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Rai­ner Maria Rilke: Die Auf­zeich­nun­gen des Malte Lau­rids Brig­ge (1910)

Emp­feh­lung für das Leis­tungs­fach

Kurz­in­for­ma­ti­on

Foto in Schwarz-Weiß von Rainer Maria Rilke am	18. September 1900

Rai­ner Maria Rilke 1900.​jpg - Autor/-in un­be­kannt (ab­ge­lei­ter aus fol­gen­der Quel­le: http://​www.​zeno.​org/​Li­te­ra­tur/​M/​Rilke,+Rai­ner+Maria) [PD-US] via Wi­ki­me­dia

Ril­kes Auf­zeich­nun­gen des Malte Lau­rids Brig­geent­stan­den in den Jah­ren 1904-1910 und kön­nen als einer der Weg­be­rei­ter mo­der­ner Li­te­ra­tur und ers­ter mo­der­ner deutsch­spra­chi­ger Roman gel­ten. Sie un­ter­schei­den sich ra­di­kal von den meis­ten Ro­ma­nen des 18. und 19. Jahr­hun­derts, weil ohne eine keine li­nea­re, ko­hä­ren­te Hand­lung aus­kom­men. Viel­mehr wer­den im Ta­ge­buch­stil Ein­drü­cke, Re­fle­xio­nen und Er­in­ne­run­gen des jun­gen Malte Lau­rids Brig­ge, einem ver­arm­ten Ab­kömm­ling eines dä­ni­schen Adels­ge­schlechts, der in die Groß­stadt Paris über­ge­sie­delt ist, un­ver­bun­den an­ein­an­der­ge­reiht. The­ma­tisch be­han­delt der Roman Mal­tes Groß­stadt­er­fah­rung, ein­schließ­lich der Be­geg­nung mit den „Fort­ge­wor­fe­nen“, den Rand­exis­ten­zen der Ge­sell­schaft. Rilke ent­wirft ein neues Pro­gramm von Dich­tung, aber auch der Dich­ter­exis­tenz. Malte steht wie kein an­de­rer für eine neues Sehen, für die Suche nach Selbst­er­kennt­nis, für die Er­fah­rung des Todes und des Ster­bens sowie die Liebe als eine Mög­lich­keit, das Da­sein zu recht­fer­ti­gen. Der Roman lässt sich in 72 Ab­schnit­te glie­dern, die in he­te­ro­ge­nen Text­sor­ten wie dem Aperçu, sich daran an­schlie­ßen­den Re­fle­xio­nen, Es­says, Brie­fen, Er­in­ne­run­gen und Ta­ge­buch­ein­trä­gen im klas­si­schen Sinne ver­fasst sind. Die Ein­tei­lung folgt Au­gust Stahls Zäh­lung, der al­ler­dings das 38. Ka­pi­tel wegen des Sei­ten­um­bruchs über­sah und so nur auf 71 Ka­pi­tel kommt (vgl. Pfaff 1996, Krings 2005). So­wohl in­halt­lich als auch for­mal grei­fen die Auf­zeich­nun­gendamit zen­tra­le Ele­men­te der Li­te­ra­tur der Jahr­hun­dert­wen­de auf und kön­nen zu einem ver­tief­ten Ver­ständ­nis des Epo­chen­um­bruchs bei­tra­gen.

Text­aus­ga­ben:

Man­fred Engel, Ul­rich Fül­le­born, Horst Na­lew­ski, Aus­gust Stahl (Hrsg.): Rai­ner Maria Rilke: Die Auf­zeich­nun­gen des Malte Lau­rids Brig­ge. Text und Kom­men­tar. Frank­furt a. M. 2000.

Schmidt-Berg­mann: (Hrsg.): Rai­ner Maria Rilke: Die Auf­zeich­nun­gen des Malte Lau­rids Brig­ge. Frank­furt a. M. 2000.

Rilke, Rai­ner Maria: Die Auf­zeich­nun­gen des Malte Lau­rids Brig­ge. Frank­furt a. M. 1982.

Text frei zu­gäng­lich z.B. bei Bi­blio­thek Gu­ten­berg: Pro­jekt Gu­ten­berg

Rilke: „Malte Lau­rids Brig­ge“: Her­un­ter­la­den [pdf][225 KB]

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