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Unterrichtsnaher Einsatz

Individuelles Portfolio

Die Idee des Portfolios hat v.a. in den Fremdsprachen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Es handelt sich hierbei um eine Sammlung eigener Texte, Collagen und anderer Produkte, die den Lernfortschritt sichtbar machen und gelungene Beispiele des eigenen Handelns und Lernens herausstellen sollen.

Ein Kanban-Board kann genau dafür eine digitale Umsetzungsform darstellen. Hierbei kann das Kanban-Board nur von einer einzelnen Person befüllt werden oder auch von einer ganzen Lerngruppe. Kommentare und Bewertungen sind möglich, um die Ergebnisse einzuordnen, wertzuschätzen oder Peer-Feedback zu geben.

Denkbar ist ebenso eine Sammlung der gemachten Hausaufgaben oder anderer nach Themen kategorisierter, bearbeiteter Aufgaben.

Abgabe von Aufgaben

Wenn eine Lehrkraft eine bestimmte Anzahl an Hausfgaben pro Schuljahr einsammeln und bewerten will, so lässt sich die Vollständigkeit bzw. der aktuelle Stand der eingereichten Materialien mittels eines Kanban-Boards überprüfen. Für diesen Fall ist es wichtig, dass die Plattform einzelne Spalten nutzer-spezifisch „freischalten“ kann, damit andere Unberechtigte keine Veränderungen vornehmen können.

Rückmeldungen der Lehrkraft

Kann nur die betreffende Schülerin oder der betreffende Schüler auf „ihre/seine“ Spalte zugreifen, kann ein Board als individuelles Rückmelde-Werkzeug eingesetzt werden. Die Lehrkraft kann dort als Audio, Text, Bild, Datei oder in anderer Form Rückmeldungen einstellen.

Begleitung und Nachbereitung schulischer Veranstaltungen

Oftmals bleibt bei außerunterrichtlichen Veranstaltungen wie Austauschbegegnungen oder Museumsbesuchen wenig Zeit Arbeitsaufträge zu bearbeiten, inhalts-/ergebnisortientiert festzuhalten oder zeitnah zu reflektieren. Durch die Möglichkeit auch nur kurze Beiträge beizusteuern und durch die Asynchronität der Bearbeitung erlauben es Kanban-Boards kurze „Leerlauf-Momente“ zu nutzen, um dieses Manko von Lernexkursionen abzumildern. Durch einen jederzeit möglichen Zugriff auf das Board, z.B. per Smartphone, können zeitnah schnelle Impressionen und Ideen sowie knappe Rückmeldungen gesammelt werden. Konkret könnte man beispielsweise an folgende Aufgaben denken:

  • fünf neu gelernte Vokabeln
  • den Unterrichtsstoff erweiternde Informationen
  • Foto von Versuchsaufbauten und Beschreibung des Phänomens
  • Eindrücke aus dem besuchten Unterricht in der Fremdsprache

Idealerweise können die Schülerinnen und Schüler dann über die Bewerten- oder Kommentarfunktion wichtige und gute Beiträge herausarbeiten.

Bei Austauschbegegnungen sind Kanban-Boards also eine Möglichkeit die klassischen „Tagebücher“ im Umfang zu reduzieren, für Dritte besser zugänglich zu machen und multimedial ansprechender zu gestalten, sodass man hoffen kann, dass die Motivation der Schülerinnen und Schüler steigt relevante Informationen weiterzugeben. Sicherlich wird es bei solchen Exkursionen private Kanäle zwischen den Schülerinnen und Schülern geben; das Kanban-Board ist „nur“ das schulische Gemeinschaftsprodukt.

Innovativ: Ausstellung erstellen

Die Kombination mehrerer digitaler Medien stellte bisher bei der produktorientierten Arbeit von Schülerinnen und Schülern ein größeres Problem dar. Wie kann man Text, Bilder, Videos, Audios, Links, 3D-Animationen, digitale Aufgaben und Kommentare so zusammenführen, dass sie gut präsentierbar und vor allem einfach, flexibel und schnell zu erstellen sind? Plakate waren für eine museal inspirierte Herangehensweise bisher das Mittel der Wahl, mussten jedoch weitestgehend auf digitale Medien und Interaktivität verzichten. QR-Codes konnten dieses Manko teilweise beheben.

Mit einem Kanban-Board und der direkten Einbindung verschiedener Medien über Links ist die Möglichkeit gegeben die Umsetzung eines Museums/einer Ausstellung realistischer nachzuempfinden. Auch Verknüpfungen zwischen den einzelnen Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler sind möglich; man kann sie sogar nachträglich hinzufügen.

Die Kanban-Board-Struktur kann teilweise als Einengung der Gestaltungsmöglichkeiten gesehen werden, da die Strukturierung in Spalten und Karten eingehalten werden muss und es keine ungerasterte Anordnung der einzelnen Elemente geben kann. Durch geschickte Verwendung der Möglichkeiten eines Kanban-Boards bzw. der Plattform können Nachteile allerdings abgemildert oder umgangen werden: Eine sinnvolle, chronologische Aufbereitung erspart das Springen zwischen den einzelnen Spalten oder Karten, eine Farbcodierung der einzelnen Karten sorgt für Übersichtlichkeit, individuelle (Hintergrund)Fotos können die Illusion der passenden Räumlichkeit simulieren, die zentrale Verlinkung mittels eines Raumplans (z.B. H5P-Item „Image Hotspots“, englisch) kann die Übergänge zwischen verschiedenen Räumen simulieren.

So können Schülerinnen und Schüler selbst ein anspruchsvolles und anprechendes „Museum“ bzw. eine „Ausstellung“ gestalten. Denkbar ist auch ein Angebot von Seiten der Lehrkraft für Selbstarbeits- oder Vertretungsstunden, in denen Lernende Themen eigenständig erarbeiten können. So finden Themen und zugehörige Materialien den Weg zu den Schülern, die informativ und interessant sind, aber im „normalen Unterricht“ möglicherweise keinen Platz finden würden.

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