Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

M9: Hit­lers Re­gie­rungs­er­klä­rung

Hit­lers Re­gie­rungs­er­klä­rung 23.3.1933

Indem die Re­gie­rung ent­schlos­sen ist, die po­li­ti­sche und mo­ra­li­sche Ent­gif­tung un­se­res öf­fent­li­chen Le­bens vor­zu­neh­men, schafft und si­chert sie die Vor­aus­set­zun­gen für eine wirk­lich tiefe Ein­kehr re­li­giö­sen Le­bens. Die Vor­tei­le per­so­nal­po­li­ti­scher Art, die sich aus Kom­pro­mis­sen mit athe­is­ti­schen Or­ga­ni­sa­tio­nen er­ge­ben mögen, wie­gen nicht an­nä­hernd die Fol­gen auf, die in der Zer­stö­rung all­ge­mei­ner sitt­li­cher Grund­wer­te sicht­bar wer­den. Die na­tio­na­le Re­gie­rung sieht in den bei­den christ­li­chen Kon­fes­sio­nen die wich­tigs­ten Fak­to­ren zur Er­hal­tung un­se­res Volks­tums. Sie wird die zwi­schen ihnen und den Län­dern ab­ge­schlos­se­nen Ver­trä­ge re­spek­tie­ren. Ihre Rech­te sol­len nicht an­ge­tas­tet wer­den. Sie er­war­tet aber und hofft, daß die Ar­beit an der na­tio­na­len und sitt­li­chen Er­neue­rung un­se­res Vol­kes, die sich die Re­gie­rung zur Auf­ga­be ge­stellt hat, um­ge­kehrt die glei­che Wür­di­gung er­fährt. Sie wird allen an­de­ren Kon­fes­sio­nen in ob­jek­ti­ver Ge­rech­tig­keit ge­gen­über­tre­ten. Sie kann aber nicht dul­den, daß die Zu­ge­hö­rig­keit zu einer be­stimm­ten Kon­fes­si­on oder einer be­stimm­ten Rasse eine Ent­bin­dung von all­ge­mei­nen ge­setz­li­che Ver­pflich­tun­gen sein könn­te oder gar ein Frei­brief für straf­lo­se Be­ge­hung oder To­le­rie­rung von Ver­bre­chen. Die Sorge der Re­gie­rung gilt dem auf­rich­ti­gen Zu­sam­men­le­ben zwi­schen Kir­che und Staat; der Kampf gegen eine ma­te­ria­lis­ti­sche Welt­an­schau­ung, für eine wirk­li­che Volks­ge­mein­schaft dient eben­so den In­ter­es­sen der deut­schen Na­ti­on wie dem Wohl un­se­res christ­li­chen Glau­bens.

http://​www.​unt​erri​chts​arch​iv.​de/​nat​iona​lsoz​iali​smus/​1933_​03_​23_​er­ma­ech­t_​reg​erkl​aeru​ng/​1933_​03_​23_​er­ma­ech­t_​reg​erkl​aeru​ng.​html

Die Re­ak­ti­on der deut­schen Bi­schö­fe

Die Ober­hir­ten der Diö­ze­sen Deutsch­lands haben aus trif­ti­gen Grün­den, die wie­der­holt dar­ge­legt sind, in ihrer pflicht­mä­ßi­gen Sorge für die Rei­ner­hal­tung des ka­tho­li­schen Glau­bens und für Schutz der un­an­tast­ba­ren Auf­ga­ben und Rech­te der ka­tho­li­schen Kir­che in den letz­ten Jah­ren ge­gen­über der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Be­we­gung eine ab­leh­nen­de Hal­tung durch Ver­bo­te und War­nun­gen ein­ge­nom­men, die so­lan­ge und in­so­weit in Gel­tung blei­ben soll­ten, wie diese Grün­de fort­be­ste­hen./p>

