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Beispiel 2

Der Korea-Krieg

Die Schülerinnen und Schüler können

  • die Interdependenz von innenpolitischer Entwicklung und außenpolitischer Integration formulieren.

Einstieg

  • Arbeiten Sie aus dem Text heraus, welche Interdependenzen von innenpolitischer Entwicklung und außenpolitischer Integration behauptet werden.
  • Entwerfen Sie Fragestellungen, denen nachgegangen werden müsste, wenn man die Thesen des Autors überprüfen will.

Der Wirtschaftshistoriker Jörg Rösler (2004)

  • Der Koreakrieg, der 1951/52 seinen Höhepunkt erreichte, führte für die DDR zu einer starken wirtschaftlichen Zusatzbelastung, weil die UdSSR der DDR ab Frühjahr 1952 enorme Rüstungseinkäufe abverlangte, die Sparprogramme im Konsumgüterbereich nach sich zogen. Die Anpassung der Einkommen an den schrumpfenden Verbrauch sollte u. a. durch Verweigerung von Lebensmittelkarten für die „Ausbeuterklasse“ und de facto Lohnkürzungen (u. a. über Normerhöhungen) für die Arbeiterklasse erfolgen. Der Aufstand vom 17. Juni 1953 war die Folge. Für die Bundesrepublik galten im Großen und Ganzen noch die Nachkriegsbeschränkungen der Waffenproduktion. Das wurde für sie zu einer wirtschaftlichen Chance. Denn als alle westlichen Industrieländer ihre Schwerindustrie auf Rüstungsgüter umstellten, war die westdeutsche die einzige westliche Schwerindustrie, deren Kapazitä-ten nicht durch Rüstungsaufträge belastet waren und die noch über eine Exportkapazität für zivile Ausrüstungen verfügte. Die „Außenhandelsmacht“ Bundesrepublik wurde in den Jahren des Koreakriegs geboren. Das „Wirtschaftswunder“ verstetigte sich seitdem.

    Roesler, Jörg, DDR – Bundesrepublik: Der verweigerte Vergleich, in: Utopie konkret 164 (Juni 2004), S. 485 – 493, hier: S. 488

Gruppe 1: Der Korea-Krieg und die DDR-Wirtschaft

  • DDR: Enorme Rüstungseinkäufe (von UdSSR erzwungen)
  • Einsparungen bei Konsumgütern
  • Normerhöhungen (=> Lohnkürzungen) für Arbeiter

>>17. Juni 1953

Arbeitsauftrag

  • Überprüfen Sie anhand des Geschichtsbuchs und weiterer selbst recherchierter Quellen die Interpretation des Historikers.

Mögliche andere Faktoren

  • Tod Stalins 1953
  • Deutschlandpolitik Berijas: Neutralisierungs- und Vereinigungskonzept, Preisgabe der DDR
  • Kontroversen um den „Aufbau des Sozialismus“
  • Umstrittene Rolle Ulbrichts in Moskau
  • Normerhöhungen als strategisch kalkulierte Provokation Ulbrichts zum Machterhalt
  • 17. Juni 1953 als „gescheiterte Revolution“

Gruppe 2: Korea-Krieg und Bundesrepublik

  • BRD: Nachkriegsbeschränkungen der Waffenproduktion
  • Umstellung der westlichen Industrieländer auf Rüstungsgüter
  • Steigerung der Exportkapazitäten für zivile Ausrüstungen in der BRD
  • BRD als „Außenhandelsmacht“

>>Verstetigtes „Wirtschaftswunder“

Arbeitsauftrag

  • Überprüfen Sie anhand des Geschichtsbuchs und weiterer selbst recherchierter Quellen die Interpretation des Historikers.

Mögliche andere Faktoren

  • Truman-Doktrin und Marshall-Plan
  • Westintegration und Magnettheorie
  • Soziale Marktwirtschaft
  • Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften
  • Arbeitsmotivation der Flüchtlinge und Vertriebenen
  • Nachholende technologische Innovationen

Plenum

  • Präsentation der Gruppenergebnisse
  • Diskussion und Beurteilung: Die Folgen des Korea-Kriegs für Bundesrepublik und DDR im Vergleich

  LinkText

 

Vortrag Historischer Vergleich: Herunterladen [ppt] [33,6 MB]