Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Me­tho­disch-di­dak­ti­scher Kom­men­tar

In die­ser Un­ter­richts­se­quenz soll die Be­zie­hung von Reich­tum und Ge­rech­tig­keit auf per­sön­li­cher, na­tio­na­ler und glo­ba­ler Ebene re­flek­tiert wer­den. Die Ma­te­ria­li­en und Auf­ga­ben­stel­lun­gen gehen vom Nah­ho­ri­zont der Schü­ler*innen und kon­kre­ten Bei­spie­len aus, er­mög­li­chen dann eine kri­ti­sche Ana­ly­se ver­schie­de­ner Po­si­tio­nen und schlie­ßen ab mit einer Re­fle­xi­on auf der „Me­ta­ebe­ne“.

Der dar­ge­stell­te Ver­lauf ist nur eine Va­ri­an­te. Die Dop­pel­stun­den mit ihrer spe­zi­fi­schen The­men­stel­lung kön­nen auch als Bau­stei­ne ge­se­hen wer­den, die z.B. in an­de­rer Rei­hen­fol­ge oder mit Aus­las­sun­gen un­ter­rich­tet wer­den könn­ten.

Die hier dar­ge­stell­te Un­ter­richts­se­quenz be­ginnt in den ers­ten bei­den Dop­pel­stun­den mit der Wahr­neh­mung des ei­ge­nen Ge­rech­tig­keits- und Un­ge­rech­tig­keits­ge­fühls, ins­be­son­de­re wenn es um un­glei­che Be­sitz- und Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se geht. Am kon­kre­ten Bei­spiel von ge­erb­tem Reich­tum (bzw. ge­erb­ter Armut) soll ver­deut­licht wer­den, wel­che Fol­gen es für das wei­te­re Leben hat, als „Spröß­ling“ einer wohl­ha­ben­den oder einer armen Fa­mi­lie auf­zu­wach­sen, in die Schu­le zu gehen und sich als junge(r) Er­wach­se­ne(r) ein ei­ge­nes Leben auf­zu­bau­en. Den Vor­sprung, den „rei­che Erben“ dabei haben, scheint kaum auf­zu­ho­len (siehe M3 Do­ku­men­ta­ti­on „Un­ge­rech­tes Erbe – wie Eli­ten Geld an­häu­fen).

Dop­pel­stun­de 3 dient dazu Reich­tum (bzw. seine Fol­gen für einen selbst und an­de­re) ethisch zu pro­ble­ma­ti­sie­ren. Grund­la­ge für die Aus­ein­an­der­set­zung sind Texte von Aris­to­te­les „Gren­zen­lo­ser Reich­tum ist nicht na­tur­ge­mäß“ und Neu­häu­ser „Reich­tum als Ge­rech­tig­keits­pro­blem“. Er­gänzt wird die Dis­kus­si­on in der Dop­pel­stun­de 4 um die Stel­lung­nah­me von rei­chen Erben selbst (M9) und den Mög­lich­kei­ten des Um­gangs mit dem „un­ver­dien­ten Ver­mö­gen“.

Als nächs­ter Schritt soll in Dop­pel­stun­de 5 und 6 die Frage re­flek­tiert wer­den, ob eine un­glei­che Ver­mö­gens­ver­tei­lung in­ner­halb eines Staa­tes un­ge­recht ist und falls ja, ob der Staat dann dazu ver­pflich­tet ist, ein­zu­grei­fen um durch ver­schie­de­ne Maß­nah­men (z.B. un­ter­schied­li­che For­men der Be­steue­rung) eine Um­ver­tei­lung an­zu­stre­ben. Dazu wer­den ganz ver­schie­de­ne Po­si­tio­nen ana­ly­siert und ver­gli­chen. Auf der einen Seite Rawls und er­gän­zend dazu Nuss­baum, die den Staat in der Ver­ant­wor­tung sehen für ein ge­rech­tes und damit gutes Leben sei­ner Bür­ger zu sor­gen und F.A. Hayek (er­gän­zend zu No­zick), der sich für ein Ma­xi­mum an Frei­heit und gegen staat­li­che Ein­grif­fe aus­spricht. Auf der an­de­ren Seite dient die Ar­gu­men­ta­ti­on von Neu­häu­ser und Hal­li­day, die beide kon­kre­te Vor­schlä­ge für mehr na­tio­na­le bzw. glo­ba­le Ge­rech­tig­keit durch Um­ver­tei­lung ma­chen.

Be­son­ders im Hin­blick auf das Leis­tungs­fach soll die glo­ba­le Ebene in die­ser Un­ter­richts­se­quenz nicht feh­len. Ana­ly­siert und re­flek­tiert wer­den soll hier ex­em­pla­risch die Ar­gu­men­ta­ti­on von Peter Sin­ger und Amar­tya Sen.

Um­set­zungs­bei­spiel Reich­tum und Ge­rech­tig­keit: Her­un­ter­la­den [docx][102 KB]

Um­set­zungs­bei­spiel Reich­tum und Ge­rech­tig­keit: Her­un­ter­la­den [pdf][452 KB]