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Dop­pel­stun­de 2

„Es kann nur eines geben“ – das eine Brot (Text­ana­ly­se)

Bezug zur in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen:

Die SuS kön­nen

  • 3.3.3 (1) sich mit As­pek­ten des Ver­ständ­nis­ses bi­bli­scher Texte aus­ein­an­der­set­zen (zum Bei­spiel His­to­ri­zi­tät und Ak­tua­li­tät, Wahr­heit, Wi­der­sprü­che)
  • 3.3.3 (2) die Ent­ste­hung bi­bli­scher Texte aus his­to­risch-kri­ti­scher Per­spek­ti­ve ex­em­pla­risch er­läu­tern
  • 3.3.3 (3) Bi­bel­tex­te hin­sicht­lich ihrer exis­ten­ti­el­len Be­deu­tung in­ter­pre­tie­ren

Bezug zu pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen:

  • 2.1.3. Grund­le­gen­de re­li­giö­se Aus­drucks­for­men (Sym­bo­le, Riten, My­then, Räume, Zei­ten) wahr­neh­men, sie in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten wie­der­er­ken­nen und sie ein­ord­nen
  • 2.2.1. re­li­giö­se Aus­drucks­for­men ana­ly­sie­ren und sie als Aus­druck exis­ten­ti­el­ler Er­fah­run­gen ver­ste­hen
  • 2.2.3. Texte, ins­be­son­de­re bi­bli­sche, sach­ge­mäß und me­tho­disch re­flek­tiert aus­le­gen
  • 2.5.2. re­li­gi­ös be­deut­sa­me In­hal­te und Stand­punk­te me­di­al und adres­sa­ten­be­zo­gen prä­sen­tie­ren

Di­dak­ti­sche Hin­wei­se zur Stun­de: Die Dop­pel­stun­de ver­sucht auf text­ana­ly­ti­schem Weg das be­son­de­re Pro­fil einer Mk-Pe­ri­ko­pe her­aus­zu­ar­bei­ten: Zum einen, indem über eine al­ter­na­ti­ve Les­art die be­son­de­re Les­art des ge­bo­te­nen Tex­tes un­ter­stri­chen wird. Zum an­de­ren, indem der text­ana­ly­ti­sche Ar­beits­gang v.a. in drei As­pek­ten (Mikro- und Ma­kro­kon­text­si­tu­ie­rung, Glie­de­rung, Rhe­to­rik) durch­ge­führt wird. Die sze­ni­sche Um­set­zung der Pe­ri­ko­pe in GA dient dazu, die SuS er­fah­ren zu las­sen, dass die Pe­ri­ko­pe mit Me­ta­phern (das eine Brot, der Sau­er­teig, die Spei­sungs­er­zäh­lun­gen) ar­bei­tet und damit In­ter­pre­ta­ti­ons­räu­me her­stellt. Wei­ter­hin soll­te deut­lich wer­den, dass zwi­schen Jesus und den Jün­ger_in­nen eine an­ge­spann­te Lehr-/Streit-Si­tua­ti­on herrscht – hier wird be­reits eine mög­li­che Form­kri­tik (Schul- bzw. Streit­ge­sprä­che) vor­be­rei­tet.

Pro­ble­mer­öff­nung: Mk 8,14: Die text­kri­ti­sche Va­ri­an­te des Ches­ter-Be­at­ty-Pa­py­rus (u.a.) (M6)

Ar­beits­auf­trag (UG): Er­klärt den (in­halt­li­chen/se­man­ti­schen) Un­ter­schied der bei­den Text-Va­ri­an­ten.

Di­dak­ti­sche Hin­weis: Mit­un­ter bie­tet es sich an, vorab die ge­sam­te Pe­ri­ko­pe (Mk 8,14-21) zu lesen.

Hin­weis für die Lehr­kraft: Mit dem AB (M6) kann im ge­len­ken UG - neben der in­halt­li­chen Ver­ein­fa­chung - er­klärt wer­den, wie eine ty­pi­sche Auf­lis­tung von con­tra-Va­ri­an­ten im NTG aus­sieht (an die­ser Stel­le wird keine pro-Auf­lö­sung - das sind die Zeu­gen, die für die die vom NTG ge­bo­te­ne Va­ri­an­te lesen - ge­lie­fert, da der Fall klar ist; die lec­tio dif­fi­ci­li­or ist ein­deu­tig die dop­pel­te Ver­nei­nung im von Aland ge­bo­te­nen Text). Der Ches­ter-Be­at­ty-Pa­py­rus ist zwar ein Zeuge ers­ter Ka­te­go­rie, al­ler­dings darf hier ver­mu­tet wer­den, dass in die­sem Fall be­reits eine An­glei­chung an an­de­re Zeu­gen statt­ge­fun­den hat.

