Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Stunden 3 und 4

Wollen wir in einer Welt ohne Willensfreiheit leben?

Gedankenexperiment

Stelle Dir vor, Du lebst in einer Welt ohne Willensfreiheit, wie sie der Neurowissenschaftler beschreibt. 

Arbeitsaufträge

  1. Beschreibt die Welt ohne Willensfreiheit.
  2. Diskutiert, ob ihr ein einer solchen Welt leben wollt. 

Definition „Naturalismus“ (Gruppe 1)

  • Hinweis: Material Gruppe 1 im Download

(Aus: Erbrich, Paul (2010): Art. Naturalismus. In: Walter Brugger/Harald Schöndorf (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. Freiburg/München: Karl Alber, S. 316, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verlags Herder) 

Arbeitsaufträge

  1. Beschreibt ein naturalistisches Weltbild.
  2. Vergleicht dieses mit einem nicht-naturalistischem Weltbild.
  3. Untersucht, welche Argumente gegen den Naturalismus angeführt werden können.

Handeln ≠ Verhalten (Gruppe 2)

Der Münchner Philosophieprofessor Julian Nida-Rümelin (*1954) und die Literaturwissenschaftlerin Nathalie Weidenfeld (*1970) erläutern die besondere Fähigkeit des Menschen anhand eines Ausschnitts aus „Matrix Reloaded“(2003):

„In einer späteren Szene sitzen das Orakel und Neo auf einer Parkbank innerhalb der Matrix. Neo ist sich nicht sicher, ob er dem Orakel vertrauen kann, schließlich ist sie als KI Teil des Systems, das er zerstören will. Wie alle KIs aus dem Film glaubt auch sie nicht daran, dass Menschen Willens- und Handlungsfreiheit besitzen. Sie geht davon aus, dass auch Menschen letztlich von Algorithmen gesteuert werden, die jedem Zustand genau einen Nachfolgezustand zuordnen, also determiniert sind.

Sie deutet auf ein paar Vögel, die auf dem Boden nach Körnern picken. ‚Wir alle sind hier, um genau das zu tun, was wir tun. Da, siehst du diese Vögel? Irgendwann wurde ein Programm geschrieben, um über die Bäume und den Wind zu wachen, Sonnenauf- und untergang. Hier laufen permanent irgendwelche Programme.‘

Menschen verhalten sich nicht wie programmierte Vögel beziehungsweise Maschinen. Menschen denken über ihre Handlungen nach und sind in der Lage, ihre Handlungen an Gründen auszurichten. Diese Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, die den besten Gründen folgen, ist das, was die menschliche Freiheit und Verantwortung ausmacht und uns von Tieren unterscheidet. Wenn die jeweilige Handlung vor jeder Deliberation, vor jeder Überlegung oder Abwägung bereits festläge (oder auch nur die Wahrscheinlichkeitsverteilung der möglichen Handlungen), wäre der Akteur [Handelnde] nicht frei und nicht verantwortlich. Ja, genau besehen gäbe es den Akteur überhaupt nicht. Es gäbe dann keine Handlung, sondern lediglich bloßes Verhalten.“

(Aus: Nida-Rümelin, Julian/Weidenfeld, Nathalie (2018): Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. München: Piper, S. 45, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Piper Verlags) 

Arbeitsaufträge

  1. Erläutert, welches die besondere Fähigkeit des Menschen ist. 
  2. Bestimmt den Begriff „determiniert“ bzw. „Determinismus“. 
  3. Erarbeitet eine Skizze, in der Ihr das Verhältnis folgender Begriffe zueinander verdeutlicht: Willensfreiheit, Handeln, Gründe, Verantwortung. 
  4. Prüft, wer oder was in der Matrix handelt oder sich nur verhält.

 

Umsetzungsbeispiel Freiheit und Selbstverständnis des Menschen: Herunterladen [docx][86 KB]

Umsetzungsbeispiel Freiheit und Selbstverständnis des Menschen: Herunterladen [pdf][602 KB]

 

Weiter zu Stunden 5 und 6