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För­dern am Gym­na­si­um

Ein För­der­kon­zept für das Gym­na­si­um wird sich in vie­len As­pek­ten nicht grund­sätz­lich von den­je­ni­gen an­de­rer Schul­ar­ten un­ter­schei­den. Daher fin­den sich auch immer wie­der Hin­wei­se auf vor­lie­gen­de För­der­an­ge­bo­te, die für den gym­na­sia­len För­der­un­ter­richt ge­nutzt wer­den kön­nen. (z. B. Star­ke Basis)

Gleich­wohl gibt es am Gym­na­si­um ei­ni­ge spe­zi­fi­sche Be­dürf­nis­se zu be­rück­sich­ti­gen. Hier will der Zwi­schen­spurt ein kom­ple­men­tä­res An­ge­bot zu den vor­han­de­nen För­der­kon­zep­ten ma­chen. Er legt das Ge­wicht auf fol­gen­de As­pek­te:

Übersichtsschaubild Fördern am Gymnasium. Es sind vier Textfelder untereinander aufgereiht mit den Inhalten: 1. Fokus auf hierarchiehöheren Kompetenzen 2. Förder-Arragements 3. literarische Texte 4. Flexibilität in der Umsetzung

  • Fokus auf hier­ar­chie­hö­he­ren kom­ple­xe­ren Kom­pe­ten­zen: Um es am Bei­spiel der Schreib­di­dak­tik zu er­läu­tern: Wäh­rend in vie­len För­der­ma­te­ria­li­en das Ver­schrif­ten (also Schreib­flüs­sig­keit, Le­ser­lich­keit, Recht­schrei­bung und flüs­si­ges For­mu­lie­ren) als hier­ar­chie­nied­ri­ge Kom­pe­tenz­stu­fe im Vor­der­grund steht, soll hier auch das Ver­tex­ten ge­för­dert wer­den, also das Pla­nen, For­mu­lie­ren und Über­ar­bei­ten ko­hä­ren­ter und funk­tio­na­ler Texte, der Auf­bau von Text­sor­ten­wis­sen und schreib­be­zo­ge­nem Wis­sen, zu dem u. a. das An­wen­den von Stra­te­gi­en zählt. Ge­gen­stand sind auch kom­ple­xe­re Schreib­for­men.
  • Dass der Fokus des Zwi­schen­spurts auf hier­ar­chie­hö­he­ren Kom­pe­ten­zen ge­legt wird, im­pli­ziert nicht, dass kein För­der­be­darf in Bezug auf hier­ar­chie­nied­ri­ge Kom­pe­ten­zen bei Schü­le­rin­nen und Schü­lern des Gym­na­si­ums un­ter­stellt würde. Ers­tens las­sen sich diese nicht von den hier­ar­chie­ho­hen Kom­pe­ten­zen ab­tren­nen; zwei­tens haben auch Schü­ler(innen) des Gym­na­si­ums För­der­be­darf in die­sem Be­reich. Ei­ner­seits trägt der Zwi­schen­spurt die­sem Um­stand Rech­nung, indem in den Auf­ga­ben­stel­lun­gen an ge­eig­ne­ten Stel­len auch hier­ar­chie­nied­ri­ge Kom­pe­ten­zen (z. B. Schreib­flüs­sig­keit, Recht­schrei­bung, gram­ma­ti­ka­li­sche Kor­rekt­heit) be­rück­sich­tigt wer­den. An­de­rer­seits gibt es für die För­de­rung hier­ar­chie­nied­ri­ge­rer Kom­pe­ten­zen mitt­ler­wei­le schon sehr viele An­ge­bo­te. Hier möch­te der Zwi­schen­spurt ein er­gän­zen­des An­ge­bot ma­chen, das sich auf die För­de­rung der hier­ar­chie­hö­he­ren Kom­pe­ten­zen kon­zen­triert.
  • Die Ver­schrän­kung der Teil­kom­pe­ten­zen eines kom­ple­xen Hand­lungs­zu­sam­men­han­ges im­pli­ziert das An­ge­bot von in­te­grier­ten För­der-Ar­ran­ge­ments (Schreib-, Lese- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ar­ran­ge­ments), die auf einen Un­ter­richts­zu­sam­men­hang zie­len. Die­ser An­satz ver­steht sich auch als Al­ter­na­ti­ve zu der Viel­zahl an klein­tei­li­gen Übungs­an­ge­bo­ten, die man auf dem För­der­markt vor­fin­det.
  • Es fällt auf, dass die Mehr­zahl von För­der­an­ge­bo­ten sich auf prag­ma­ti­sche Texte kon­zen­triert. Im gym­na­sia­len Un­ter­richt kommt indes seit jeher und nach wie vor den li­te­ra­ri­schen Tex­ten ein hohes Ge­wicht zu. Dem soll hier Rech­nung ge­tra­gen wer­den. Dies be­trifft das Lesen (Ana­ly­sie­ren und In­ter­pre­tie­ren; ein­fa­che For­men der Sinn­zu­schrei­bung sind auch in nied­ri­gen Klas­sen­stu­fen mög­lich). Es be­trifft aber auch das Schrei­ben (ge­stal­ten­des Schrei­ben, li­te­ra­ri­sches Schrei­ben).
  • Der Zwi­schen­spurt bie­tet hohe Fle­xi­bi­li­tät in der Um­set­zung. Die Rand­be­din­gun­gen der Un­ter­richts­ge­stal­tung sind in einer strikt nach dem Fach­prin­zip or­ga­ni­sier­ten Schul­form an­de­re als an an­de­ren Schul­for­men. Eine ri­tua­li­sier­te Um­set­zung des För­derns, wie es etwa „Die Text­pro­fis“ kon­se­quent ins Werk set­zen, ist in die­ser Form nicht ohne Wei­te­res mög­lich; hier wäre auch die Schul­ent­wick­lung tan­giert. So­lan­ge es noch kein eta­blier­tes ein­heit­li­ches För­der­kon­zept für das Gym­na­si­um in Baden-Würt­tem­berg gibt, muss hier ein fle­xi­ble­res An­ge­bot for­mu­liert wer­den. In die­sem Sinn sind die Auf­ga­ben des Zwi­schen­spurts um­set­zungs­of­fen kon­zi­piert (Um­set­zungs­op­tio­nen)
  • Schließ­lich zielt auch die hier ver­such­te aus­führ­li­che­re fach­di­dak­ti­sche Ein­füh­rung auf eine Pro- fes­sio­na­li­sie­rung der Lehr­kräf­te. Sie sol­len in der ei­gen­stän­di­gen Wei­ter­ent­wick­lung von För­der­un­ter­richt un­ter­stützt und ex­em­pla­risch an­ge­regt wer­den.

Zwi­schen­spurt Deutsch: Her­un­ter­la­den [pdf][2 MB]