Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

2.1. Bau­stein: Hill­song-Church

Ein­füh­rung in die The­ma­tik

Wäh­rend die tra­di­tio­nel­len Volks­kir­chen in Deutsch­land be­reits seit et­li­chen Jah­ren mit einem deut­li­chen Mit­glie­der­schwund zu kämp­fen haben, ge­win­nen an­de­re christ­li­che Ge­mein­schaf­ten und Kir­chen ste­tig an Mit­glie­dern und Be­deu­tung hinzu. Zu die­sen ge­hört auch die 1983 in Syd­ney ge­grün­de­te Hill­song-Church. In Deutsch­land ge­hört sie zu den eher klei­ne­ren Ge­mein­schaf­ten, glo­bal ge­se­hen han­delt es sich aber um eine der be­deu­ten­den Me­ga­church­es1 in­ner­halb der christ­li­chen Pfingst­be­we­gung2. Die Got­tes­diens­te der Hill­song-Church zeich­nen sich be­son­ders durch die mu­si­ka­li­sche Aus­ge­stal­tung aus. Ein­fa­che, klare Texte wer­den mit ein­gän­gi­ger, zum Mit­sin­gen an­re­gen­der Musik ver­bun­den und hoch­pro­fes­sio­nell mu­si­ka­lisch und op­tisch (Büh­nen­bild, etc.) in Szene ge­setzt. Die Bands der Hill­song-Church, wie z.B. Hill­song-United, ge­hö­ren zu den Su­per­stars der Wor­ship-Szene und sind auch schon mehr aus­ge­zeich­net wor­den. Die Pre­dig­ten zeich­nen sich durch ihre ein­fa­che Spra­che und stark ele­men­ta­ri­sier­te Bot­schaft aus. Als Got­tes­dienstor­te die­nen Kon­zert­sä­le eben­so wie ehe­ma­li­ge Fa­brik­hal­len. Mit ihrer Art, Got­tes­diens­te als Event zu ge­stal­ten, üben Hill­song-Ge­mein­de eine große An­zie­hungs­kraft ge­ra­de auch auf junge Men­schen aus. Dies wird auch nicht da­durch ge­schmä­lert, dass die Hill­song-Church in ihrer theo­lo­gi­schen und ethi­schen Ori­en­tie­rung als sehr kon­ser­va­tiv ein­ge­stuft wer­den muss. Dazu ge­hört ein eher evan­ge­li­ka­les Bi­bel­ver­ständ­nis eben­so wie die Be­vor­zu­gung oder Zu­rück­wei­sung be­stimm­ter Le­bens­wei­sen. Das Ide­al­bild der christ­li­chen Fa­mi­lie ist dabei zwei­fels­oh­ne die Ehe zwi­schen Mann und Frau, die auch der ein­zi­ge Ort für se­xu­el­le Ak­ti­vi­tä­ten sein soll­te.

Zum Auf­bau der Un­ter­richts­se­quenz

Der Er­folg der Hill­song-Church und ihre At­trak­ti­vi­tät ge­ra­de auch bei jun­gen Men­schen be­ruht we­sent­lich auf der Musik. Des­halb wurde als Ein­stieg das Mu­sik­vi­deo „What a be­au­ty­ful name“ der Hill­song-Band „Hill­song Wor­ship“ ge­wählt. Hier­durch er­hal­ten die SuS einen ers­ten Ein­blick in die „Welt“ von Hill­song und tau­schen sich über die Wir­kung der Musik auf sie per­sön­lich aus. In einem zwei­ten Schritt (Er­ar­bei­tung I) ge­win­nen die SuS erste In­for­ma­tio­nen über die Hill­song-Church durch die Be­schäf­ti­gung mit einem ak­tu­el­len Ar­ti­kel aus dem Zeit-Cam­pus-Ma­ga­zin. Diese wer­den kurz im Ple­num ge­si­chert (Zwi­schen­si­che­rung). An­schlie­ßend (Er­ar­bei­tung II) be­schäf­ti­gen sich die SuS in ar­beits­tei­li­ger Grup­pen­ar­beit ver­tieft mit den we­sent­li­chen As­pek­ten Ge­schich­te und Aus­brei­tung der Hill­song-Church, Mit­glie­der, Got­tes­dienst­ge­stal­tung, Be­deu­tung der Bibel, Kon­se­quen­zen für die Le­bens­füh­rung (Sex vor der Ehe, Ho­mo­se­xua­li­tät) und mög­li­che Kri­tik­punk­te (Fi­nan­zen, hier­ar­chi­sche Struk­tu­ren) und be­rei­ten die In­for­ma­tio­nen für eine Prä­sen­ta­ti­on (Si­che­rung) auf. Aus­ge­hend von die­sem so ge­won­ne­nen Über­blick neh­men die SuS dann ab­schlie­ßend zu der Frage Stel­lung, ob die Hill­song-Church für sie eine in­ter­es­san­te Al­ter­na­ti­ve zur „klas­si­schen“ Ortge­mein­de sein könn­te (Ver­tie­fung).

