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Filmtranskript Polska Warrior

Filmtranskript Polska Warrior

Polska Warrior (2017) von Camiel Schouwenaar (25 min) via vimeo

Computerspiel „Goldhunter“ Schwimmbad Baustelle, Straße, Garage, Wohnung

WK mit tiefer Stimme: I can’t find the crown, Polska.

PW mit tiefer Stimme: Follow me, White Knight.

Die beiden Avatare kommen auf eine Klippe über dem wogenden Meer:

WK: What will you do?

Polska Warrior springt ohne zu zögern ins Wasser.

PW im Sprung: Hoho.

PW schaut sich um, sieht die Krone, schwimmt darauf zu. WK folgt.

Erste Stimme (Eryk): The golden crown!

Eingeblendete Belohnung: CROWN FOUND XP +340

Eryk am Laptop in Umkleidekabine: Yes, we have it!

Zweite Stimme (Mitspieler): Great work, Polska! And now to the castle! Eryk: Yes, we’ll reach the last level.

00:54

Schriller Pfiff ➔ Eryk schaut auf. Stimme der Schwimmlehrerin: Everybody ready?

Kamera fährt aus Umkleidekabine hoch und man sieht die Schwimmlehrerin auf dem Hochsitz und das Schwimmbecken. Sie wirft Ringe ins Wasser. Ein Kind nach dem anderen springt hinein. Eryk in der Umkleide klappt den Laptop zu.

Pfiff. Lehrerin öffnet Kabinentür mit Rettungsstangenhaken.

L: Eryk Kaminski! Pfiff

Vor Eryk wird ein Ring ins Wasser geworfen.

L: Dive for the rings.

Sie verlängert die Stange und schubst Eryk ins Wasser. Eryk strampelt hilflos, taucht wieder auf, als ihm die Luft ausgeht. Er rennt zur Umkleidekabine.

L: Kaminski, back in the water!

Eryk sitzt zusammengekauert in der Kabine

02:29

Hochhäuser mit Brücke;

hupende Autos im Stau;

Eryk radelt an den Autos vorbei, dann die Brücke hoch.

Baustelle, Männergesang 4 Männer reichen sich im Takt Bretter auf dem Gerüst weiter und singen dabei.

Eryk kommt zu Hause an, öffnet das Garagentor, stellt Fahrrad vor einem Regal ab, auf dem ein Bild steht: Vater mit Pokal steht vor einem Motorrad, auf dem Klein-Eryk im Kindersitz sitzt. Bild fällt um, Eryk fängt es auf und stellt es wieder auf. Eryk schneidet Wurst in der Küche und wirft die Wurststücke in einen Topf mit Bohnensuppe auf dem Herd; er macht den Gasherd an.

Stimme des Mitspielers: Polska, let’s get the crown to the castle in time.

03:22

Eryk setzt sich an den Laptop.

Eryk: White Knight?

Intro: GOLDHUNTER

Stimme des Mitspielers: Polska, let’s get the crown to the castle in time.

Eryk: Come here, this way!

Eryk: Come here, this way! Die Avatare rennen einen Weg entlang.

Eryk erschrocken: Black clan!

Stimme des Mitspielers: We have to go back.

Eryk: Never: Polska Warrior, attack!

PW kämpft. There, another two.

Die Krone landet in der Hand eines Gegners. Eryk hört etwas, er zieht die Kopfhörer aus. Stimme des Mitspielers: Polska, do something. They have the crown.

Man hört das Geknatter von Motorrädern. Eryk wirft den Kopfhörer zur Seite und eilt in die Küche.

04:08

Der Vater fährt vor die Garage. Ihm folgen seine Kumpane.

Vater: I won!

Eryk deckt den Tisch in der Küche. Vater, während er Eryk im Vorbeigehen über den Kopf streicht: Hey, little one. Kumpan 1 macht den Topfdeckel auf: Brown bean soup again. Er schöpft ein, die Männer essen gierig, Eryk eher zögerlich.

05:13

Vater: When will you get your swimming diploma, Eryk?

Eryk verschluckt sich: Eh, in a couple of weeks. Kumpan 2 schlägt mit dem Löffel auf Eryks Oberarm: Are your arms strong enough for that?

