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Leis­tungs­be­ur­tei­lung

Un­ter­richt, der zu­sätz­lich zum Fach­wis­sen die Ver­mitt­lung von fä­cher­über­grei­fen­den Kom­pe­ten­zen in sei­nen Fokus stellt, muss als Folge auch die Be­ur­tei­lung der Schü­ler­leis­tun­gen die­ser Ver­än­de­rung an­pas­sen.

Von zen­tra­ler Be­deu­tung ist, dass im Rah­men schu­li­scher Leis­tungs­be­ur­tei­lung nur be­no­tet wird, was ge­lernt und geübt wer­den kann.
Dabei gel­ten die all­ge­mei­nen Grund­sät­ze der No­ten­ge­bung:

  • Trans­pa­renz
  • Chan­cen­gleich­heit
  • In­di­vi­dua­li­tät

Selbst­ver­ständ­lich müs­sen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch aus­rei­chend Ge­le­gen­heit haben, die neu zu er­wer­ben­den Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten zu üben. Dabei kön­nen auch Wege im Sinne krea­ti­ver Pro­blem­lö­sun­gen be­schrit­ten wer­den, die sich mög­li­cher­wei­se als feh­ler­haft her­aus­stel­len. Dies kann nur in einem be­wer­tungs­frei­en Zeit­raum ge­sche­hen, in dem die Lern­pro­zes­se und die dar­aus ent­stan­de­nen Lö­sungs­we­ge oder Ar­beits­er­geb­nis­se in­ten­siv dis­ku­tiert und ge­mein­sam re­flek­tiert wer­den, aber keine Noten er­teilt wer­den.

Es stellt sich nun noch die Frage, ob denn alle Kom­pe­ten­zen, die Ge­gen­stand des Un­ter­richts waren, auch be­no­tet wer­den kön­nen oder sol­len. Ein Bei­spiel hier­für ist das Auf­tre­ten bei einer Prä­sen­ta­ti­on. Ist es ge­recht­fer­tigt, einem von Natur aus eher schüch­ter­nen Schü­ler Punk­te für „Aus­strah­lung“ zu ver­wei­gern, weil er im Ver­gleich zu Mit­schü­lern eher un­spek­ta­ku­lär wirkt?

Kann „Aus­strah­lung“ in der Schu­le ge­lehrt und geübt wer­den? Die Be­no­tung von per­so­na­len und so­zia­len Kom­pe­ten­zen ist immer dann genau zu über­den­ken, wenn diese Kom­pe­ten­zen Per­sön­lich­keits­merk­ma­le des ein­zel­nen Schü­lers be­tref­fen und im Un­ter­richt weder ge­lernt noch geübt wer­den kön­nen.