Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Emp­find­sa­me Auf­klä­rung im Über­gang zum Sturm und Drang


Gött­li­che Natur und na­tür­li­ches Emp­fin­den

M3 Den in­halt­li­chen Auf­bau eines Ge­dichts ent­wi­ckeln und dar­aus das Na­tur­mo­tiv er­ar­bei­ten

Die Erschaffung Adams

Bild­quel­le: (pu­blic do­main) http://​com­mons.​wi­ki­me­dia.​org/​wiki/​File:​God2-​Sis­ti­ne_​Cha­pel.​png

Chris­ti­an Fürch­te­gott Gel­lert

Die Ehre Got­tes aus der Natur
Die Him­mel rüh­men des Ewi­gen Ehre,
ihr Schall pflanzt sei­nen Namen fort.
Ihn rühmt der Erd­kreis, ihn prei­sen die Meere,
ver­nimm, o Mensch, ihr gött­lich Wort!

Wer trägt der Him­mel un­zähl­ba­re Ster­ne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuch­tet und lacht uns von ferne
und läuft den Weg gleich als ein Held.

Ver­nimm's und siehe die Wun­der der Werke,
die die Natur dir auf­ge­stellt!
Ver­kün­digt Weis­heit und Ord­nung und Stär­ke
dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?

Kannst du der Wesen un­zähl­ba­re Heere,
den kleins­ten Staub fühl­los be­schaun?
Durch wen ist alles? O gib ihm die Ehre!
"Mir", ruft der Herr, "sollst du ver­traun.

Mein ist die Kraft, mein ist Him­mel und Erde,
an mei­nen Wer­ken kennst du mich.
Ich bin's und werde sein, der ich sein werde,
dein Gott und Vater ewig­lich.

Ich bin dein Schöp­fer, bin Weis­heit und Güte,
ein Gott der Ord­nung und dein Heil.
Ich bin's. Mich liebe von gan­zem Ge­mü­te
und nimm an mei­ner Gnade teil."

Quel­le: http://​de.​wi­ki­pe­dia.​org/​wiki/​Die_​Him­mel_​r%C3%BCh­men

(1757) (von Lud­wig van Beet­ho­ven ver­tont - op.48 Nr.1-6, 1803).

 

1. Stel­len Sie den in­halt­li­chen Ver­lauf des Ge­dichts in ei­ge­nen Wor­ten dar. Ach­ten Sie dabei be­son­ders unter Ein­be­zug des Mi­che­lan­ge­lo-Bil­des auf die Rolle Got­tes sowie des Men­schen und der Natur.

Stro­phe 1: Uni­ver­sal­lob Got­tes dringt bis zur Erde vor
Stro­phe 2: Ster­ne und Sonne ste­hen für _____________
Stro­phe 3: Natur als Kün­de­rin von _____________
Stro­phe 4: Gott als _____________
Stro­phe 5: Got­tes ord­nen­de Schöp­fer­kraft über­ragt _________
Stro­phe 6: Der Mensch darf _____________

 

Tipp

Ge­dich­te las­sen sich oft­mals durch Vi­sua­li­sie­run­gen wie z. B. Raum­skiz­zen struk­tu­rell in Sinn­ein­hei­ten zer­le­gen und da­durch gut er­schlie­ßen! Vi­sua­li­sie­run­gen sind Schau­bil­der , die Struk­tu­ren und Kon­tex­te op­tisch dar­zu­stel­len ver­su­chen.

 

2 a.) Ver­su­chen Sie in der fol­gen­den Raum­skiz­ze die Aus­sa­ge­ent­wick­lung des Ge­dichts an Hand der Pfei­le zu ver­fol­gen. Zwi­schen wel­chen Be­deu­tungs­be­rei­chen be­wegt sich der Ge­dicht­ver­lauf hin und her? Wie wür­den Sie den mitt­le­ren Be­reich be­zeich­nen?

Raumskizze

Oben:________________________________
Unten:________________________________
Mitte: ________________________________

b.) Zie­hen Sie dar­aus Rück­schlüs­se auf die Rolle des Men­schen als Teil der Natur, die der Dich­ter zum Aus­druck brin­gen woll­te. Ach­ten Sie dabei be­son­ders auf den Ge­brauch der Ver­ben im mitt­le­ren Be­reich und be­zie­hen Sie die De­cken­fres­ke von Mi­che­lan­ge­lo in Ihre Über­le­gun­gen mit ein!
____________________________________________________
____________________________________________________
____________________________________________________

 

3. In Gel­lerts Fabel „Die Nach­ti­gall und die Ler­che“ ver­tei­digt sich die Nach­ti­gall gegen den Vor­wurf, nicht das ganze Jahr über zu sin­gen, mit den Wor­ten:

„Ich singe kurze Zeit. Warum? Um schön zu sin­gen.
Ich folg im Sin­gen der Natur;
So lange sie ge­beut*, so lange sing ich nur.“
*ge­beut: ge­bie­tet

Wenn Sie die Nach­ti­gall mit dem Spre­cher des Ge­dichts gleich­set­zen, wie ist die Rolle des Spre­chers zu be­wer­ten und wel­che Mo­ti­va­ti­on hatte Gel­lert wohl, ein Na­tur­ge­dicht zu schrei­ben? Lei­ten Sie dar­aus das zen­tra­le Na­tur­mo­tiv des Ge­dichts ab.

____________________________________________________
____________________________________________________
____________________________________________________

    info Motiv
    1. Mo­ti­va­ti­on : ge­dank­li­cher Be­weg­grund eines Dich­ters, einen be­ste­hen­den Stoff künst­le­risch zu ver­ar­bei­ten
    2. Motiv : Teil eines li­te­ra­ri­schen Tex­tes, der Ty­pi­sches , all­ge­mein Be­deu­tungs­vol­les be­inhal­tet, das noch nicht kon­kret aus­ge­stal­tet ist und da­durch ei­ge­ne Er­le­bens- und Er­fah­rungs­ge­hal­te an­stößt

 

wei­ter: Zwei Ge­dich­te ver­glei­chen