Unterrichtsmaterial
Die Homöopathie ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die auf den ab 1796 veröffentlichten Vorstellungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann beruht.
Ihre wichtigste Grundannahme ist das von Hahnemann formulierte Ähnlichkeitsprinzip: "Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden" (similia similibus curentur). Ein homöopathisches Arzneimittel soll so ausgewählt werden, dass die Inhaltsstoffe der Grundsubstanz unverdünnt an Gesunden ähnliche Krankheitserscheinungen (Symptome) hervorrufen könnten wie die, an denen der Kranke leidet.
Homöopathische Arzneimittel werden häufig in Form von Globuli eingenommen.
Beispiele für homöopathische Arzneimittel
Bezeichnung |
Verdünnung |
Anwendung gegen |
Abies canadensis (Canadische Helmlocktanne) |
D6, D12 |
Magenbeschwerden Harninkontinenz |
Ammonium carbonicum (Ammoniumcarbonat) |
D6, D12, C30 |
Husten Schnupfen Kopfschmerzen Herzschwäche |
Borax (Natriumborat) |
D6, D12 |
Höhenangst Aphten Mundsoor Blasenentzündungen |
Cuprum metallicum (Kupfer) |
D6, D12, C30, C200 |
Krämpfe Keuchhusten Asthma Erbrechen |
Ferrum arsenicosum (basisches Eisenarsenat) |
D6, D12 |
Appetitlosigkeit Leberprobleme |
Methylenblau |
D3 |
Malaria Typhus |
Potenzieren (Herstellung der Verdünnungen)
Beim Potenzieren wird die Arzneisubstanz schrittweise mit Wasser oder Alkohol verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben und dabei extrem verdünnt.
D-Potenzen (Dezimalpotenzen):Verdünnung 1:10 und 10 Schüttelschläge
C-Potenzen (Centesimalpotenzen):Verdünnung 1:100 und 10 Schüttelschläge
Herstellung einer D6-Tinktur
Vorgang |
Verdünnung |
Potenz |
1 Teil der Ausgangssubstanz (Urtinktur) wird mit 9 Teilen Lösungsmittel vermischt und 10 mal geschüttelt |
1:10 1:101 |
D1 |
Von der D1 wird ein Teil entnommen und mit 9 Teilen Lösungsmittel vermischt und 10 mal geschüttelt. |
1:100 1:102 |
D2 |
Von der D2 wird ein Teil entnommen und mit 9 Teilen Lösungsmittel vermischt und 10 mal geschüttelt. |
1:1.000 1:103 |
D3 |
Von der D3 wird ein Teil entnommen und mit 9 Teilen Lösungsmittel vermischt und 10 mal geschüttelt. |
1:10.000 1:104 |
D4 |
Von der D4 wird ein Teil entnommen und mit 9 Teilen Lösungsmittel vermischt und 10 mal geschüttelt. |
1:100.000 1:105 |
D5 |
Von der D5 wird ein Teil entnommen und mit 9 Teilen Lösungsmittel vermischt und 10 mal geschüttelt. |
1:1000.000 1:106 |
D6 |
etc. pp |
1:1012 |
D12 |
Aufgaben
Die Ausgangslösung (Urtinktur) besteht aus einer 2%-igen Methylenblau-Lösung.
(Summenformel Methylenblau C16H18ClN3S, M = 319,86 g·mol−1)
Stelle nach der in der Tabelle angegebenen Versuchsvorschrift die Verdünnungen D1 bis D6 her!
- Entnimm mit einer Messpipette 10 ml der Ausgangslösung (Urtinktur) und gib diese in einen Erlenmeyerkolben.
- Füge 90 ml Wasser hinzu und schüttle 10 mal. (D1-Verdünnung)
- Spüle die verwendete Pipette sorgfältig aus.
- Entnimm 10 ml der hergestellten D1-Lösung und gib diese in einen Erlenmeyerkolben
- Füge 90 ml Wasser hinzu und schüttle 10 mal. (D2-Verdünnung)
- Fahre in dieser Weise fort, bis du die Verdünnung D6 hergestellt hast.
- Berechne die Stoffmengenkonzentration in der Ausgangslösung!
- Berechne die Stoffmengenkonzentration in der Verdünnung D6!
- Berechne die Anzahl an Molekülen in einem Liter D12!
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