Kumpan 1: Fortunately they’re strong enough to do the dishes. Gelächter der Kumpane Vater schlägt die Hand auf den Tisch: Die Kumpane schauen erschrocken.

Vater: My son will soon swim past all those Dutch kids. Won’t you, Eryk?

Eryk mit dem Rücken zum Vater gewandt, während er den Topf wegstellt (betretener Blick): Hmm.

Vater nimmt den Motorradpokal vom Regal: The Kaminskis are champions.

Kumpane klatschen: Bravo!

Vater hebt Eryk hoch. Kumpane feuern ihn an.

Eryk liegt im dunklen Zimmer im Bett und starrt an die Decke. Aus der Küche hört man die Stimmen der feiernden und miteinander anstoßenden Männer. Eryk dreht sich mit verzagtem Blick zur Seite.

05:49

Die Schwimmlehrerin auf dem Hochsitz pfeift: Today, we’re going to swim through the hole.

Die Kinder springen nacheinander vom Absprungblock ins Wasser und schwimmen unter Wasser durch ein Loch. Eryk bleibt als letzter stehen

L: Kaminski, through that hole.

Sie nimmt die Rettungsstange in die Hand und verlängert den Teleskopgriff. Eryk stößt den Haken der Stange beiseite: No.Der Hochstuhl der Lehrerin gerät dabei ins Wanken.

Eryk klettert auf den Absprungblock, holt Luft und springt wie ein Sack ins Wasser. Er sinkt in die Tiefe. Bevor er mit ungelenken Schwimmbewegungen zum Lock gelangt, geht ihm die Luft aus, er muss wieder auftauchen.

L: Eryk Kaminski Sie holt ihn mit dem Haken der Rettungsstange zu sich hoch. Tell your father, you won’t get a diploma that way

Sie lässt Eryk auf den Boden ab. Eryk geht niedergeschlagen davon.

07:18

Autos fahren über die Brücke. Eryk radelt mit gesenktem Kopf auf der Brücke. Andere Kinder überholen ihn, während sie ihre Klingeln bedienen. Ein Mädchen (was beide und die Zuschauer*innen nicht wissen: Laura, seine Mitspielerin in GoldHunter): Speed up, nerd.

Sie fahren lachend weiter.

Eryk beschleunigt. Man hört, wie etwas (die Kette?) knackt. Eryk verliert das Gleichgewicht. Er fährt in das vor ihm fahrende Mädchen (Laura). Mädchen: Hey, sucker.

Eryk knallt auf einen Brückenpfeiler. Seine Laptoptasche rutscht über den Boden. Eryk schreit auf: No Er hechtet hinterher und fängt den Laptop, kurz bevor dieser ins Wasser hinunterfällt. Er schaut liegend in das Wasser in der Tiefe.Die Kinder lachen: He’s just lying there. Sie fahren weiter

Eryk blickt ihnen mit traurigem, dann erhärtetem Blick hinterher.

08:08

Eryk sitzt in seinem Zimmer vor dem Laptop. Come on, we’ll get them, White Knight.

Stimme des Mitspielers: Polska! There. Maybe he has the crown.

Die Avatare verfolgen einen Gegner.

Eryk: Hit, hit. Come on, yes.

PW nähert sich dem Gegner.

Eryk: Polska, attack! Boom! Track, slice!

PW erlegt den Gegner. Eingeblendete Belohnung: BL ACK CLAN DOWN XP +2290

Eryk: Boom, Black Clan down!

Triumphierende Geste; hinter Eryk wirft die vor ihm stehende Figur von PW einen mächtigen Schatten.

Stimme des Mitspielers: Great move, Polska! How did you do it?

Eryk: Oh, that jump. I do it so often.

Mitspieler: You have to teach me.

Auf dem Bildschirm erscheint eine Straßenkarte .

Mitspieler: I don’t live far away. Okay, I’ll come over now.

Anzeige im Spiel: WHITE KNIGHT OFFLINE

Eryk erschrickt. Er beginnt hektisch, die Küche sauberzumachen. Während er einen Müllsack wegräumen will, klopft es an der Tür. Eryk macht zögernd die Tür auf. Die Kamera fährt hoch. Man sieht das Mädchen von der Brücke.

Mädchen: Does Polska live here?

Eryk: stammelt

Mädchen: Can you call him?

Eryk: White Knight?

