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DS1

Ist Un­ge­rech­tig­keit das Ge­gen­teil von Ge­rech­tig­keit?

M1a All­täg­li­che Un­ge­rech­tig­kei­ten?

Fall­bei­spiel un­ge­recht nicht un­ge­recht
1. Für viele Stu­die­ren­de ist es bei­na­he un­mög­lich eine be­zahl­ba­re Un­ter­kunft in Frei­burg zu fin­den. Sie müs­sen des­halb ei­ni­ge Kom­pro­mis­se ma­chen (z.B. zu­hau­se woh­nen blei­ben und zur Uni pen­deln). Der El­tern von Nadia kau­fen ihrer Toch­ter des­halb kur­zer­hand eine Ei­gen­tums­woh­nung im Zen­trum.
2. Weil Flo­ri­an Asth­ma hat, möch­te der Tutor ihn nicht mit auf Stu­di­en­fahrt neh­men, da ihm die Ver­ant­wor­tung zu groß ist.
3. Nach dem Tod ihrer El­tern, müs­sen Kath­rin und Tim fest­stel­len, dass sie so gut wie nichts erben wer­den, da die El­tern das Ver­mö­gen durch ihren Le­bens­stil und lange Rei­sen voll­stän­dig auf­ge­braucht haben.
4. Bruce Dar­nell be­rich­tet in einem In­ter­view, dass er noch vor ei­ni­gen Jah­ren von Agen­tu­ren als far­bi­ges Mo­dell häu­fig ab­ge­lehnt wurde.
5. Weib­li­che Pro­fi­sport­le­rin­nen (z.B. Fuß­bal­le­rin­nen) ver­die­nen er­heb­lich we­ni­ger als ihre männ­li­chen Kol­le­gen.
6. Bei einem Un­wet­ter fällt ein Baum auf das Auto mei­ner Nach­ba­rin. Mein ei­ge­nes Auto bleibt un­ver­sehrt.
7. In der Eis­die­le be­kommt Kemal jedes Mal für den glei­chen Preis eine grö­ße­re Kugel Eis als sein Freund Jörg.

Auf­ga­ben:

  1. Mar­kie­ren Sie, ob Sie die Fall­bei­spie­le als un­ge­recht be­zeich­nen wür­den oder nicht.
  2. Tau­schen Sie sich mit Ihrer Sitz­nach­ba­rin / Ihrem Sitz­nach­barn über die je­wei­li­gen Er­geb­nis­se und Be­grün­dun­gen aus.
  3. Dis­ku­tie­ren Sie dar­über, wie die dar­ge­stell­ten Si­tua­tio­nen zu be­zeich­nen sind, für die der Be­griff „un­ge­recht“ nicht passt.

M1b Ju­dith N. Sh­klar 14: Was ist Un­ge­rech­tig­keit?

(Ju­dith N. Sh­klar: Über Un­ge­rech­tig­keit, Ber­lin (Rot­buch) 1992 S. 8-9)

Auf­ga­ben:

  1. Stel­len Sie ge­gen­über, was in­tui­tiv Un­glück von Un­ge­rech­tig­keit un­ter­schei­det.
  2. Er­läu­tern Sie, warum wir nach Sh­klar diese Un­ter­schei­dung vor­neh­men, und was daran kri­tisch zu sehen ist. Be­zie­hen Sie auch das ge­nann­te Bei­spiel (Z.11-16) mit ein.
  3. Dis­ku­tie­ren Sie dar­über, wann für Sie etwas ge­recht bzw. un­ge­recht ist. Stellt Ge­rech­tig­keit das Ge­gen­teil von Un­ge­rech­tig­keit dar?
  4. Mög­li­che Haus­auf­ga­be:
    • Es gibt ver­schie­de­ne Arten von Ge­rech­tig­keit (bzw. Un­ge­rech­tig­keit): Ein­kom­mens­ge­rech­tig­keit, Steu­er­ge­rech­tig­keit Ge­ne­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit, Bil­dungs­ge­rech­tig­keit,
    • Teil­ha­be­ge­rech­tig­keit, Re­gel­ge­rech­tig­keit. Er­läu­tern Sie mit Hilfe von Re­cher­che deren Be­deu­tung.