Struk­tu­riert wird diese Un­ter­richts­bau­stein ins­ge­samt durch eine An­for­de­rungs­si­tua­ti­on, die in ver­schie­de­ne auf­ein­an­der auf­bau­en­de Etap­pen auf­ge­teilt ist. Die ein­zel­nen Un­ter­richts­schrit­te kön­nen, ab­hän­gig von den tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten an der je­wei­li­gen Schu­le, durch eine von der Lehr­kraft be­treu­te und von den SuS mit Ma­te­ria­li­en ver­sorg­te prezi (https://​prezi.​com/​de/) do­ku­men­tiert wer­den, als eine Art di­gi­ta­ler Ad­van­ce Or­ga­ni­zer.

Mög­li­cher Un­ter­richts­ver­lauf

Ein­stieg:

Mu­sik­vi­deo „What a be­au­ty­ful name“ von „Hill­song Wor­ship“ als Im­puls => SuS tau­schen sich un­ter­ein­an­der über diese Musik und ihre Wir­kung auf sie aus.

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on:

„Im In­ter­net bist bei der Suche nach guter Musik auf youtube auf den Clip „What a be­au­ty­ful name“ der Band „Hill­song Wor­ship“ ge­sto­ßen.“

→ Youtube-video ein­spie­len (https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=nQW​FzMv​CfLE)

„Vor dir haben schon ei­ni­ge an­de­re das Video kom­men­tiert. Du be­schließt, auch einen Kom­men­tar zu pos­ten.“

Der Aus­tausch er­folgt (ana­log) als stum­mes Schreib­ge­spräch oder (di­gi­tal) bei­spiels­wei­se mit­tels Task­Cards (M4; https://​www.​task­cards.​de), auf dem die SuS das Video an­se­hen und ihre Kom­men­ta­re dazu pos­ten kön­nen.

Hin­weis

Diese Soft­ware / Die­ser Dienst ver­ar­bei­tet per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten. Sie sind ver­pflich­tet, vor einer Nut­zung zu prü­fen, ob diese Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten in Über­ein­stim­mung mit den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen er­folgt.

Er­ar­bei­tung I:

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on (Fort­set­zung):

Du er­zählst auch dei­nen Freun­den von die­sem Video. Ihr wollt mehr dar­über her­aus­fin­den. Als ihr Hill­song in einer Such­ma­schi­ne ein­gebt, kommt ihr auf die Home­page der Hill­song Church Kon­stanz. „Kon­stanz? Das ist doch ganz in der Nähe! Sol­len wir da nicht ein­fach mal hin­fah­ren?“ Du zö­gerst noch und möch­test erst noch mehr über diese „Kir­che“ in Er­fah­rung brin­gen. Im In­ter­net stößt du auf fol­gen­den Ar­ti­kel.

SuS ge­win­nen mit Hilfe eines In­ter­net­bei­trags (M5) in Ein­zel­ar­beit erste In­for­ma­tio­nen über Hill­song.

Zwi­schen­si­che­rung:

Im UG wer­den die im Ar­ti­kel ge­nann­ten we­sent­li­chen As­pek­te (Ge­schich­te und Ver­brei­tung von Hill­song, Got­tes­dienst, Mit­glie­der, Lehre, Kon­se­quen­zen für die Le­bens­ge­stal­tung, Kri­tik an Hill­song) in Fra­ge­form fest­ge­hal­ten und ge­ge­be­nen­falls durch wei­te­re (Be­deu­tung der Bibel, Taufe) er­gänzt.

Er­ar­bei­tung II:

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on (Fort­set­zung):

„Ein Punkt in die­sem Ar­ti­kel in­ter­es­siert dich be­son­ders. Du be­schließt, dich ge­nau­er damit zu be­schäf­ti­gen.“

Für ihre Re­cher­che kann den SuS zur Ver­ein­fa­chung eine Liste mit re­le­van­ten links zu ihrer Frage zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den (M6).

Al­ter­na­ti­ve: Die SuS be­ar­bei­ten die zu ihrem Thema pas­sen­den Ar­beits­blät­ter M7 bis M11 in Ein­zel- und Grup­pen­ar­beit.