Mädchen: Hmm. … Polska Warrior?

Eryk: Yes.

Das Mädchen lacht kurz auf, dann tritt es ein.

Eryk: Shall we game?

Mädchen: Of course.

Sie schreitet durch die Küche in Eryks Zimmer. Vor dem Goldhunter-Plakat: Cool!

Eryk, während sie ihren Laptop aufbaut: I thought that White Knight was a boy.

Mädchen lachend: I thought that Polska was much bigger.

Eryk lacht: I‘ll show you that track slice, okay?

Avatare rennen auf ein Burgschloss zu.

Eryk: Faster, White Knight, come on.

Mädchen: Oh, I only have two lives left. We’ll never make it.

Das Fallgatter des Burgschlosses sinkt herab. Eryk: Track, slice. Ctrl-8 and then enter and up together.

Mädchen: Okay.

Eryk: 3, 2, 1, go!

Die Avatare vollführen mehrere Salti und rutschen gerade noch durch die Lücke des Fallgatters.

Eryk: Yes!

Eingeblendete Belohnung: FIRST PLAYER POLSKA WARRIOR

Eryk: Oh, I’m really good.

Mädchen: Done it, Eryk. We‘re inside the castle. Sie gratulieren sich mit high five.

Eryk: Yes, we’ll get the golden crown.

Mädchen: Yes.

Man hört Motorradgeräusche und Hupen. Eryk schrickt auf. Er eilt in die Küche.

10:53

Eryk öffnet die Küchenschranktür. Eine von vielen Konservendosen mit Bohnensuppe fällt heraus; im Hintergrund Männerstimmen; Topf auf dem Herd; Messer; die Männer treten herein.

Kumpan 1: Brown bean soup, of course.

Hand des Vaters auf Eryks Kopf: Hey, little one.

Vater empört: What! Er öffnet den Topfdeckel, schlägt ihn wieder zu, dreht sich zu Eryk hin. Vater mit Händen an den Hüften: Were you gaming?

Eryk senkt den Kopf.

Stimme des Mädchens aus dem Nebenraum: Polska, there are Black Clanners everywhere.

Alle schauen zur Tür.

11:16

Mädchen vor dem Laptop in das Spiel vertieft: Yes. There are far too many. Another six, seven. Come on.

11:20

Vater in der Küche: Who’s that?

Eryk: Hmm, White Knight.

Kumpane, während sie zum Nebenzimmer gehen: Eryk has a girlfriend.

Sie bleiben im Eingang stehen. What a little chicken.

Mädchen: Hi guys.

Eryk drängt sich zwischen ihnen nach vorne.

Mädchen: Have you congratulated him yet? He’s First Player.

Kumpane schauen sich an, dann im Chor: First player, what’s that?

Eryk: I’m champion and the best player in Goldhunter.

Kumpan 1 schüttelt ihm die Hand. Vater tritt aus der Küche herein: First Player. Er reißt Eryk die ungeschnittene Wurst aus der Hand. But no dinner. Die Männer gehen in die Küche.

Mädchen ruft ihnen nach: Why don’t you cook for yourself?

Der Vater macht eine Kopfbewegung zur Wohnungstür.

Eryk zum Mädchen: I think you should leave.

12:10

Fensterblick ins Schwimmbad; L auf dem Hochsitz pfeift.

L: Eryk Kaminski!

Eryk sitzt mit Kopfhörern am Laptop in der Umkleidekabine.

Eryk: Low dive, attack. Come on.

Mädchen: Kill them, Eryk.

Eryk: And there’s another one.

Mädchen zu Hause vor ihrem Rechner: There come five more. Come on, help me.

Eryk: Double flip attack! Black Clan down!

Man hört Eryks Stimme aus der Duschkabine: Ha, haha! Boom, down, we’ve got them!

L verärgert: Kaminski!

Eryks Stimme: Wait, we might as well jump out oft he window and fall in the moat.

L zückt ihr Handy, wählt eine Nummer.

12:44

Vater auf dem Baustellengerüst singt beim Arbeiten. Sein Handy klingelt. Er meldet sich: Hello. Er hört zu. What!

Er brüllt und rennt los: Dammit Jasna! Er steigt die Leiter herunter. Motorradgeräusch. Der Vater fährt und beschleunigt auf dem Motorrad.

