Bildcollage mittels Ebenen
Mit dem Begriff der Avantgarde zu Beginn des letzten Jahrhunderts verbindet
sich, dass die traditionellen Bildtechniken wie Malerei, Aquarell ... radikal
erweitert und erneuert wurden. Die Illusion eines Bildes als „Fenster“
in die Realität entfiel, die Perspektive wurde außer Kraft gesetzt
und neue, oft schon gebrauchte Materialien und Fundstücke fanden Eingang
in die Bilderwelt. Picasso wird eng mit dem Begriff der Collage genannt,
aber auch später bei den Surrealisten wie z. B. Max Ernst fand sie
in der Verarbeitung der Traumdeutung Freuds großen Anklang. Neu kombinierte
Welten, schwerelose Figuren, surreale Bildinhalte waren derzeit eine Herausforderung
an den Betrachter. Auch heute ist die Collage kreatives Mittel sich über
die Welt und ihren Grenzen hinwegzusetzen. Der Computer hilft in diesem
Fall einen größtmöglichen Illusionismus zu erzeugen.
Die
Bildcollage mittels Computer bietet über die traditionellen Mittel Klebstoff,
Schere, Pinsel und Tusche hinaus weitere Möglichkeiten, die ihren Einsatz
reizvoll und gerechtfertigt macht.
Jedes „ausgeschnittene“ Objekt wird dazu auf einer Ebene angelegt.
Die Ebenen verhalten sich ähnlich wie Overheadfolien. Jedes Objekt kann
auf einer separaten Ebene/Folie sein und übereinandergestapelt können
die Objekte so jederzeit einzeln verschoben werden. Dazu kann man auch noch
ihre Größe, Farbigkeit, Transparenz, Neigung und Position ständig
ändern, die Übergänge zwischen den Folien Verschleifen und somit
größtmögliche Passgenauigkeit und Illusion erzeugen. Eine weitere
Möglichkeit bietet das Einfügen und Verändern von Schrift im
Bild. Auch dabei bieten sich eine Vielzahl von Veränderungsmöglichkeiten
an. Naturgesetze außer Kraft setzen, Neukombinationen wie Wolperdinger
und Chimären und Gullivers Welten der verdrehten Größenverhältnisse
sind nur ein paar Begriffe, die sich mit der digitalen Bildcollage verbinden
lassen.
Als Einstieg in die Systematik und Funktion von Ebenen sei ein einfaches Puzzle
angeboten (siehe Puzzle-PDF). Wer sich schon sicherer fühlt, kann diesen
Teil auslassen. Anschließend werden das „Ausschneiden“ und
Einkopieren = Einkleben und die oben genannten Veränderungsmöglichkeiten
geübt
(siehe Bildcollage-PDF).
Das Ergebnis könnte wie die Wunderblume links aussehen.
Hier finden Sie eine detaillierte
Anleitung
zur Bildcollage
[pdf] [6,34 MB] und eine
Anleitung
zum Puzzle
[pdf] [2,42 MB].
Die im PDF-Dokument angesprochenen
Bilddateien
[zip] [15,68 MB] sind hier im jpg- und psd-Format hinterlegt.