Vergleich Kracht/Vergil: Aufgaben
[Basisfach/Leistungsfach]
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- Arbeiten Sie an Christian Krachts Faserland (Frankfurt, 2015 [1995], S. 160-165) die intertextuellen Bezüge zu Vergil Aen. VI heraus und stellen Sie diese tabellarisch dar. Nehmen Sie dabei insbesondere die Verse 295 bis 425 kursorisch in den Blick.
- Nehmen Sie anschließend Stellung zu der Frage, ob das Ende von Christian Krachts Faserland als Parodie von Vergils sechstem Buch bezeichnet werden kann.
[Leistungsfach]
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- Arbeiten Sie aus Krachts Faserland (S. 165-168) und Vergil Aen. VI immigrant objects (s. M 1) heraus. Gehen Sie bei Vergil von einem zeitgenössischen römischen Leser aus. Formulieren Sie ein kurzes Fazit der erarbeiteten Gegenüberstellung.
- 2. b) Setzen Sie sich mit Kirsteins These zu immigrant objects (siehe M 1, hervorgehoben) auseinander. Stützen Sie Ihre Aussagen auf literarische Beispiele Ihrer Wahl (z. B. Romane, Filme etc.).
M 1: immigrant objects
Der Altphilologe Robert Kirstein untersucht am Beispiel Ovids den „Realgehalt der Dinge“ in fiktionalen Erzähltexten. Die darin auftretenden Objekte (z. B. Figuren, Handlungen, Räume etc.) können in unterschiedlicher Weise mit der realen, d. h. historisch manifesten Welt verbunden sein. In Anlehnung an andere Wissenschaftler bezeichnet Kirstein lebensweltlich erfahrbare Objekte, die ihren Ursprung in der Realität nehmen und in die Fiktion eintreten, als immigrant objects. Als Beispiele aus der Dichtung Ovids nennt er die Stadt Rom, Kaiser Augustus oder auch den Lorbeerbaum, in welchen sich die von Apollo verfolgte Nymphe Daphne in den Metamorphosen verwandelt. Die genannten Objekte treten aus der realen in die fiktive Welt Ovids ein.
Kirsteins Beobachtungen lassen sich als These wie folgt zusammenfassen:
Da sich immigrant objects auf einer Grenze zwischen Realität und Fiktion bewegen, erzeugen sie bei Leserinnen und Lesern ein Bewusstsein von Fiktionalität.
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