13:14

Eryks Stimme, dann Eryk vor dem Laptop: Faster, we’re nearly there.

Mädchen: You have to leave there, Eryk.

Eryk: Hit, hit, boom, down.

Vater reißt Kabinentür auf. Vater außer Atem: I work hard every day to pay for your swimming lessons. And what do you do?

Eryk wirft Kopfhörer und Laptop weg und stürzt aus der Kabine. Der Vater verfolgt ihn: Eryk! Pfiff – Der Vater bleibt stehen.

L: Shoes off!

Vater stürzt zur Lehrerin und holt sie vom Hochsitz herunter.

L: Let go of me.

Er setzt sie neben Eryk ab. Zu Eryk: You’ll get your diploma.

Zur Lehrerin:

L: I don’t think that Eryk…

Vater unterbricht: You just do your job, understood?

L nimmt wieder auf dem Hochsitz Platz. Pfiff Eryk steigt neben anderen Kindern auf den Absprungblock.

L: We’ll start with breaststroke again. Pfiff; Eryk springt ins Wasser.

L: Arms forward, circle like a pancake. And cut through ist.

Eryk schwimmt, während der Vater zuschaut.

L: Arms for, circle like a pancake…

Vater: Pancake, Eryk. Circle like a pancake, fast forward. Back, cut through, pancake circle.

Pfiff

Vater: Go on, pancake, forward, back.

L: Mr. Kaminski

Vater: What? Blickkontakt L – Vater

L: Arms forward and strech,

Eryk. Eryk schwimmt.

L: Chin up. Arms forward. Circle like a pancake and cut through ist.

Der Vater entfernt sich. Aus der Umkleidekabine hört man die Stimme des Mädchens aus dem Laptop: Hey, dozy. Eryk? Hello? Der Vater bleibt vor der Kabine stehen. Er klappt den Laptop zusammen, während das Mädchen sagt: Where are you, Eryk?, und nimmt den Laptop mit.

15:06

Die Männer schrauben in der Garage an ihren Motorrädern. Eryk mit Fahrrad taucht am Eingang auf. Er stellt wortlos sein Fahrrad ab. Vater, während er sein Motorrad poliert: Now look, Eryk, I polish… Wide round, circle like a pancake. Er lacht.

Kumpan 2: Are we having pancakes?

Kumpan 1: Sure, with lots of beans.

Eryk: Dad, where is my laptop?

Vater: My golden Komar has never been so beautiful.

Eryk entfernt sich. Er geht durch die Küche in sein Zimmer und schaut auf den leeren Schreibtisch, auf dem nur Gaming-Zubehör liegt. Er beginnt, nach dem Laptop zu suchen, reißt Schranktüren auf, wirft Kleidung aus dem Schrank. Plötzlich hält er inne. Sein Blick richtet sich auf die Decke des Kleiderschranks, wo ein Koffer liegt. Er holt einen Stuhl und zieht mit Mühe den Koffer herunter. Dieser öffnet sich dabei, es fliegen Motorradzeitschriften heraus. Eryk reibt sich den angeschlagenen Hinterkopf. Dann entdeckt er im geöffneten Koffer den Laptop.

Eryk mit erhobener Hand: Yes!

Er rennt mit dem Laptop los.

16:56

Eryk sitzt mit geöffnetem Laptop auf dem WC- Sitz im Bad und flüstert: Laura, I‘m back.

Laura: Polksa, I only have one life left. Where were you?

Eryk: Have you found the golden crown yet?

Laura: Of course not, Dumbo.

Eryk: Come on, I know the way.

Die Avatare gehen durch das Schloss.

PW: The crown … is here. Come on.

Laura: Too dangerous, Eryk.

Eryk: Yes, we’ve got it!

Die Avatare sind kurz vor der Krone. Während PW die Hand nach der Krone ausstreckt, sieht man in der Nähe einen Kreis von Black Clanners. Laura vor ihrem Laptop reißt entsetzt die Augen auf: No!

WK stürzt nach einem Angriff zu Boden.

Eryk: Laura!

Laura: Polska, where are you, fool? Do something.

Eryk: Polska Warrior, attack!

