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Farbkreis nach Itten

Johannes Itten, Maler und Kunstpädagoge, entwickelte während seiner Lehrtätigkeit von 1919 bis 1923 im Bauhaus Weimar die Grundlagen seiner Farbtheorie und den entsprechenden Farbkreis. Ein weiter Schwerpunkt von Ittens Arbeit sind die Untersuchungen zu den Farbkontrasten .

Ittens Farbtheorie

Auf Ittens Farbkreis sind diese zwölf Farben folgendermaßen angeordnet:

  • Gelb steht oben im Farbkreis, die weiteren Grundfarben Rot und Blau um jeweils 120° versetzt
  • genau dazwischen, also bei 60°, 180° und 300° liegen die entsprechenden Sekundärfarben
  • die Tertiärfarben liegen zwischen der jeweiligen Primär- und Sekundärfarbe
  • die Reihenfolge ist somit analog zum Spektrum und schließt sich bei Rot zu Violett

In Ittens Farbkreis liegen Komplementärfarben diametral gegenüber. Zwei Komplementärfarben zusammen gemischt ergeben laut Itten Grau.

Anmerkungen zu den Begriffen

Itten versteht unter:

  • Sekundärfarben: entstehen aus der Mischung der drei Grundfarben
  • Tertiärfarben: entstehen durch die Mischung je einer Sekundärfarbe mit einer Grundfarbe

In moderneren subtraktiven Farbmodellen und Farbordnungssystemen versteht man unter:

Küppers Kritik an Ittens Farbtheorie

Laut Küppers sind die drei von Itten so genannten Grundfarben Gelb, Rot und Blau, welche im Farbkreis ein Dreieck bilden, gar keine Grundfarben. Ittens Rot, Blau und Gelb sind Sekundärfarben. Das Itten-Blau ist eine Mischung der Grundfarben Cyan und Violettblau, das Itten-Rot ist eine Mischung der Grundfarben Orangerot und das Itten-Gelb kommt der Grundfarbe Gelb zwar nahe, ist aber eine Mischung aus der Grundfarbe Gelb, der etwas von der Grundfarbe Orangerot beigemischt ist.

Ittens Komplementärfarben geben in ihrer Mischung nicht Grau, sondern bunte Tertiärfarben.

Ferner fehlen Weiß und Schwarz. Sie sind keine Nichtfarben, sondern gleichwertig zu den bunten Farben.

Aus diesen Gründen wirft Küppers Itten vor, seine Mischungen gar nicht selbst ausprobiert zu haben.