M1c Test Ge­rech­tig­keits­typ Phi­lo­so­phie Ma­ga­zin Nr.4/2019

(…)

M 2a Comic: Jedem das Seine oder Jedem das Glei­che?

Bpb, The­men­blät­ter „So­zia­le Ge­rech­tig­keit“

(Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung. The­men­blät­ter im Un­ter­richt zu „So­zia­le Ge­rech­tig­keit“, S.5)

Auf­ga­ben:

  1. Er­läu­tern Sie, wel­che Vor­stel­lun­gen von Ge­rech­tig­keit (Ge­rech­tig­keits­for­meln) sich hin­ter den Aus­sa­gen im Comic von RU­BERT ver­ber­gen.
  2. Skiz­zie­ren Sie eine Fort­set­zung.

M2b Ge­rech­tig­keits­for­meln und öf­fent­li­che Güter

(Ver­glei­che H.​Fran­zen (Hg): Ein­Fach Phi­lo­so­pie­ren: Über Ge­rech­tig­keit. Pa­der­born (Schö­ningh) 20110, 1 S. 47)

  1. Jedem das Glei­che
  2. Jedem gemäß sei­nen Wer­ken / Leis­tun­gen
  3. Jedem gemäß sei­nen Fä­hig­kei­ten
  4. Jedem gemäß sei­nen Be­dürf­nis­sen
  5. Jedem gemäß sei­nem ge­sell­schaft­li­chen Rang
  6. Ver­tei­lung auf dem frei­en Markt gemäß An­ge­bot und Nach­fra­ge
  7. Zu­fäl­li­ge Ver­tei­lung (z.B. durch Los)

  1. Si­cher­heit (durch Po­li­zei und Jus­tiz ga­ran­tiert)
  2. Öf­fent­li­che Ämter
  3. Bil­dung bzw. Bil­dungs­chan­cen
  4. Öf­fent­li­che Eh­run­gen
  5. Ge­sund­heits­für­sor­ge
  6. Grund­rech­te/-frei­hei­ten
  7. Geld und Ver­mö­gen
  8. Ar­beits­plät­ze
  9. Wohl­fahrts­leis­tun­gen (z.B. So­zi­al­hil­fe)
  10. Bür­ger­pflich­ten (z.B. Wehr- und Zi­vil­dienst)

Auf­ga­ben:

  1. Nach wel­chen Ge­rech­tig­keits­for­meln (1.-8.) wer­den die ge­sell­schaft­li­chen Güter (a-j) in un­se­rer Ge­sell­schaft ver­teilt?
  2. Dis­ku­tie­ren Sie, ob diese Ver­tei­lungs­me­cha­nis­men ge­recht sind. Mar­kie­ren und er­gän­zen Sie ggf. nö­ti­ge Än­de­run­gen.

14 Ju­dith N. Sh­klar (1928-1992) war ame­ri­ka­ni­sche Po­li­to­lo­gin und Pro­fes­so­rin an der Har­vard Uni­ver­si­tät. Sie setz­te sich u.a. mit der Frage aus­ein­an­der, unter wel­chen Be­din­gun­gen die Par­ti­zi­pa­ti­on aller als Vor­aus­set­zung einer funk­tio­nie­ren­den frei­heit­li­chen De­mo­kra­tie ge­lin­gen kann.

Um­set­zungs­bei­spiel Reich­tum und Ge­rech­tig­keit: Her­un­ter­la­den [docx][102 KB]

Um­set­zungs­bei­spiel Reich­tum und Ge­rech­tig­keit: Her­un­ter­la­den [pdf][452 KB]

Wei­ter zu DS2