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Kompetenzlegitimation

An erster Stelle gilt es zu klären, was die SuS können bzw. wissen, wenn sie diese Kompetenz durch das Lernvorhaben erworben bzw. trainiert haben. Für dieses Umsetzungsbeispiel ist dabei die theologische Profilierung von zentraler Bedeutung, denn Kompetenzen werden an Inhalten erworben und ihre Aneignung kann dann gut erfolgen, wenn den SuS der innere Zusammenhang der einzelnen Unterrichtselemente und -inhalte ersichtlich ist. Der rote Faden dieses Lernvorhabens, der zugleich auch ausweist, mit welchem Ziel die Kompetenzen erworben werden, lässt sich prägnant und transparent durch folgende vier von den zehn Säulen nach Gnandt1 profilieren:

7) Leben kann gelingen: Das Gute ist stärker als das Böse und bei allem Versagen gibt es immer wieder einen Neuanfang.
8) Nicht alles hängt am Menschen und seiner Leistung.
9) Leben gibt es nicht ohne Leiden, Verzicht und Zurücknahme eigener Interessen – aber solche Erfahrungen können zu einem Gewinn an Menschlichkeit führen.
10) Alle tragen gemeinsam Verantwortung für die Zukunft der Menschen und der Schöpfung (1. Teil).

Nach dem Lernvorhaben können sich die SuS zu diesen vier theologischen Aussagen positionieren, d.h. sie können erklären, warum diese wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens darstellen, aufzeigen, wie sich diese Aussagen im konkreten Lebens auswirken können und sollen und sich dazu positionieren. Damit ist gerade im letzten Gedanken festgelegt, dass es sich bei diesen Säulen nicht um dogmatische Setzungen handelt, sondern um ein Deutungsangebot des christlichen Glaubens, das aber auch abgelehnt werden kann.

Für das Lernvorhaben konkretisieren sich diese vier Säulen nochmals in folgende Feinabstimmungen:

  • Die SuS können aus der Reich-Gottes-Botschaft Jesu, insbesondere aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter, herausarbeiten, dass die Freiheit, die dem Menschen von Gott geschenkt ist, ihn zu einem verantwortungsvollen Umgang mit seinem Mitmenschen fordert.
  • Freiheit und Verantwortung als Aufgaben hängen dabei wesentlich vom Selbstverständnis – als Ergebnis seiner Identitätsentwicklung - des Menschen und seiner Sicht auf seinen Mitmenschen ab.

 

1 vgl. Georg Gnandt, „Nachhaltigkeit erreichen“, in: RelliS 2/2013, S. 12.

 

 

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