buch-cacau-immer-den-blick-nach-oben.html
- Ein ganz ähnliches Foto ist im Buch zu finden: Cacau mit Elisabeth Schlammerl, Cacau – Immer den Blick nach oben ©2014 SCM-Verlag GmbH & Co. KG, D-71088 Holzgerlingen, Bildmaterial einsortiert zwischen S. 128 und S. 129)
1 Eigentlich ist Cacau wie die meisten Brasilianer katholisch getauft und erzogen worden. Er hat sich aber als Jugendlicher einer evangelikalen Freikirche angeschlossen, die besonders Wert auf die wortgetreue Auslegung der Bibel legt.
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