Pilotprojekt zur Fortbildungsplanung im Regierungspräsidium Tübingen
Im Schuljahr 2012/2013 fand auf Anregung des Kultusministeriums im Regierungspräsidium Tübingen und im Staatlichen Schulamt Markdorf ein Pilotprojekt zur Fortbildungsplanung statt. Beteiligt waren 6 allgemeinbildende Gymnasien, 5 berufliche Schulen, 2 Realschulen, 2 Grundschulen und 2 Förderschulen. In den größeren Schulen wurde die Fortbildungsplanung an Personen für die Fortbildungskoordination delegiert. Den Schulen wurde für die Fortbildungsplanung Unterstützung durch Beratung angeboten (Fachberatung Schulentwicklung und Fachberatung Unterricht).
Ziele dieses Pilotprojekts waren:
- die Fortbildungsplanung zwischen den Schulen und der Schulverwaltung abzustimmen
- Instrumente für Bedarfserhebung und den Fortbildungsplan zu erproben und dabei Lösungen für unterschiedliche Schulen/Systeme zu entwickeln
- zu erkunden, inwieweit die Fortbildungsplanung die Qualitätsentwicklung der Schulen fördert
- und zu untersuchen, inwieweit sich durch die Fortbildungsplanung die Fortbildungen verändern.
Im Februar 2014 wurden die Erfahrungen im Pilotprojekt mit Hilfe von Interviews ( Dokumentenanalyse Pilotprojekt Fortbildungsplanung [pdf]) evaluiert. Zentrale Ergebnisse dieser Evaluation sind:
- Die Kommunikation zwischen den beteiligten Schulen und der Schulverwaltung hat sehr gut geklappt. Hilfreich war die direkte Unterstützung durch die Fortbildungsreferenten der Schulverwaltung.
- Diese Kommunikation wurde durch die eingesetzte Excel-Datei für den Fortbildungsplan unterstützt, die von allen Schulen genutzt wurde und dem Fortbildungspersonal differenzierte Angaben zum Fortbildungsbedarf lieferte.
- Für die schulweite oder gruppenspezifische Erhebung des Fortbildungsbedarfs haben die Schulen eigene Formulare entwickelt, die im Wesentlichen die Struktur des Fortbildungsplanes aufgriffen (Unterscheidung von Qualitätsbereichen, Angabe von Fortbildungsthemen, Priorität, Zielgruppe, Fortbildungsformat). 14 Schulen (82%) haben den Fortbildungsbedarf in Fachgruppen erhoben.
- 31% der geplanten Fortbildungen waren als schulinterne Fortbildungen vorgesehen, ca. 45 % als Fortbildungen für Gruppen in der jeweiligen Schule. Dies ist – gegenüber den bisherigen Erfahrungswerten – eine deutliche Zunahme an schulinternen und gruppenorientierten Fortbildungen.
- Besonders die Schulleitungen und die Fortbildungsreferenten der Schulverwaltung betonen, dass die Fortbildungsplanung die Schulentwicklung gefördert habe. Das zeigt sich an einer Verknüpfung der Fortbildungsplanung mit der Schulentwicklung und der Aufnahme von schulentwicklungsbezogenen Qualifizierungsanforderungen in die Fortbildungspläne sowie im Aufgreifen von bildungspolitisch aktuellen Themen in den Bedarfsmeldungen wie z.B. individuelle Förderung, Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen, Diagnose, Beratungsgespräch.