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M3.04

Über Versuche, Religion zu definieren …

Religion übernimmt für eine Gesellschaft und für das Individuum bestimmte Funktionen. Religion leistet etwas, löst Aufgaben und beantwortet Fragen. Sie lässt sich somit funktional bestimmen. Beschreibungen dieser Art betrachten Religion immer als ein Phänomen unserer Lebenswelt. Doch alle Nützlichkeitserwägungen über Religion, die Untersuchung ihrer Geschichte und ihrer Wirkungen sagen noch nichts über die Bedeutung der Religion für den Gläubigen selbst aus. Der substantielle Religionsbegriff fragt damit nicht nach der Nützlichkeit von Religion, sondern nach der Erfahrung des Glaubens, z. B. nach Formen des Ergriffenseins. Viele aktuelle Versuche, Religion zu erfassen und zu definieren, bemühen sich um eine Verbindung der beiden Ansätze. Was Religion leistet und was sie für den Einzelnen ist, lässt sich nicht voneinander trennen. Beide Aspekte gehören zusammen, um das Phänomen Religion angemessen zu beschreiben.

Eine andere Unterscheidungsebene ergibt sich, wenn wir schauen, ob wir das Göttliche in seinen Erscheinungsformen in der Welt betrachten – man spricht hier von Immanenz –, oder ob wir Gott als etwas Unverfügbares, die Welt Übersteigendes betrachten. Dies nennt man Transzendenz. Beides gehört zum Wesen von Gott und Religion.

Aufgaben:

  1. Erläutere den Begriff der funktionalen und substantiellen Religionsbestimmung und nenne hierfür jeweils zwei Beispiele aus dem bisher im Unterricht Erarbeiteten.
  2. Kennzeichne an den Beispielen der vorher betrachteten Stationen, ob hier stärker die Immanenz (I) oder Transzendenz (T) im Vordergrund steht.

 

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