Es ist nun­mehr an­zu­er­ken­nen, daß von dem höchs­ten Ver­tre­ter der Reichs­re­gie­rung, der zu­gleich au­to­ri­tä­rer Füh­rer jener Be­we­gung ist, öf­fent­lich und fei­er­lich Er­klä­run­gen ge­ge­ben sind, durch die der Un­ver­letz­lich­keit der ka­tho­li­schen Glau­bens­leh­re und den un­ver­än­der­li­chen Auf­ga­ben und Rech­ten der Kir­che Rech­nung ge­tra­gen sowie die voll­in­halt­li­che Gel­tung der von den ein­zel­nen Län­dern mit der Kir­che ab­ge­schlos­se­nen Staats­ver­trä­ge durch die Reichs­re­gie­rung aus­drück­lich zu­ge­si­chert wird. Ohne die in un­se­ren frü­he­ren Maß­nah­men lie­gen­de Ver­ur­tei­lung be­stimm­ter re­li­gi­ös-sitt­li­cher Irr­tü­mer auf­zu­he­ben, glaubt daher der Epis­ko­pat, das Ver­trau­en hegen zu dür­fen, daß die vor­be­zeich­ne­ten all­ge­mei­nen Ver­bo­te und War­nun­gen nicht mehr als not­wen­dig be­trach­tet zu wer­den brau­chen.“

Für die ka­tho­li­schen Chris­ten, denen die Stim­me ihrer Kir­che hei­lig ist, be­darf es auch im ge­gen­wär­ti­gen Zeit­punkt kei­ner be­son­de­ren Mah­nung zur Treue ge­gen­über der recht­mä­ßi­gen Ob­rig­keit und zur ge­wis­sen­haf­ten Er­fül­lung staats­bür­ger­li­chen Pflich­ten unter grund­sätz­li­cher Ab­leh­nung alles rechts­wid­ri­gen und um­stürz­le­ri­schen Ver­hal­tens.

In Gel­tung bleibt die so oft in fei­er­li­cher Kund­ge­bung an alle Ka­tho­li­ken er­gan­ge­ne Mah­nung, stets wach­sam und op­fer­freu­dig ein­zu­tre­ten für Frie­den und so­zia­le Wohl­fahrt des Vol­kes, für Schutz der christ­li­chen Re­li­gi­on und Sitte, für kon­fes­sio­nel­le Schu­le und ka­tho­li­sche Ju­gend­or­ga­ni­sa­ti­on.

In Gel­tung blei­ben fer­ner die Mah­nun­gen an die po­li­ti­schen und ähn­li­chen Ver­ei­ne und Or­ga­ni­sa­tio­nen, in Got­tes­haus und kirch­li­chen Funk­tio­nen aus Ehr­furcht vor der Hei­lig­keit der­sel­ben zu ver­mei­den, was als par­tei­mä­ßi­ge De­mons­tra­ti­on er­schei­nen und daher An­stoß er­re­gen kann.

In Gel­tung blei­ben end­lich die so oft und ein­dring­lich er­gan­ge­ne Auf­for­de­rung, für Aus­brei­tung und Wirk­sam­keit der ka­tho­li­schen Ver­ei­ne, deren Ar­beit so über­aus se­gens­reich ist für Kir­che, Volk und Va­ter­land, für christ­li­che Kul­tur und so­zia­len Frie­den, stets mit weit­bli­cken­der Um­sicht und mit treu­er, op­fer­wil­li­ger Ei­nig­keit ein­zu­tre­ten.

Kund­ge­bung der Ful­da­er Bi­schofs­kon­fe­renz vom 28. März 1933 ©dbk

http://​www.​k-​l-​j.​de/​down­load/​pdf/​ka­te­che­sen/​048_​kir­che_​drit­tes_​reich.​pdf

 

 

M1-2 und M6: Her­un­ter­la­den [pdf][1 MB]

M3-5 und M7-11: Her­un­ter­la­den [pdf][853 KB]

 

Wei­ter zu M10: Das Reichs­kon­kor­dat