Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Lösungshinweise und Tafelaufschriebe

1. Tafelaufschrieb zur 1. Doppelstunde

Das Bild stellt das Theodizee-Problem dar und fragt: Wo war Gott in Auschwitz? Links steht ein Kasten mit Gott, unter dem steht: allmächtig, allwissend, allgütig. Rechts steht ein Kasten mit Sinnloses Leiden (Symbol: Auschwitz). Zwischen den beiden Kästen ist ein Doppelpfeil gezeichnet. Unter dem Doppelpfeil steht: Lösungsmöglichkeiten für den Widerspruch:

1. Zusatzannahme (inkl. Rechtfertigung Gottes)

2. Änderung Gottesbild (inkl. Rechtfertigung Gottes)

3. Agnostische Ausflucht (Rechtfertigung = Anmaßung)

Jüd. Beantwort. 2: Der ist kein zur Passivität verdammtes Wesen, sondern selbst für Auschwitz verantwortlich

Jonas: Gott ist nicht allmächtig; er hat sich zugunsten der Autonomie der Welt selbst beschränkt.

Ratzinger: Gott hat neben der hellen bzw. ‚logischen’ auch eine dunkle, irrationale Seite

Jüngel: Neuzeitlicher Mensch für die von ihm geschaffene Welt verantwortlich. Theodizee-Frage = Entlastungsversuch

Moltmann: Wenn Gott (als Christus) gelitten hat, ist Gott auch im Leid anwesend, dann gehört auch Leid zu Gott

Küng: Sinnloses Leiden unverständlich. Dennoch: Hoffnung, dass sinnloses Leiden wie Tod Jesu letztlich Sinn ergibt.

 2. Tafelaufschrieb zur 2. Doppelstunde 

Was leisten Glaube und Religion? (Die Sicht vom Holocaustüberlebenden und Religionsphilosophen im Vergleich)

Glaubenszeugnis

Mögliche Zuordnung

Religionsfunktion

Cycowski: wird als der angesehen, der Wunder wirkt

 

Fromm: Religion als Kompass zur Selbstfindung

Ehre: Gott (als Person verstanden) prüft sein Volk

Lübbe: Religion als Kontingenzbewältigungspraxis

Galinski: Praktizierter Gottesglaube gibt in der Not Hoffnung

Luhmann: Religion als Komplexitätsreduktion

Mögliche Zuordnung

Cycowski → Lübbe

Ehre → Luhmann

Galinski → Fromm

3. Lösungshinweise zu den geschlossenen und halboffenen Aufgaben der 3. Doppelstunde 

3.1

  1. III  
  2. I, II, III, IV 
  3. II, III 

3.2.

  1. I  
  2. IV 
  3. II (Z. 11-13, 20-22) 
  4. I, III (19-22)  
  5. I, III, IV 
  6. I, II, III, IV

3.3.

  1. II
  2. I
  3. IV
  4. II, III, V
  5. I, IV, V, VI
  6. II, III

3.4.

  1. II, III
    • Jonas: Rationalismus (Rechtfertigung der Vorstellung Gottes mittels logisch-rationaler Destruktion des Allmachts-Begriffs, vgl. Z. 2-15; Zurückweisung der irrationalen Unverständlichkeit Gottes, Z. 28-31)
    • Jüdische Beantwortung 2: Rationalismus (Zurückweisung der Absurdität einer Vorstellung vom Holocaust als Strafe Gottes, Z. 28-32)
    • Ratzinger: Fideismus (Gott entzieht sich menschlichem Vorstellungs- und Begriffsvermögen, vgl. 1.3.1. Z. 3-9; Gott und seinem Wirken umweben Unerforschlichkeit, vgl. 1.3.2. Z. 9)
    • Küng: Fideismus (Der Theodizeefrage kann nur mithilfe des Glaubens, nicht mittels der Ratio begegnet werden, vgl. Z. 1f.; Ungenügen der Ratio zu trösten, Z. 21f.; verborgener Sinn des Leids, vgl. Z. 37f.)
    • Moltmann: Zuordnung nur bedingt möglich; für Rationalismus spricht, dass der Mensch das Negative in Gott „erkennen“ muss, nicht, dass dieses nur geglaubt werden könne, vgl. 26f.
    • Jüngel: Zuordnung nicht möglich; über das Verhältnis von Glauben und Wissen wird nichts ausgesagt; die neuzeitliche Welt ist wesentlich eine, die Gott, und damit den Glauben, verdrängt, vgl. Z. 16f., 46

Umsetzungsbeispiel Religion und Religionskritik: Wo war Gott in Auschwitz?: Herunterladen [docx][3 MB]

Umsetzungsbeispiel Religion und Religionskritik: Wo war Gott in Auschwitz?: Herunterladen [pdf][1 MB]

Weiter zu Beispielklausur