Fallbeispiele
Francis Crick
"Die »Erstaunliche Hypothese« ist, dass »Sie«, Ihre Freuden und Ihre Sorgen, Ihre Erinnerungen und Ihre Ambitionen, Ihr Eindruck personaler Identität und des freien Willens in Wirklichkeit nicht mehr sind als eine große Ansammlung von Nervenzellen und ihrer zugehörigen Moleküle." (S. 3)
- Francis Crick, 1994 (dt. Übers. S.S.)
Der Preis der Selbsterkenntnis
"Der von der Hirnforschung herbeigeführte endgültige Zusammenbruch des metaphysischen Menschenbilds mit seiner Doppelnatur als körperliches und geistiges Wesen wird ein weltanschauliches Vakuum hinterlassen." (S. 44)
"Vielleicht ist das das Kernproblem der Neuroanthropologie: Wenn die Hirnforschung unser eigenes Bewusstsein als Naturphänomen erklärt, dann wird es sich nicht mehr als Projektionsfläche für unsere metaphysischen Hoffnungen und Sehnsüchte eignen." (S. 47)
- Der Preis der Selbsterkenntnis, Gehirn&Geist 7-8/2006
Das Manifest 1
"Geist und Bewusstsein - wie einzigartig sie von uns auch empfunden werden - fügen sich also in das Naturgeschehen ein und übersteigen es nicht. Und: Geist und Bewusstsein sind nicht vom Himmel gefallen, sondern haben sich in der Evolution der Nervensysteme allmählich herausgebildet. Das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis der modernen Neurowissenschaften." (S. 33)
Monyer, Rösler, Roth, Scheich, Singer, Elger, Friederici, Koch, Luhmann, von der Malsburg, Menzel
- Das Manifest, Gehirn&Geist 6/2006
Das Manifest 2
"Nach welchen Regeln das Gehirn arbeitet; wie es die Welt so abbildet, dass unmittelbare Wahrnehmung und frühere Erfahrung miteinander verschmelzen; wie das innere Tun als »seine« Tätigkeit erlebt wird und wie es zukünftige Aktionen plant, all dies verstehen wir nach wie vor nicht einmal in Ansätzen. Mehr noch: Es ist überhaupt nicht klar, wie man dies mit den heutigen Mitteln erforschen könnte. In dieser Hinsicht befinden wir uns gewissermaßen noch auf dem Stand von Jägern und Sammlern." (S. 33)
- Das Manifest, Gehirn&Geist 6/2006