PW springt in die Luft, zückt sein Schwert. Die Black Clanners bilden einem Kreis um ihn. Er vernichtet den ersten. Eryk schaut erschrocken auf. Sein Vater hat die Tür aufgemacht. Er nimmt Eryk den Laptop aus der Hand.

Vater: Game over.

Eryk bleibt entmutigt auf dem WC sitzen. Lauras Stimme aus dem Dunkel: And now I‘m dead. Thanks, Polska.

18:18

Eryk spült Geschirr. Die Männer sitzen am Küchentisch, singen zur Gitarre und trinken Bier aus Flaschen. Eryk sieht im Spülwasser die Kontur von Polska Warrior, der kampfbereit sein Schwert zückt. Er tritt zu seinem Vater:

I want my laptop back.

Vater: I’m going to sell it. Er singt weiter.

Eryk wirft zornig die Spülbürste weg. Er geht in die Garage, schlägt die Tür zu – dabei fällt das Foto um – und setzt sich frustriert hin. Eryks Blick fällt auf das Motorrad des Vaters. Während die Männer in der Küche singen, hört der Vater plötzlich das Geräusch des Motorrads und geht zum Fenster. Er sieht Eryk auf dem Motorrad davonfahren.

Vater: Eryk? Hey Eryk. Er schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: My golden Komar. Er rennt los, die Männer folgen ihm. Eryk rast waghalsig mit dem Motorrad auf den Straßen. Er weicht knapp einem Kleinlaster aus.

Eryk: Watch out, man!

Er hält vor Lauras Haus. Eryk ruft: Laura! Er hupt. Laura kommt herausgerannt.

Laura: What a cool machine.

Plötzlich sieht man an der nahen Straßenkreuzung Eryks Vater mit den Kumpanen auf Motorrädern. Vater: Eryk! Eryk erschrickt. Die vier Verfolger werden zu Black-Clan-Figuren.

Aus Eryk und Laura sind Polska Warrior und White Knight geworden. Eryk/PW: Jump on the back. Let the game begin.

White Knight steigt auf. Er braust los.

Vater/BC: Get them.

Die vier nehmen die Verfolgung auf. Man sieht die Brücke, die Motorräder rasen zwischen anderen Autos Richtung Brücke.

Laura/WK: Watch out, that truck!

Eryk/PW: Polska, attack!

Sie weichen knapp einem entgegen- kommenden Fahrzeug aus. Sie fahren auf die Brücke. Die Verfolger sind nah hinter ihnen.

Laura: Go, Polska!

PW bremst scharf vor einem anderen Fahrzeug.

Eryk/PW: Rev the engine.

Vater/BC fährt links von ihm: Stop, now!

Eryk/PW: Never! Give me my laptop back! Now! … Watch out!

Der Vater/BC weicht zu spät einem entgegenkommenden Fahrzeug aus, er fährt gegen das Brückengeländer und stürzt ins Wasser. Im Sturz verwandelt sich BC wieder in den Vater. Polska Warrior bremst scharf. Er stürzt zum Geländer. Nun wird er zu Eryk, der verzweifelt herunterschaut: No, Dad!

Laura kommt herangelaufen. Beide schauen in die Tiefe. Der Vater taucht auf: Help, Eryk, help!

Er geht wieder unter. Eryk macht einen kleinen Schritt nach vorne.

Laura: Eryk, what will you do?

Eryk springt: Dad!

Er sucht in der Tiefe, dann sieht er den sinkenden Vater. Eryk schwimmt hin und stemmt den Vater mühsam in die Höhe. Sie tauchen kurz auf.

Vater: I can’t swim, Eryk.

Eryk: Pancake

Vater: What?

Er geht wieder unter, Eryk taucht hinterher. Sie tauchen wieder auf.

Eryk: Arms forward, circle like a pancake and cut through. Arms forward…

Der Vater beginnt zu schwimmen.

Eryk: … circle like a pancake and cut through.

Der Vater sinkt wieder, Eryk taucht hinterher, stemmt ihn wieder hoch.

Eryk: Keep going. Circle like a… Vater: … pancake, yes.

Eryk: Arms forward and back.

Sie nähernd sich dem Ufer, an dem Laura und die Kumpane warten.

Vater: I’m swimming, we‘re swimming, Eryk!

Eryk: We’re swimming!

Die Kumpane feuern den Vater an.

Laura ruft: Keep it up, Eryk, come on.