Die Prä­sen­ta­ti­on er­folgt ent­we­der in klas­si­scher Form (Pla­kat) oder als Er­ar­bei­tung einer „Sta­ti­on“ einer prezi-Prä­sen­ta­ti­on

Si­che­rung:

SuS prä­sen­tie­ren die Er­geb­nis­se der Grup­pen­ar­beit im Ple­num.

Bei einer Prä­sen­ta­ti­on in klas­si­scher Form fin­det die Si­che­rung in Form eines Mu­se­ums­gangs statt. Wenn die SuS eine „Sta­ti­on“ einer prezi er­stellt haben, wer­den die ein­zel­nen Sta­tio­nen von der Lehr­kraft in einer prezi zu­sam­men­ge­fasst, die dann im Ple­num prä­sen­tiert und den SuS als Zu­sam­men­fas­sung zu­gäng­lich ge­macht wird.

Ver­tie­fung:

SuS neh­men zu der ab­schlie­ßen­den Frage Stel­lung, ob Hill­song für sie in­ter­es­sant sein könn­te.

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on (Fort­set­zung):

Nach­dem ihr euch in­for­miert habt, über­legt ihr in eurem Freun­des­kreis, ob die Hill­song-Church für euch etwas ist oder nicht.

Die Stel­lung­nah­me er­folgt ent­we­der in einer zwei­ten Task­Card (M12) oder an der Tafel mit Mo­dera­ti­ons­kar­ten.

 

1 Als Me­ga­church­es be­zeich­net man Kir­chen, deren wö­chent­li­cher Got­tes­dienst­be­such bei mehr als 2000 Be­su­che­rin­nen und Be­su­chern liegt. Von der Fröm­mig­keit her sind diese Kir­chen eher als evan­ge­li­kal und pfingst­le­risch (s.u.) zu be­zeich­nen. Die Got­tes­diens­te sind stark emo­tio­nal aus­ge­rich­tet. Sie sind ins­be­son­de­re ge­prägt durch die oft durch pro­fes­sio­nel­le Bands be­glei­te­ten, ein­gän­gi­gen Lob­preis- und An­be­tungs­lie­der. Me­ga­church­es fin­den sich heute auf allen Kon­ti­nen­ten und wach­sen kon­ti­nu­ier­lich. In Deutsch­land haben zwar ei­ni­ge der ame­ri­ka­ni­schen oder aus­tra­li­schen Me­ga­church­es Ge­mein­den ge­grün­det, die al­ler­dings von ihrem Got­tes­dienst­be­such her nicht als Me­ga­church­es be­zeich­net wer­den kön­nen. Ein­zi­ge Aus­nah­me ist das Gos­pel­fo­rum in Stutt­gart.

2 Bei der Pfingst­be­we­gung han­delt es sich um eine christ­li­che Er­we­ckungs- und Mis­si­ons­be­we­gung, die welt­weit ver­brei­tet ist. Sie zeich­net sich durch fol­gen­de Ele­men­te aus: den Glau­ben an das un­mit­tel­ba­re Wir­ken des Hei­li­gen Geis­tes in der Welt und die hohe Wert­schät­zung der Cha­ris­men. Zu die­sen ge­hö­ren vor allem Hei­lung, Zun­gen­re­de (Glos­s­o­la­lie) und Pro­phe­tie. Or­ga­ni­sa­to­risch wird den Ein­zel­ge­mein­den in ihrer Selbst­stän­dig­keit eine hohe Be­deu­tung zu­ge­mes­sen (Kon­gre­ga­tio­na­lis­mus). Hin­sicht­lich der Taufe wird das Ideal der Glau­benstau­fe der an­sons­ten üb­li­chen Säug­lings­tau­fe vor­ge­zo­gen. Die Bi­bel­aus­le­gung ist zu­meist fun­da­men­ta­lis­tisch und bi­bli­zis­tisch aus­ge­rich­tet. Da die pfingst­le­ri­schen Kir­chen stark mis­sio­na­risch aus­ge­rich­tet sind, sind sie vor allem in Afri­ka, Asien und Süd­ame­ri­ka ver­tre­ten. In Deutsch­land ver­tritt der Bund Frei­kirch­li­cher Pfingst­ge­mein­den ca. 789 Ge­mein­den und etwa 49000 Mit­glie­der.

 

Un­ter­richts­se­quenz: „Wann ist eine Kir­che eine Kir­che?“: Her­un­ter­la­den [docx][60 KB]

Un­ter­richts­se­quenz: „Wann ist eine Kir­che eine Kir­che?“: Her­un­ter­la­den [pdf][152 KB]

 

Wei­ter zu 2.2. Bau­stein