Konzeption: Thematische Fördermodule
Die einzelnen Fördermodule sind thematisch angelegt und setzen exemplarisch bei eingeführten und im Bildungsplan verankerten Themen der jeweiligen Klassenstufen an. Damit unterscheidet sich der hier verfolgte Ansatz von anderen Förderkonzepten, die in der Regel stärker kompetenzzentriert gegliedert sind und zumeist das Lesen und das Schreiben fokussieren.
Für diese Konzeption sprechen mehrere Gründe:
- Intuitiver Fokus der Aufmerksamkeit und des Interesses sind zunächst und zumeist Inhalte.
- Förderung zielt immer auf Kompetenzen (nochmals: hier v. a. auf hierarchiehöhere Kompetenzen). Diese können aber gerade im Fach Deutsch nie isoliert geübt, sondern müssen miteinander verzahnt werden. Dies liegt in der Natur der Gegenstände des Faches, das wie kaum ein anderes im Fächerkanon transdisziplinär und transkompetenziell konstituiert ist.
- Es ist nachgeradezu eine lernpsychologische Binse, dass die Wirksamkeit der Übung von Kompetenzen sich erhöht, wenn diese verzahnt und kontextuiert angelegt ist. Dies hat nicht nur motivationale Gründe, sondern liegt auch in der Natur von Kompetenz.
- Die thematische Anlage bietet Vorteile in der Umsetzung: Sie lässt sich leichter an die Inhalte des regulären Unterrichts anbinden. Dies bietet sowohl die Möglichkeit, Förderelemente im Regelunterricht zu stärken, als auch die Gewähr, dass Zusatzangebote nicht gänzlich vom Unterricht abgekoppelt werden.
- Die Module können exemplarisch Anregungen für die Umsetzung von Förderung auch im Regelunterricht geben.
Die thematischen Fördermodule setzen voraus, dass wesentliche Grundlagen bereits im regulären Unterricht erarbeitet worden sind. Sie werden ggf. wiederholend aufgegriffen, haben aber nie den Anspruch, die Erarbeitung zu ersetzen. Einige Module können auch ohne Vorentlastung unterrichtet werden. Hinweise zu den Voraussetzungen finden sich jeweils in den Einführungen zu den Modulen und ggf. im didaktischen Kommentar.
Die Module können naturgemäß nur einen Horizont eröffnen und nicht alle Themen aufgreifen, die in den Klassenstufen 5 und 6 behandelt werden. Sie bieten exemplarische Anknüpfungen. Auf der anderen Seite wäre es auch eine Überforderung, jeden Inhalt mit intensiver Förderung zu verbinden. Der Auswahl der Themen liegen verschiedene Überlegungen zugrunde:
- Schwerpunktsetzung auf der Beschäftigung mit literarischen Texten
- rezeptions- und produktionsorientierte Themen
- repräsentative exemplarische Abdeckung der Klassen 5 und 6
Daraus ergibt sich folgendes Themenangebot: Abgedeckt werden, wie in vielen Förderangeboten, Sachtexte, hier zum Thema Nahrung, das geeignet erscheint, das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken (M 2). Literarische Texte sind doppelt vertreten. Einmal knüpft das Thema Sagen (M 1) an einem kanonischen Gegenstand der Klasse 6 an. Dazu kommt das weniger kanonische Thema der Sketche und Spielszenen (M 3). Auch wenn dramatische Texte kein zentraler Gegenstand des Deutschunterrichts der Orientierungsstufe sind, bieten sie doch ein hohes Aktivierungs- und Motivationspotential und legen eine Spur zur Behandlung des Dramas auf der Mittelstufe. Neben diesen eher rezeptiv ausgerichteten Ansätzen tritt mit dem Erzählen ein produktionsorientiertes Modul (M 4), das Mündlichkeit und Schriftlichkeit gut zu verbinden erlaubt. Hier gibt es auch ein Beispiel für eine projektorientierte Anlage des Förderns.
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