Sie ziehen den Vater aus dem Wasser. Laura hilft Eryk hoch.

Laura: Well done, Polska. Sie geben sich ein High Five.

Der keuchende Vater umarmt Eryk: My champion. My Polska Warrior. Kumpane: Bravo!

24:11

Kinder stehen auf den Absprungblöcken. Unter ihnen auch Eryk.

Pfiff.

L: On your marks, everyone.

Neben anderen Zuschauern sitzen auch der Vater, die 3 Kumpane und Laura auf einer Bank.

L: Eryk Kaminski, through the hole.

Er macht einen Kopfsprung. Im Wasser schwimmt er zielstrebig auf das Loch zu und macht eine Seitwärtsrolle, während er durchschwimmt. Er taucht auf und streckt den Arm hoch.

Eryk: Gotcha!!

Die 4 Männer und Laura jubeln.

Eingeblendete Belohnung: LEVEL COMPLETE XP +656

Der Vater reißt seinen Arm in die Höhe: My swimming champion, haha.

Dabei stößt er an den Hochsitz, die Lehrerin fällt in seine Arme. Sie schauen sich an. Eingeblendete Belohnung: BONUS ITEM XP +966

Abspann

Interview mit Prof. Dr. Rüggemeier Das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ mit Pof. Dr. Jan Rüggemeier

Einfach mal nachgefragt! – Theologische Themen von Profis erklärt

Transkription

Schülerin: Hallo Herr Rüggemeier! Wir freuen uns sehr, dass Sie sich heute Zeit für ein Interview mit uns genommen haben. Als Professor für das Neue Testament kennen Sie sich ja gut mit Gleichnissen aus. Und deshalb haben wir einige Fragen zum Gleichnis vom Verlorenen Sohn an Sie.

Jan Rüggemeier: Ja, ich freue mich, dass ich hier sein darf; dass ihr Fragen vorbereitet habt und dass wir ins Gespräch kommen über das spannende Gleichnis vom Verlorenen Sohn.

S.: Also, am Anfang des Gleichnisses will der jüngere Sohn ja sein Erbe. Ist Ihrer Meinung nach das Verhalten des jüngeren Sohnes dabei korrekt?

J.R.: Wenn ich das Wort „korrekt“ aufgreifen darf: Das ist ja letztlich die Frage danach: Ist das rechtlich erlaubt gewesen, dass man damals zu seinem Vater gegangen ist und gesagt hat: „Ich möchte das Erbe schon ausgezahlt bekommen.“ Und tatsächlich gibt es diese Regelung. Das wissen wir aus dem Buch Deuteronomium, dem 5. Buch Mose. Da gibt es diese Regelung, dass man das Geld ausgezahlt bekommt – schon vor dem Tod des Vaters – und dann in die Fremde oder woanders hingehen kann und aus diesem Erbe etwas machen kann. Andererseits ist das aber im Frühjudentum durchgängig als Treuebruch verstanden worden. Das heißt, da ist ein Konflikt, der hier im Mittelpunkt des Gleichnisses steht zwischen Vater und Sohn. Man könnte auch sagen: Bevor der Sohn in die Fremde geht, ist er innerlich schon auf Distanz zum Vater gegangen.

S.: Was mich persönlich noch interessiert: Warum kommt eigentlich der jüngere Sohn zum Vater zurück?

J.R.: Ja, wenn wir dem Gleichnis folgen, dann ist es die schiere Not. Also, der jüngere Sohn sitzt da bei den Schweinen – was für eine Jüdin, einen Juden sowieso schon schlimm genug klingen muss: er ist da bei den unreinen Tieren; aber das Eigentliche ist, dass er Hunger leidet und jetzt überlegt er sich: „Was mache ich?“ Und seine Idee – wir bekommen sie mitgeteilt, weil wir Einblick in seine Gedanken erhalten – ist, dass er zum Vater zurückkehrt, um da wenigstens als Tagelöhner überleben zu können. Das zeigt uns aber zugleich, wie hoffnungslos er eigentlich ist im Hinblick auf seinen Vater. Er erwartet von ihm nicht, dass er ihn liebend wieder aufnehmen wird, sondern er erwartet nur, dass er da weiterleben kann. Und das Überraschende ist dann, dass der Vater ihn schon sehnsüchtig erwartet und nicht nur 2 das, dass er ihm sogar entgegenrennt und ihn in die Arme schließt, was für einen damaligen Patriarchen, so ein Oberhaupt der Familie, nicht nur ungewöhnlich gewesen ist, sondern geradezu undenkbar.

