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Bildgewinnung - Der Scanner


Ein weiteres wichtige Instrument zur Bildgewinnung ist neben der Digitalkamera der Flachbettscanner, dem im Hinblick auf die Umwandlung analoger in digitale Bildformate sogar eine höhere Bedeutung zukommt.

1. Zur Funktionsweise des Flachbettscanners:
Mithilfe eines Scanners können Bilder, Grafiken, Zeichnungen, Fotos oder Schrift in digitale Zeichen umgewandelt und so an einen Computer weitergegeben werden. Damit ergibt sich die Möglichkeit, das übermittelte Objekt mit Hilfe von Bildbearbeitungs-Software in vielfältiger Weise zu verändern. Die vorrangige Arbeitsaufgabe eines Scanners ist das Digitalisieren einer zweidimensionalen Vorlage. Digitalisieren bedeutet: Es wird ein Abbild geschaffen, das auf digitalen Daten beruht.
Dabei werden die Bildvorlagen –ähnlich wie bei einem Kopierer – auf eine Glasplatte gelegt und mittels einer Leuchtstoffröhre angestrahlt. Über ein Spiegelsystem werden die von der Vorlage reflektierenden Lichtstrahlen auf ein CCD-Element gelenkt. Dieses Element tastet nun zeilenweise Punkt für Punkt die Vorlage ab und gibt die Informationen über Helligkeit und Farbwerte an einen Analog/Digitalwandler weiter, der die Informationen in Form von digitalen Daten zusammenfasst.

2. Auflösung
Die Auflösung eines Flachbettscanners wird in dpi (= dots per inch, Punkte pro Zoll) gemessen. Verfügt ein Scanner z. B. über 1.200 dpi, ist er in der Lage 1.200 Bildpunkte pro Zoll zu unterscheiden. Je höher die Auflösung, desto feiner die Abbildung.

3. Die TWAIN-Schnittstelle
»TWAIN ist ein 1992 von den Firmen Aldus, Eastman-Kodak, Hewlett-Packard und Logitech festgelegter Standard zum Austausch von Daten zwischen Bildeingabegeräten (Scanner, Digitalkameras ...) und Programmen. Die genaue Herkunft des Begriffes TWAIN ist nicht gesichert, eine mögliche Variante ist, dass es für "Toolkit (Technology) Without An Important (Interesting) Name" steht, zu deutsch etwa Werkzeugsatz ohne einen wichtigen Namen. Eine andere Erklärung ist die Ableitung aus dem Ausspruch "Never the twain shall meet!", was aus dem Altenglischen übersetzt soviel bedeutet wie "Niemals werden sich die zwei treffen!" ("twain" ist hier eine Ableitung von "twegen", was "Zwei" bedeutet.) Dieser Satz stammt aus Rudyard Kiplings "The Ballad of East and West". Dies wäre eine passende Anspielung auf TWAIN als Vermittler zwischen Geräten, die nicht direkt interagieren können.« (Wikipedia, Online-Lexikon)
Letztendlich handelt es sich dabei um eine inzwischen standardisierte Schnittstelle zwischen Scanner und PC, über die heute jeder Scanner verfügen sollte.

4. Verbindung zwischen Scanner und PC
Um die enormen Datenmengen, die beim Scannen anfallen, möglichst schnell und gleichzeitig vom Scanner zum PC übertragen zu können, musste in der Vergangenheit auf die etwas umständlich zu handhabenden Parallel- oder SCSI-Schnittstellen (Small Computer System Interface) zurückgegriffen werden. Seit USB 1.1 reicht eine USB-Schnittstelle vollkommen aus. Das Betriebsystem erkennt nach dem Anschluss und dem obligatorischen Reboot den Scanner und es kann nach der Installation der beigefügten Treiber und Software sofort damit gearbeitet werden.

5. Dia-Aufsatz oder Durchlichteinheit
Etliche Flachbettscanner werden mit einem Dia-Aufsatz oder einer sog. Durchlichteinheit angeboten. Dadurch ist es möglich, sowohl Dias als auch Negativfilme einzuscannen. Die beigefügte Software rechnet in der Regel die Vorlage in entsprechende Positivbilder um.
Dies ist z. B. eine hervorragende Möglichkeit für Kunsterzieherinnen und Kunsterzieher ihre z. T. umfangreichen Diasammlungen digital zu speichern und vor dem Verblassen und letztendlichen Verfall zu retten.
Zusätzlich lassen sich Schülerarbeiten ebenso speichern und archivieren.

6. Multifunktionsgeräte (Scanner – Drucker – Fax in einem)
erfreuen sich in jüngster Zeit großer Beliebtheit. Der Vorteil der Platzersparnis liegt auf der Hand. Dem gegenüber steht eine komplexe bis umständliche Bedienführung. Auch sollte man bedenken, dass bei einem Defekt eines einzigen Geräteteils und einer notwendigen Reparatur die gesamte Funktionalität nicht zur Verfügung steht.

7. Fragen zur Anschaffung
• Wozu brauche ich den Scanner vorwiegend?
• Welche Größe haben die Vorlagen, die eingescannt werden?
(Standardgröße ist in der Regel DIN-A4, größere Formate sind deutlich teurer)
• Beabsichtige ich Dias zu scannen? - Brauche ich einen Dia-Aufsatz?
• Lege ich Wert auf besondere mitgelieferte Software zur Bildbearbeitung?
• Benötige ich Texterkennung und die hierfür notwendige Software?

8. Scantipps

8.1 Auflösung
Oftmals ist der Scanner mit einer hohen Auflösung voreingestellt. Als Faustregel gilt: »So viel wie nötig, so wenig wie möglich.« Moderne Bedienführung belästigt den Nutzer gar nicht mehr mit Einstellungen zur Farbtiefe, sondern geht ausschließlich von der Vorlage aus und stellt entsprechend die Farbtiefe ein. Lediglich die Auflösung muss noch eingegeben werden.
a) Für ein Bild, das im Internet veröffentlicht werden soll, reicht eine Auflösung von 72 dpi. Dieselbe Auflösung genügt, wenn Sie es für eine Präsentation in Microsofts PowerPoint verwenden wollen.
b) Für einfache Strichzeichnungen sollte immer mit einer 1-Bit-Farbtiefe gescannt werden. Wenn man auf einem 300-dpi-Laserdrucker Grauwertbilder ausgeben möchte, reicht eine Farbtiefe von 6 Bit (=64 Helligkeitsstufen) vollkommen aus.
c) Wenn das Bild aber für einen Druck verwendet wird, muss die Auflösung 200 bis 300 dpi betragen.
d) Beabsichtigt man ein Foto auf Fotopapier auszudrucken, sollte man eine sehr hohe Auflösung (1200 dpi) wählen. Achtung: Hierbei ist auf der Festplatte ein großer Speicherbedarf notwendig. Ein Foto mit der Größe 10 x 15 cm mit einer Farbtiefe von 24 Bit in einer Auflösung von 300 dpi belegt 6 MB. Eine Verdoppelung der Scanauflösung vervierfacht die Dateigröße.

8.2 Speicherung
Da eingelesene Bilder meist nicht direkt am Scanner-Arbeitsplatz ausgedruckt, sondern in andere Dokumente (Text, Graphik) eingebunden werden, müssen die Dateien in einem Format gespeichert werden, das die im Weiteren benutzte Software verarbeiten kann. Empfehlenswert ist hier das TIF-Format, falls genügend Speicherplatz vorhanden ist, ansonsten spricht vieles für das JPG-Format.