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M5

Gruppe 1: Fitness und Beauty- Körperideal

Fit zu sein, etwas für seine körperliche Gesundheit und sein Aussehen zu tun, auf Schönheit zu achten und attraktiv zu sein – wer könnte etwas gegen diese allgemein anerkannten Werte habe? Und ganz ehrlich, manch einem oder einer würde es doch bekommen, wenn er oder sie einen motivierenden Anstoß von einem Influencer erhielte, von der Couch aufzustehen, die Laufschuhe anzuziehen und einige Runden zu drehen statt Serien zu suchten. Besser ist es doch, sich zu pflegen und auf sein Äußeres so zu achten, dass man mit sich zufrieden ist und selbst-bewusst unter die Leute gehen kann. Worin könnte dennoch ein Problem liegen, wenn Influencer*innen zu einem solchen Blick auf den Körper beeinflussen wollen?

Um einer guten Antwort einen Schritt näher zu kommen, betrachten wir einmal ganz nüchtern einige Ergebnisse aus Studien zu diesem Thema1:

Fitfluencer*innen wollen dazu anregen, die sportliche Seite in sich zu entdecken und körperlich aktiv zu werden. Vielen hat dieser Antrieb dazu verholfen, sich aufzumachen und körperlich auf Vordermann zu bringen. So gut dieser Ansatz ist, so sehr birgt er aber auch Gefahren. Denn durch die Betrachtung der muskulösen, nahezu fett-freien Körper wird ein Ideal gezeigt, das die meisten trotz intensivem Training so nicht erreichen. Wer hinter diesem Idealbild zurückbleibt, kann sich dann selber für unfähig halten und das Vertrauen zu sich selbst verlieren. Dabei spielt auch das Thema Gewichtsabnahme eine große Rolle: Eine Vielzahl an Tipps zum Abnehmen mit Bildern von schlanken und durchtrainierten Frauen und Männern fordert dazu auf, diesen scheinbar perfekten Figuren nachzueifern. Das führt bei manchen bis zur Magersucht.

Hinzukommt die Tatsache, dass Influencer*innen ihr Körperbild mit weiteren Werten verbinden und dabei eine einfache Gleichung aufmachen: Wer körperlich in hohem Maß fit ist, ist auch sonst leistungsstark, mächtig und – glücklich! Der Umkehrschluss liegt auf der Hand: Wessen Figur nicht durchoptimiert ist, kann sich gar nicht glücklich fühlen. Und was für den Einzelnen gilt, gilt auch für eine größere Gruppe: Wer einen guten Body hat, wird besser akzeptiert als andere.

Kein Wunder, dass viele Jugendliche ihre Fotos von sich entsprechend manipulieren – wie es die Influencer*innen selbst übrigens ebenfalls tun. Hier stehen nur wenige Beispiele dafür, wie viele Jungen und Mädchen ihre Bilder an die ihrer Schönheitsideale anpassen:

Mädchen und Jungen orientieren sich beim Optimieren ihrer Bilder an normierten Schönheitsstandards

Mädchen:

  • 21 % Brüste größer machen
  • 19 % Hüfte schlanker machen
  • 19 % Taille schlanker machen
  • 14 % Beine länger machen
  • 13 % Po muskulöser machen

Jungen:

  • 40 % Schultern breiter machen
  • 39 % Arme muskulöser machen
  • 23 % Sixpack ergänzen
  • 22 % Beine muskulöser machen
  • 17 % Bart verändern

Dieser Befund legt zwei Rückschlüsse nahe: Erstens ist ein klarer Einfluss von Influencer*innen auf ihre Follower erwiesen. Und zweitens zeigen sich daran eindeutige Rollenklischees, also Festlegungen auf traditionelle Rollenbilder. Auch dabei gilt, wer nicht in das Rollenschema passt oder sich darin einordnen will, kann unter vermindertem Selbstvertrauen leiden, Druck aus der Gruppe erhalten und erfährt häufig weniger Akzeptanz in der Gesellschaft.

Arbeitsauftrag:

  1. Gestalte eine Skizze, an der die Probleme von Influencing im Bereich Fitness und Beauty deutlich werden.
  2. Wende die Informationen des Textes auf die Frage an, unter welchen Bedingungen diese Form von Influencing für Follower zur Gefahr werden kann.

1 Vgl. dazu und zum Folgenden: Weibliche Selbstinszenierung in den neuen Medien

Materialien: Herunterladen [docx] [1 MB]

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