Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Exkurs

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

Konjunkturen des Modernisierungskonzepts

Modernisierungstheorie und Entwicklungspolitik
  • US-Modernisierungstheorie als Alternative zum stalinistischen Entwicklungsmodell: „Counter insurgency strategy“ für die Dritte Welt
  • Walt Rostow, The Stages of Economic Growth. A Non-communist Manifesto (1960)
  • Rostows Stufenmodell:
    • Freier Kapital- und Warenmarkt
    • Professionalisierte Staatsbürokratie
    • Partizipation durch Demokratisierung
    • Aufbau eines offenen Bildungssystems
    • Vertikale Mobilität: Leistungsprinzip
    • Mittelschichtgesellschaft (Bolte‘sche Zwiebel)
  • Begrenzte Variationsräume für nationale Entwicklungspfade (Black 1966): „Sonderwege“ als Pfadvarianzen
Cleavage-Konzept

Disparitäten gefährden die Modernisierung:

  • Zentrum – Peripherie
  • Staat – Kirche
  • Agrarischer Sektor – industrieller Sektor
  • Unternehmer – Arbeiter
  • Fortschrittliche Kräfte – traditionale Kräfte
Neuere Moderne-Konzepte
  • Detlev Peukert: Die Weimarer Republik. Krisenjahre der klassischen Moderne (1987)
  • „Verstörte Modernisierung“ (Peukert 1987): Beschleunigungserfahrung und Modernisierungsverlierer
  • Grundtendenzen: Polarisierung und Exklusion – das „Problem der Ausgeschlossenen“ (Judt 2010), vgl. Zygmunt Bauman: Moderne und Holocaust, 1992
  • Perspektive: Ambivalenzen der Moderne, prekäre Moderne
  • Modernisierung als riskanter, immanent krisenhafter, ergebnisoffener Prozess
  • „Vielfalt der Moderne“ - „Multiple Modernities“: „development of several modern civilizations“ (Eisenstadt 2000)
  • „Competing Modernities“ (Mauch/Patel 2008)
Periodisierung: Von der Ersten zur Zweiten Moderne
  • 1840 - 1870: „Frühmoderne“ (Osterhammel 2006) und Aufstieg des „liberalen Modells“ (Wischermann 2004)
  • 1870 - 1945: „Hochmoderne“ (Herbert 2007) und Krise des „liberalen Modells“
  • 1945 - 1990: „Zweite Moderne“ (Beck) und Renaissance des „liberalen Modells“
Krise der „Klassischen Moderne“: Folgen bis 1945
  • Seit 1895: Epoche des „Industrialismus“ in Europa
  • Krisensymptome: Industrialisierungsängste, Großstadtfeindschaft, Antibürgerlichkeit, Kulturkritik des Fin de siècle, Katastrophenahnungen der künstlerischen Avantgarde vor dem Ersten Weltkrieg
  • Krisenhaftigkeit des liberalen Modells: Wirtschaftskrisen, Irritationen durch kulturelle Moderne, Krieg, Revolutionen, Inflation
  • Aufkommen der radikalen Alternativen als Regimes (Russland, Italien) und als Bewegungen (kommunistische und rechtsradikale Parteien)
  • 1920er/30er Jahre: Legitimationsverlust der kapitalistisch-liberalen Option durch Wirtschaftskrisen
  • Liberaldemokratisch-kapitalistische Staaten vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in Europa in der Minderheit
  • „Fundamentalkrise“ (Kocka) der Moderne in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

(Ulrich Herbert, in: Journal of Modern European History 2007)

Jahresplan 1: Ambivalenzen der Moderne
  • Klasse 11: „Die Erste Moderne“ – Aufstieg und Krise des liberalen Modells (1776 - 1945)
  • Klasse 12: „Die Zweite Moderne“ – Renaissance und Wandel des liberalen Modells nach 1945

Moderne

Vortrag: Vorschlag 1 Jahresplanung für die Kursstufe:
Herunterladen [ppt] [185 MB]