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Prinzipien der Selbstorganisation

Die Grundidee von SOL, wie Unterricht so organisiert werden könnte, dass die Lernenden möglichst eigenständig ihre Lernprozesse im Rahmen der staatlichen Vorgaben steuern lernen, basiert auf den Prinzipien der Fraktalen Organisation . Ihre konsequente Anwendung hilft dabei, Unterricht so zu strukturieren und zu organisieren, dass die Steuerungsimpulse der Lehrerinnen und Lehrer immer mehr zugunsten der Eigentätigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler zurückgenommen werden können.

Fraktale sind kleine Einheiten, die nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit ähnliche Strukturen wie das Ganze bilden und ihre Aufgaben eigenverantwortlich und selbstorganisiert erfüllen. Wenn Schülerinnen und Schüler gemäß dieser Definition die im Unterricht gestellten Aufgaben erfolgreich bearbeiten können, sind sie der Zielsetzung des selbstorganisierten Lernens im Sinne von SOL ganz nah.

Die "Fraktale Unterrichtsorganisation", das Organisationsprinzip von SOL, wird durch folgende Prinzipien beschrieben:

  • Einfachheit des Grundmusters und Selbstähnlichkeit
  • Selbstorganisation und Zielorientierung
  • Selbstoptimierung und Dynamik

Werden diese Prinzipien auf Unterricht übertragen, ersetzen sie die zentralen Steuerungsimpulse der Lehrenden und ermöglichen somit selbst organisiertes Lernen.

 

Fraktal



Wichtig: Selbstorganisation entsteht nicht allein schon dadurch, dass sich die Lehrerin und der Lehrer aus dem Unterrichtsgeschehen zurückziehen.
SOL bedeutet, zielorientiert, systematisch und schrittweise Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern aufzubauen. Die Kompetenzen sind nicht als gegeben vorauszusetzen, sondern müssen systematisch entwickelt werden.

 

Die Organisationsprinzipien von SOL in der Praxis:

Das Prinzip der Einfachheit und Selbstähnlichkeit
Ein einfaches Grundmuster zur Organisation kooperativer, selbst organisierter Lernformen ist das Gruppenpuzzle.
Es lässt sich durch wiederholte Anwendung zu einer selbstähnlichen Struktur aufbauen.
Selbstähnlich heißt, dass in jeder Unterteilung einer größeren Organisationsstruktur das Grundmuster "Gruppenpuzzle" wieder erkennbar sein muss.
So bestechend das Gruppenpuzzle als Grundmuster für die Selbstähnlichkeit auch sein mag, so kann es nur eine von vielen Variationsmöglichkeiten sein.
Unterricht wäre langweilig und würde höhere Kompetenzstufen nicht erreichen können, würde er ständig nach den Prinzipien des Gruppenpuzzles organisiert werden. Ebenso geeignet sind alle anderen Formen der Gruppenarbeit, so lange diese dem Prinzip der Selbstähnlichkeit entsprechen.

Das Prinzip der Selbstorganisation und Zielorientierung
Selbstorganisation ohne Zielorientierung kann nicht zu effektiven Arbeitsergebnissen führen, da die individuellen Ziele und Vorstellungen einem Teamergebnis in den meisten Fällen im Wege stehen.
Um die Ziele als solche zuerst klar zu bestimmen, eignet sich der Zielkreislauf als methodisches Instrument.
Zielkreislauf


Die Zielorientierung bei Arbeitsprozessen in Teams kann mit den
Planungsblättern [pdf] [97 KB] erreicht werden.

Das Prinzip der Selbstoptimierung und Dynamik
Selbstorganisation macht nur dann Sinn, wenn die Gruppen die Möglichkeit haben, ihren Weg zur Zielerreichung selbst zu optimieren.
Die Dynamik, die als unabdingbare Voraussetzung für die Selbstoptimierung von Lernprozessen erforderlich ist, kann zum Beispiel durch die Einführung eines Regelsystems erreicht werden. Dabei ist es unerlässlich, dass jedes Feedback eine für alle Beteiligten erkennbare Wirkung hat.

Regelkreis