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Nationalsozialismus

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

 

Die Schülerinnen und Schüler können:

  1. Ideologie und Kennzeichen der totalitären NS-Herrschaft erläutern und den Völkermord an Juden, Sinti und Roma sowie die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs als Folge dieses ideologischen u. machtpolitischen Systems erkennen ,
  2. den Begriff Faschismus diskutieren und das NS-System mit anderen faschistischen Staaten in Europa vergleichen ,
  3. Ausmaß und Formen von Akzeptanz und Widerstand in der Bevölkerung erörtern und beurteilen ,
  4. die nationalsozialistische Vergangenheit beurteilen und ein Bewusstsein für die historische Verantwortung entwickeln, die sich aus der NS-Vergangenheit ergibt .

Daten und Begriffe
30.1.1933 Ernennung Hitlers zum Reichskanzler; 23.3.1933 Ermächtigungsgesetz; 9.11.1938 Novemberpogrom; 1.9.1939 Angriff auf Polen; 1942 Wannseekonferenz; Antisemitismus; Rassenlehre; Machtübertragung; „Gleichschaltung“; Konzentrationslager; Holocaust.

Dimensionen/ Leitkategorien

Kompetenzen

Unterrichtseinheit

Rückblick
(für die Klasse)

Ausblick
(für die Lehrkraft)

St.

Themen/Leitfragen

Material

Schul-
buch

Politik / Politische Kultur

Methoden-
kompetenz:
Umgang mit schriftl. Quellen und Statistiken.
Reflexions-
kompetenz:
Fragekompetenz, Problemorientierung, Multikausalität.

1.

Scheitern der Weimarer Republik und Aufstieg des Nationalsozialismus – Modernisierungsverlierer als soziale Basis des Nationalsozialismus? Die NSDAP als „moderne Volkspartei“? „Weshalb Hitler?“ Wie zwingend war der Aufstieg zur Macht? Hatte Weimar nur zu wenig Zeit (H.A, Winkler)?

Aspekt: Masse der Bevölkerung und Wähler. Statistiken zur Mitglieder- und Wähler der NSDAP; Programm und Propaganda der NSDAP.

 

Mitglieder- und Wählerstruktur der Parteien des Kaiserreichs und der Weimarer Republik.

Volksparteien in der Bundesrepublik

Politik / Partizipation

Sachkompetenz: Grundlegendes Wissen über Begriffe und Strukturen.
Orientierungs-
kompetenz:
Kritischer Umgang mit unterschiedlichen Geschichtsbildern.

2.

Ideologie und Strukturen der NS-Herrschaft:
Warum bejubelt die „Herrenrasse“ ihre Versklavung unter die NS-Herrschaft?
„Soziale Revolution“ (Dahrendorf) oder „Gefälligkeitsdiktatur“ (Götz Aly)?

Auszüge aus Hitlers „Mein Kampf“, Vergleich mit Texten aus dem 19. Jhdt. „Nationale Revolution“ – „Gleichschaltung“ in darstellenden Schemata; Statistiken zur NS-Sozial- und Wirtschaftspolitik.

 

Herrschaftsstrukturen im Kaiserreich: Negative Integration. Ideologien der Ungleichheit im Kaiserreich, Sozialdarwinismus, Antisemitismus.

Neuer Rechtsradikalismus, moderne Ungleichheits-
ideologien

Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, multidimensional

Sachkompetenz: Grundlegendes Wissen über Begriffe und Strukturen.
Methoden-
kompetenz:
Historischer Vergleich.

3.

Hitler und Mussolini im Vergleich – Faschismus und Nationalsozialismus als Antwort auf die Krise der europäischen Moderne? Chancen und Grenzen des Vergleichs; Aspekt Antisemitismus.

Kontroversen um den Faschismus- undTotalitarismusbegriff, ver-gleichende Materialien zu  I und D bis 1945.

 

Kaiserreich als autoritäres System.

Rechtspopulismus in Europa nach 1945

Politik / Außenpolitik

Methoden-
kompetenz:
Umgang mit schriftl. Quellen und Karten
Reflexions-
kompetenz:
Kontroversität

4.

NS-Außenpolitik, Hitlers Ziele: Krieg um Lebensraum und „Endlösung“ / Holocaust. – Hat die Moderne Anteil an Vernichtung und Holocaust?

Kartenarbeit: Kriegsverlauf und Lagersystem, wissenschaftliche Texte: z. B. Zygmunt Bauman, Ulrich Herbert, Christopher Browning.

 

Erster Weltkrieg als erster totaler Krieg.

Von der Anti-Hitler-Koalition zum Kalten Krieg

Gesellschaft/ Soziale Milieus

Sachkompetenz: Thematische Vertiefung mit Hilfe altersangemes-
senen komplexen Kategorien.
Methoden-
kompetenz:
Umgang mit schriftl. Quellen und Graphiken.
Reflexions-
kompetenz
: Kritik- und Urteilsfähigkeit, differenzierende Betrachtungsweise.

5.

Widerstand und Akzeptanz – das Spannungsfeld von Schuld, Mitschuld, Loyalität, Opportunismus, Verantwortung, Dissidenz: Rehabilitierung oder endgültiges Versagen des Bürgertums und des Adels?

Kategorisierungen von Akzeptanz und Widerstand (z. B. Peukert: 4-Stufen-Schema).

 

Handlungsspielräume für Opposition im Kaiserreich.

Erfahrung von Widerstand und Verfolgung für die Parteien nach 1945; Umgang mit dem NS-Widerstand in der Bundesrepublik

Kultur/ Mentalität

Orientierungs-
kompetenz:
Auseinandersetzung mit dem kulturellen und kollektiven Gedächtnis, Wertorientierung prüfen, Kriterien für historische Urteile bewusst machen.

6.

Historische Verantwortung: Wie gehen die Deutschen und ihre „Nachgeborenen“ mit der NS-Erfahrung um?
Betriebsunfall – Kollektivschuld – Verantwortung – „Unfähigkeit zu trauern“ – „Gnade der späten Geburt“ – „Heraustreten aus dem Schatten des Dritten Reichs“ – „Aussterben der Zeitzeugen“ – Schluss-Strich?

Reden von Vertretern unterschiedlicher Generationen (z. B. Ernst Benda, R. von Weizsäcker, F.J. Strauß, H. Kohl, M. Walser, Joschka Fischer).

 

Erinnerungskultur im Kaiserreich (z. B. Sedanstag) und in der Weimarer Republik (z. B. Revolution von 1848).

Phasen / Konjunkturen der Erinnerungskultur in der Bundesrepublik und der DDR

 

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