S.: Als der jüngere Sohn nach Hause kam, schenkte der Vater ihm ja ein großes Fest. Dabei spielten die Gegen- stände Ring, Gewand und Schuhe eine besondere Rolle. Welche war das?

J.R.: Die Gegenstände, die der Sohn erhält, signalisieren eigentlich die große Liebe, die der Vater zu seinem Sohn hat. Ich merke, ihr habt die Geschichte sehr aufmerksam gelesen, weil man die ja tatsächlich überlesen kann – diese Gegenstände werden nur so beiläufig erwähnt und sagen uns heute zunächst mal nichts. Warum sprechen sie für die Liebe des Vaters? Zum einen ist der Ring Ausdruck dafür, dass der Sohn auch tatsächlich wieder als Sohn aufgenom- men wird. Er selbst hat ja die Sorge auf dem Weg zum Vater, dass er nur noch als Tagelöhner bei seinem Vater arbeiten kann. Er kommt also aus Not zu ihm und erwartet eigentlich gar nichts Großartiges von ihm. Der Vater gibt ihm den Ring und mit diesem Ring, der die Insignien der Familie trägt, kann er den Vater vor Gericht und bei Geschäften vertreten, das heißt, er ist wieder vollgültig als Sohn aufgenommen. Und Schuhe und Gewand drücken letztlich aus, wie wertvoll er in den Augen des Vaters ist, und den Status des Sohnes. Er muss nicht wie die Tagelöhner barfuß oder in einfachen Kleidern laufen, sondern er hat das edle Gewand. Er ist wieder vollgültig aufgenommen in die Familie als erbberechtigter Sohn.

S.: Hat nur der jüngere Sohn diese Gegenstände bekommen oder auch der ältere?

J.R.: Tatsächlich erfahren wir in dem Gleichnis ja nicht, wie der ältere Bruder aussieht, was er trägt. Aber wir können davon ausgehen, dass er auch so einen Ring gehabt hat. Er ist zu Hause beim Vater geblieben und hatte damit von Natur aus, von Geburt an genau diese selben Rechte, das heißt, er konnte den Vater vertreten und war sicherlich auch in teurem Gewand gekleidet. Das heißt, der ältere Bruder ist nicht wirklich zu kurz gekommen, das ist allein sein Eindruck, als der jüngere Bruder nach Hause kommt, dass er etwas verpasst haben könnte, weil er daheim geblieben ist. Das heißt, er macht sich Sorgen, dass er geringgeschätzt sein könnte, dabei hat er eigentlich all das, was der andere Sohn jetzt nur wieder zurückbekommt.

S.: Sind Sie der Meinung, dass der Vater blind vor Liebe bzw. Freude war und deshalb den älteren Sohn benachtei- ligt hat?

J.R.: Das sind ja im Grunde zwei Fragen. Die erste Frage: Ist er blind vor Liebe? Von „blind aus Liebe“ sprechen wir eher bei einer partnerschaftlichen Liebe zwischen Mann und Frau oder auch gleichgeschlechtlicher Liebe. Das wird sozusagen hier gar nicht beantwortet – diese Frage in dem Gleichnis. Da geht es einfach um diese übergroße Liebe 3 gegenüber dem Sohn. Der Vater kann gar nicht anders als ihm entgegenzurennen. Er ist voller Liebe. Man könnte dann sagen, es ist blind, aber es ist eigentlich mehr als das. Bei der zweiten Frage: Das scheint dich und euch zu interessieren. Ihr scheint euch irgendwie an der Person des älteren Bruders da abzuarbeiten. Und ich glaube, das ist auch genau das, was das Gleichnis will: dass wir auf die Gefühle dieses größeren Bruders achten, auf die Unzufriedenheit, die ja daraus herkommt, dass der Vater dem jünge- ren Sohn einfach so vergibt, als ob nichts gewesen wäre. Und das ist genau die Provokation des Gleichnisses.

