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Vorbemerkungen


Limericks, Rhymes and Rhythms – Ein systematisches Training der Aussprache


1. Vorbemerkungen

1.1 Begründung der Einheit

Die englische Sprache hat genau wie die deutsche Sprache etwa 40 Laute, die allerdings nicht identisch sind. Bestimmte Vokale und Konsonanten, die es im Deutschen nicht gibt (z. B. 'th' = thin : fin, bed : bad) und deren Aussprache Deutschen erfahrungsgemäß schwerfallen, sollten daher besonders eingeübt werden. Auch Sprechrhythmus und Variabilität der Tonhöhe unterscheiden sich oft vom Deutschen.

Der Erwerb einer guten Aussprache ist schon deshalb notwendig, weil schlechte Aussprache, ungeachtet guter Grammatikkenntnisse und weitreichendem Vokabular, eine Kommunikation erheblich behindern bzw. ganz unmöglich machen kann. Um Missverständnisse in der Zielsprache zu vermeiden, ist es daher wichtig, die korrekte Aussprache zu lernen. Dazu kommt, dass die Flexibilität, mit der man eine neue Sprache annimmt, gleichgesetzt wird mit den intellektuellen Fähigkeiten des Lernenden. Jemand, der sich schwer tut die Aussprache der zu lernenden Sprache zu imitieren, erscheint seinem Gegenüber schnell als in seiner Wahrnehmungsfähigkeit eingeschränkt und als geistig unflexibel.

Schülerinnen und Schüler zeigen im Allgemeinen ein hohes Interesse daran, eine gute Aussprache zu erwerben, daher eignet sich diese Unterrichtseinheit als willkommene Abwechslung zur klassischen Arbeit mit dem Buch. Neben vollständigen Unterrichtsstunden lassen sich kurze Ausspracheübungen auch gut in jede andere Unterrichtsstunde integrieren z. B. als Unterrichtseinstieg oder Phasenwechsler. Besonders unterhaltsam wird es, wenn die Einübung mit Zungenbrechern, Limericks, Witzen, Lieder, Reimen, Gedichten, Sprechgesang und Sprechen im Chor mit Metronom durchgeführt wird.

Die vorgestellte Einheit erhebt keinerlei Anspruch auf eine erschöpfende Behandlung des Themas; wir wollen hier Anregungen geben für eine unterhaltsame Abwechslung zur Bucharbeit und beschränken uns auf ein paar wesentliche Aspekte der Aussprache, die deutschen Englischlernenden erfahrungsgemäß Schwierigkeiten bereiten.


1.2 Auswahl der behandelten Laute

Martin Hewing 1 nennt Konsonanten und Konsonantengruppen als diejenigen Laute, die bei falscher Aussprache am ehesten zu Missverständnissen führen. Daher beschränken sich die Übungen hier auf die Konsonanten, die deutschen Lernern am häufigsten Schwierigkeiten bereiten, nämlich: /w/, /v/, /S/, /tS/, /dZ/, /T/, /D/, /s/ und /z/ 2 .


1.3 Methodik

1.3.1 Kennenlernen der Lautschrift

Die englische Aussprache ist nicht in allen Fällen logisch erschließbar, daher sollte man mit den Schülerinnen und Schülern frühzeitig trainieren, sich mit Hilfe des englischen Wörterbuchs die richtige Aussprache selbst zu erschließen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass sie die Zeichen der Lautschrift kennenlernen und wiedererkennen können. Die erste hier vorgestellte Unterrichtsstunde behandelt das Kennenlernen der Lautschrift.


1.3.2 Einführung und Einübung der Laute

Grundsätzlich kann jede Stunde des Aussprachetrainings dem dargestellten groben Schema folgen.

  • Einführung und Einübung der Lautbildung (genaue Beschreibung und praktische Ausführung: Artikulationsorte im Mund und Rachenraum)
  • Kontrastübung zur Lautunterscheidung (bed : bad)
  • Kurzsätze zur Einübung der fallenden und steigenden Intonation
  • Gedichte und Reime zur Einübung des rhythmischen Sprechens

Die in dieser Handreichung vorgestellte zweite Unterrichtsstunde entspricht diesem Schema, das dann als Blaupause für alle anderen Laute eingesetzt werden kann. Die Übungsphase kann variantenreich gestaltet werden und Martin Hewing bietet hier vielfältige Anregungen.


1.4 Weitere Hinweise

Wer gerne eigene Texte in Lautschrift verfassen möchte, etwa für eine Aufgabe in der Klassenarbeit, kann unter folgendem Link die IPA-Zeichen auf seinen oder ihren Computer installieren.

Eine sehr nützliche Seite mit einer effektiven Videoanleitung zur Aussprache durch einen amerikanischen Muttersprachler, Dave Sconda von EnglishMeeting.com, ist unter folgendem Link zu finden.

Weiterhin sehr zu empfehlen ist der folgende Link der University of Iowa , in dem die Lautbildung durch die Sprechwerkzeuge schematisch sehr anschaulich dargestellt wird. Alle Laute sind mit einer Audiodatei unterlegt, so dass die korrekte Aussprache auch angehört werden kann.

Abschließend möchte ich auf eine weitere exzellente Ressource für Englischlehrkräfte aufmerksam machen. Unter diesem Link finden Sie bei Youtube Roald Dahl’s Revolting Rhymes dargestellt als Zeichentrickfilm mit englischem Originalton. Diese kurzen und lustigen Gedichte eignen sich in besonderer Weise zum gemeinsamen rhythmischen Nachsprechen mit Metronom.

Besonders empfehlenswert: The Little Red Riding Hood and the Wolf

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und erfolgreiches Unterrichten



1_0_Aussprache_Vorbemerkungen: Herunterladen [docx] [35 KB]

Zur Darstellung der Lautschrift-Symbole sollten Sie unter diesem Link die IPA-Fonts herunterladen und auf Ihrem PC installieren: http://ipa4linguists.pbworks.com/w/page/4325763/Cool%20free%20IPA%20fonts%20to%20download



1   Hewing, Martin: Pronunciation Practice. A Resource Book for Teaching English Pronunciation. 6. Aufl. Cambridge: CUP, 2009.
2   Weitere Laute, die wir Deutsche besonders lernen sollten, die aber hier nicht berücksichtigt werden, sind laut Hewing die folgenden: Vokale: /?/ vs. /?/ (bed : bad), /??/ vs. /??/ (call : coal); /?/, /?/, /??/. Konsonanten: /?/, /?/, /?/ am Ende von Wörtern, die aufgrund der im Deutschen üblichen Ablautverhärtung eher als /?/, /?/, /?/ gesprochen werden.