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Unterrichtssequenzen

Die gesamte Unterrichtsreihe stellt die Frage nach dem Wesen und Sinn von Religion ins Zentrum. Das Thema orientiert sich entwicklungspsychologisch an dem in diesem Alter erwachenden kritischen Bewusstsein der Jugendlichen und nimmt die dabei entstehenden Fragen ernst. Auch wenn der in den 80er Jahren von Karl Nipkow geprägte Begriff der „Einbruchstellen des christlichen Glaubens“1 nicht mehr aktuell zu sein scheint – insbesondere, weil er die Existenz eines christlichen Glaubens, eine christlich religiöse Sozialisation bei den Jugendlichen voraussetzt, die längst durch aktuelle Befunde in Frage zu stellen ist2 - sind es dennoch – mit Variationen – noch immer ähnliche grundlegende Thematiken, die Jugendliche in ihrer Glaubensentwicklung beschäftigen. Mit »Ist Gott Schlüssel zur Erklärung von Welt, Leben und Tod?« sowie »Ist Gott bloß ein Wort oder Symbol?« formulierte Nipkow religiöse Grundfragen, die SuS noch immer im Unterrichtsgespräch ähnlich formulieren: „Gibt es Gott tatsächlich?“; „Wie kann man an Gott glauben, ohne bei Freunden naiv zu wirken?“; „Wie beeinflusst Glaube den Alltag?“; „Warum gibt es Religion überhaupt?“; „Ist Religion (un-)sinnig?“; „Was nutzt mir Religion?“. Daraus lassen sich drei Themenkomplexe ableiten, die in die Unterrichtseinheit aufgenommen wurden:

Erstens: Warum entwickelt sich Religion, haben auch Tiere eine Religion – und warum entwickelt und hält sich religiöses Denken in jeder Kultur? Diese Frage umfasst auch eine apologetische Ebene: Warum ist es nicht unsinnig, zu glauben?
Um diese Frage geht es in den ersten vier Stunden unter der Überschrift: Ist Religion (un-)sinnig?

Zweitens: Wie beeinflusst Religion konkret unseren Alltag, wie verändert sie unsere Wirklichkeitsdeutung und was geschieht dabei mit uns? Um dies geht es in der fünften und sechsten Stunde unter dem Titel Zufall – Schicksal – oder Gott?

Drittens: Die Fragen nach der Gewissheit eines Glaubens, nach der Existenz Gottes und wie man diese Grundannahme auch in Gesprächen mit anderen angemessen vertreten kann, werden in den Stunden sieben und acht ins Zentrum gestellt: Existiert Gott?

Die Unterrichtssequenz ist als zusammenhängende Einheit konzipiert, die in Klasse 9 den Gesamthorizont der Frage nach der Religion öffnet und die von einem – im Idealfall mit den SuS gemeinsam erarbeiteten – Advance Organizer als Element der Metakognition begleitet wird. Die einzelnen Unterrichtsblöcke können aber auch problemlos separat an passender Stelle in einen selbst gewählten Unterrichtsverlauf eingespielt werden.

 

1 Vgl. hierzu Nipkow, Karl Ernst, Erwachsenwerden ohne Gott? Gotteserfahrung im Lebenslauf, München

2 Vgl. z.B. Ergebnisse der 17. Shell Jugendstudie (https://hpd.de/artikel/ergebnisse-17-shell-jugendstudie-13207), Sinus-Jugendstudie 2016 (https://www.bdkj.de/fileadmin/bdkj/Dokumente/Pressemitteilungen/2016/Broschuere_BDKJ_Sinus-Jugendstudie_2016.pdf) und der aktuellen Studie Jugend-Glaube-Religion 2018 (vgl. https://www.deutschlandfunk.de/jugendstudie-dass-jugendliche-kein-interesse-an-religion.886.de.html?dram:article_id=425716.

 

„Ist Religion (un)sinnig?“: Herunterladen [docx][68 KB]

„Ist Religion (un)sinnig?“: Herunterladen [pdf][184 KB]

 

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