Er­ar­bei­tung I: Text­ana­ly­se Mk 8,14-21: Das eine und die Dopp­lun­gen

Ar­beits­auf­trag (PA): Un­ter­sucht die Pe­ri­ko­pe (Mk 8,14-21) nach text­ana­ly­ti­schen Ge­sichts­punk­ten (vgl. unter 3.1. in M7):

  1. Ord­net die Pe­ri­ko­pe in den en­ge­ren und den grö­ße­ren Kon­text des Evan­ge­li­ums ein und for­mu­liert eine Be­grün­dung, um die Pe­ri­ko­pe ab­zu­gren­zen.
  2. Ent­werft eine über­sicht­li­che Glie­de­rung der Pe­ri­ko­pe (mit Vers­an­ga­ben).
  3. Ana­ly­siert die sprach­li­chen Be­son­der­hei­ten des Tex­tes (ach­tet im Be­son­de­ren auf Wie­der­ho­lun­gen und Ver­dopp­lun­gen).

Hil­fe­stel­lung: Es lohnt sich, par­al­le­le Bi­bel­stel­len hin­zu­zu­zie­hen, die the­ma­tisch ver­wandt sind. Ver­gleichs­stel­len fin­den sich (neben den syn­op­ti­schen unter den Über­schrif­ten) in der Regel am Fuß der je­wei­li­gen Bi­bel­aus­ga­ben oder auch in an­ge­häng­ten Re­gis­tern oder The­men­sei­ten der Aus­ga­ben. Sonst hel­fen (Com­pu­ter-)Kon­kor­d­an­zen.

Man­che Bi­bel­aus­ga­ben (zB. die neue Lu­ther­aus­ga­be 2017) füh­ren sogar Sach­er­klä­run­gen in An­hän­gen, die wich­ti­ge Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen lie­fern. An­ge­häng­te Zeit­ta­fel oder Kar­ten­skiz­zen die­nen der geo­gra­phi­schen Ori­en­tie­rung. Zu­sätz­lich kön­nen (On­line-)Bi­bel­le­xi­ka und Kom­men­ta­re wei­ter­hel­fen; emp­feh­lens­wert ist das Wi­Bi­Lex der Deut­schen Bi­bel­ge­sell­schaft (vgl. u.: https://​www.​bib​elwi​ssen​scha​ft.​de/​wi­bi­lex/).

Er­geb­nis­si­che­rung I: Ent­wurf der Er­geb­nis­se an der Tafel (vgl. dazu M7*), Deu­tung des Be­fun­des im ge­lenk­ten UG

Di­dak­ti­scher Hin­weis: Es bie­tet sich an, das Motiv der Ver­dopp­lung / Wie­der­ho­lung auch gra­phisch deut­lich wer­den zu las­sen – vor die­sem Hin­ter­grund sticht ge­ra­de das eine Brot als Kon­trast her­vor und ruft nach einer Deu­tung, wel­che im nächs­ten Er­ar­bei­tungs­schritt ex­plo­ra­tiv un­ter­nom­men wer­den soll.

Er­ar­bei­tung II: Sze­ni­sche Um­set­zung der Pe­ri­ko­pe

Bild­im­puls: René Mag­rit­te (1898-1967): Die Zu­kunft (L'ave­nir): 1936 (M8)

Leit­fra­ge Auch wenn Mag­rit­te das viel­leicht so deut­lich nicht ge­meint hat: Prüft, was die­ses eine Brot be­deu­ten könn­te.

Di­dak­ti­scher Hin­weis: Nach­dem das UG viel­leicht an­hand des Mag­rit­te-Bil­des schon auf ge­wis­se Vor­schlä­ge zum Brot ge­kom­men ist, soll­ten die SuS jetzt für die je­wei­li­gen Grup­pen ein Ba­guette be­kom­men.

Ar­beits­auf­trag (GA): Spielt die Szene der Pe­ri­ko­pe und ver­wen­det dabei das eine Ba­guette-Brot so, dass es einen wich­ti­gen Ort be­kommt. Ei­nigt Euch dar­auf, dem Brot in­ner­halb Eures Spiels eine Be­deu­tung zu geben. Ach­tet dar­auf, einen Dia­log, viel­leicht sogar ein Streit­ge­spräch zwi­schen Jesus und den Jün­ger_in­nen in Szene zu set­zen.

Me­ta­ko­gni­ti­on: Er­läu­tert, wie Ihr die Pe­ri­ko­pe in Szene ge­setzt habt und dis­ku­tiert die Un­ter­schei­de in Euren je­wei­li­gen Um­set­zun­gen; ach­tet be­son­ders auf die Rolle, die Ihr dem einen Brot zu­ge­dacht habt.

Trans­fer/Haus­auf­ga­be: Dis­ku­tiert die Rolle und Be­deu­tung des einen Bro­tes (und seine mög­li­che me­ta­pho­ri­sche Über­set­zung) im Zu­sam­men­hang der Frage nach dem höchs­ten Gebot (Mk 12,29).

 

Un­ter­richts­se­quenz: „Die Bibel öff­net Räume“: Her­un­ter­la­den [docx][2 MB]

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Wei­ter zu M6