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Struk­tu­rier­te Ver­ka­be­lung

Die so ge­nann­te struk­tu­rier­te Ver­ka­be­lung ist für Rech­ner­net­ze seit lan­gem Stan­dard (siehe z.B. hier). Dies nicht nur in Form ein­schlä­gi­ger Nor­men (z.B. durch die stän­dig fort­ge­schrie­be­ne EN 50173-1 oder die US-Norm TIA/EIA 568), son­dern in Hin­blick auf schu­li­sche Rech­ner­net­ze auch durch die Mul­ti­me­di­a­emp­feh­lun­gen des Lan­des (Ori­gi­nal von 2002, Ak­tua­li­sie­rung 2015). Diese Form der Ver­ka­be­lung ist zu­min­dest im be­ruf­li­chen Be­reich an den meis­ten Schu­len des Lan­des wei­test­ge­hend rea­li­siert. Im Zuge eines wei­te­ren Netz­aus­baus im WLAN-Be­reich emp­fiehlt sich die Über­prü­fung und ggf. die Op­ti­mie­rung des in die­ser Form struk­tu­rier­ten Schul­net­zes.

In Hin­blick auf eine mög­lichst zu­kunfts­ori­en­tier­te Aus­stat­tung, auf die fle­xi­ble und per­for­man­te In­te­gra­ti­on von WLAN und in Bezug auf be­reits er­folg­te In­fra­struk­tur­vor­ga­ben aus dem Be­reich Da­ten­schutz (Thema Leh­rer­netz, Ser­ver­netz, Kopp­lung der Netze, …) soll­ten aber un­be­dingt fol­gen­de Rand­fak­to­ren be­rück­sich­tigt wer­den:

  • Viele Schul­net­ze sind zwar grund­sätz­lich struk­tu­riert ver­ka­belt, wur­den aber über die Jahre hin­weg dy­na­misch er­wei­tert, um den auf­tre­ten­den For­de­run­gen zeit­nah zu ge­nü­gen. Dabei wurde das Netz oft auch über ein sinn­vol­les Maß hin­aus „ver­län­gert“, d.h. mit einer zu hohen An­zahl an in Serie ge­kop­pel­ten Swit­ches aus­ge­stat­tet.

    Im Sinne einer Kon­so­li­die­rung wäre als Faust­re­gel eine phy­si­ka­lisch ge­schich­tet Ebe­nen­struk­tur mit nicht mehr als drei Ebe­nen an­zu­stre­ben.

  • So­fern eine Neu­ver­ka­be­lung statt­fin­det, ist als Band­brei­te für den End­ge­rä­te-An­schluss mind. 1Gb/sec. um­zu­set­zen.
  • Die be­ste­hen­de Ver­ka­be­lung / Band­brei­ten­an­bin­dung von End­ge­rä­ten soll­te im Zuge eines Netz­aus­baus zu­min­dest auf be­reits be­ste­hen­de Band­brei­ten-Eng­päs­se un­ter­sucht wer­den und diese be­sei­tigt wer­den.
  • Bei einer Neu- oder Er­satz­be­schaf­fung für Swit­ches ist grund­sätz­lich auf die VLAN-Fä­hig­keit nach IEEE-Norm 802.1Q zu ach­ten.

    Swit­ches, die diese Vor­ga­be nicht er­fül­len, kön­nen ma­xi­mal noch im Be­reich des Ac­cess-Layer-Swit­ches ver­wen­det wer­den, so­fern an den Switch aus­schließ­lich End­ge­rä­te eines be­stimm­ten VLANs an­ge­schlos­sen wer­den. Grund­sätz­lich ist aber die durch­gän­gi­ge VLAN-Fä­hig­keit an­zu­stre­ben.

  • Au­ßer­dem soll­te, so­fern die ein­ge­setz­te päd­ago­gi­sche Mus­ter­lö­sung für Schul­net­ze (pa­edML) dies be­reits un­ter­stützt, der Switch in der 1. Ebene durch einen so­ge­nann­ten Mul­ti­lay­er- bzw. Layer-3-Switch mit in­te­grier­ter Fire­wall er­setzt bzw. aus­ge­stat­tet wer­den. Die Er­for­der­nis die­ses Ge­räts er­gibt sich neben di­ver­sen Netz­vor­ga­ben aus dem Be­reich Da­ten­schutz (Netz­brie­fe des Mi­nis­te­ri­ums für Kul­tus, Ju­gend und Sport) auch aus tech­ni­scher Sicht, z.B. um ver­schie­de­ne päd­ago­gisch ge­nutz­te Netze un­ter­ein­an­der via Layer-3-Swit­ching (ent­spricht schnel­lem, hard­ware­un­ter­stüt­zem Rou­ting) zu ver­bin­den, und dabei über Fil­ter­re­geln den Da­ten­ver­kehr kon­trol­lie­ren zu kön­nen. 

  • Bei der Aus­wahl einer päd­ago­gi­schen Mus­ter­lö­sung für Schul­net­ze (pa­edML) ist eben­falls als wich­ti­ger Fak­tor die Un­ter­stüt­zung eines wie oben be­schrie­be­nen, in ein­zel­ne VLANs auf­ge­trenn­ten Net­zes zu be­rück­sich­ti­gen. Die Aus­rich­tung von Schul­net­zen geht hier, unter Be­rück­sich­ti­gung ver­schie­de­ner Fak­to­ren, klar in Rich­tung seg­men­tier­tes Netz mit Kopp­lung der Netze über einen Mul­ti­lay­er-Switch. 
  • So­fern be­reits in der Pla­nungs­pha­se be­kannt ist, dass im Ein­zugs­be­reich eines Swit­ches meh­re­re WLAN-Ac­cess-Points plat­ziert wer­den, soll­te ge­zielt ein Switch mit der Fä­hig­keit „Power over Ether­net (PoE)“ be­schafft wer­den. 

    Diese Ge­rä­te er­lau­ben eine Strom­ver­sor­gung von End­ge­rä­ten über das Ether­net-Kabel und er­spa­ren damit eine par­al­lel zu in­stal­lie­ren­de En­er­gie­ver­ka­be­lung. Je nach End­ge­rät (neben WLAN-Ac­cess-Points sind hier ggf. auf VoIP-Te­le­fo­ne be­trof­fen) reicht nor­ma­les PoE, ggf. ist aber auch PoE+ (lie­fert mehr Leis­tung) er­for­der­lich.

    ACH­TUNG: Im Ge­gen­satz zu nor­ma­len Swit­ches, pro­du­zie­ren PoE-fä­hi­ge-Swit­che im All­ge­mei­nen eine hö­he­re Ab­wär­me. Beim Aus­tausch von nor­ma­len gegen PoE- oder PoE+-fä­hi­ge Swit­ches ist des­halb auch ge­zielt auf die aus­rei­chen­de Be­lüf­tung / Küh­lung des Un­ter­ver­tei­lers / des Ver­tei­ler­schran­kes zu ach­ten.

Wei­ter mit Wire­less LAN (WLAN)