S.: Wenn Sie der ältere Sohn gewesen wären, hätten Sie das Fest für den jüngeren Sohn verstanden?

J.R.: Ja, das ist jetzt eher die Frage an den Christen Jan Rüggemeier als an den Neutestamentler oder Wissenschaftler Jan Rüggemeier. Als heutiger Christ, würde ich sagen, kann ich mich absolut mit diesem Sohn auch identifizieren. Ich sehe die Problematik und den Ärger, den er haben muss, und glaube, dass das auch in unserer Wirklichkeit heute fest verankert ist: dass es eben sehr provokativ ist, dass jemandem einfach so vergeben wird und dass jemand, ohne etwas leisten zu müssen, geliebt wird. Wir haben das so sehr verinnerlicht – in der Schule, dass die gute Note zählt und ich etwas leisten muss; dass das Besondere und Herausragende an Menschen geliebt wird und dass eben Menschen nicht einfach an und für sich schon OK und liebenswert sind. Insofern bleibt dieses Gleichnis – auch für mich persönlich eine Zumutung und eine positive Herausforderung. Im Grunde ist es Evangelium in Kurzform. Frohmachende Botschaft, die nämlich sagt: Du bist aber tatsächlich, unabhängig von dem, was du zu leisten imstande bist, geliebtrundum, so, wie du jetzt schon bist. Insofern kann ich mich mit dem großen Bruder identifizieren. Ich möchte mich aber auch mit dem jüngeren Bruder identifizieren können und das für mich in Anspruch nehmen, dass das nämlich für mich auch schon gilt, dass ich unabhängig von dem, was ich im Leben leisten kann, geliebter Mensch bin – nicht nur geliebter Mensch eines Vaters, sondern auch geliebter Mensch eines liebenden Gottes.

S.: Das Gleichnis heißt ja „Der verlorene Sohn“. Aber wer ist denn im Gleichnis eigentlich der „verlorene Sohn"?

J.R.: Ja, das ist natürlich eine sehr spannende Frage. Ich möchte vielleicht da einsetzen, dass der Titel ja erst später dem Gleichnis gegeben wurde. Also: im ursprünglichen Text haben wir keine Titel. Das ist schon eine Deutung, die dem Gleichnis erst später beigefügt wurde. Und tatsächlich kann man diese Frage aber dann stellen, wenn wir vom „Verlorenen“ reden wollen. Eigentlich sind beide Söhne am Ende nicht verloren. Also beiden Söhnen gilt ja die Zuwendung des Vaters gleichermaßen. Das heißt, der Begriff ist eigentlich irreführend. Treffender wäre es, von der Freude des Vaters zu sprechen, von der Liebe des Vaters, und das Gleichnis entsprechend umzubenennen.

S.: Jetzt haben wir über die verschiedenen Teile des Gleichnisses gesprochen. Aber was genau will Jesus mit dem Gleichnis ausdrücken? Und was bedeutet Ihnen das Gleichnis?

J.R.: Das Gleichnis hat natürlich eben mehr zu sagen, als dass es nur eine geschichtliche Erzählung ist. Es ist ein Text, der auch heute für uns als Glaubende noch Relevanz hat. Und da würde ich wieder anknüpfen an den zentralen [Gedanken], dass es nämlich im Kern um die bedingungslose Annahme von Menschen geht. Und das ist etwas, was zentral wichtig ist, nicht nur für mich persönlich, sondern dann auch für uns als Kirche, dass wir diese Botschaft im Mittelpunkt stehen haben; dass Menschen, egal, wo sie herkommen, egal, was sie ausmacht und kennzeichnet, gleichermaßen das in Anspruch nehmen können, was das Gleichnis als zentrale Botschaft transportiert: nämlich die voraussetzungslose und bedingungslose Annahme jedes einzelnen gleichermaßen.

S.: Wir haben uns sehr gefreut, dass Sie heute hier waren und uns dieses tolle Interview gegeben haben. Und wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag!

J.R.: Ich habe zu danken! Vielen Dank für eure tollen Fragen, die mir durchgängig gezeigt haben, wie sehr ihr euch schon mit dem Gleichnis beschäftigt habt. Ich finde das total spannend, wie ihr hier Fragen gestellt habt. Vielen Dank dafür!

 

Transkription (grammatikalisch geglättet): Simon-M. Schäfer

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