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Lösungsvorschläge

M1:

Aufgabe 1:

Möglichkeiten sind: Ausbau der Infrastruktur führt Gemeinschaften zusammen (Isolationen werden aufgehoben), Regionalsprachen gehen in zentralen Sprachen auf, Sprachen werden nicht mehr an Kinder weitergegeben, verlieren ihre Bedeutung (keine Schulen, keine Schriftsprache), werden verboten oder unterdrückt. Oder die Gruppe, die die Sprache spricht, wird durch Völkermord oder Krieg so dezimiert, dass die Anzahl der Sprechenden zu klein ist.

Aufgabe 2:

Verlust der Gruppenidentität, des Selbstbewusstsein als Gruppe, Auflösung der Gruppe (das Alleinstellungsmerkmal fehlt), Verlust bestimmter Denkstrukturen/Begriffe, aber auch: wirtschaftlicher Erfolg/Aufstieg durch Anpassung an die dominante Gruppe.

M2:

Aufgabe 1:

Die erste, wohl ursprüngliche Sprache ist für Thiong’o eine nonverbale: Es ist die gemeinsame, arbeitsteilige Produktion in kleinen Verbänden. Als nächstes nennt er die Rede, die direkt aus diesen Produktionsformen stammt, sie ist ein Werkzeug zum Erreichen der ökonomischen Ziele. Das dritte ist die geschriebene Sprache, die nun deutlich kompliziertere Artikulation ermöglicht und auch Dichtung.

Aufgabe 3:

Diese recht ökonomistische, an Marx erinnernde Position, kann hier diskutiert werden: Ist Sprache nicht auch ein Vehikel der (unproduktiven) Freundschaft, der Fantasie? Andererseits: Arbeitsteilung erfordert eine komplexe Sprache, damit ein Teil weiß, was der andere erreicht hat und sich entsprechend einstellen kann.

Aufgabe 4:

Nur ganzheitlich, indem sich das Verhältnis der Menschen zueinander und das Verhältnis des Menschen zur Natur ändert und die Sprache dem Rechnung trägt.

M3:

Aufgabe 1 und 2:

Eine intellektuelle Aktivität ist hier etwas, das man zwar mit dem Verstand nachvollziehen, sich aber nicht zu eigen machen kann. Die Einheit der drei Sprachebenen, damit die Einheit der Sprache mit dem gesellschaftlichen Leben, ist etwas Persönliches, was sich erfühlen lässt. Das Aufoktroyieren einer neuen Sprache, deren Bezug zu gesellschaftlichen Verhältnissen man nicht kennt muss hingegen künstlich, unerfüllbar sein. Das ist problematisch, weil es zu quasi-schizophrenen Erfahrungen führen kann: Die Sprache der Schrift ist nicht mehr die des Wortes und nicht mehr die der Hand. Der Sprecher fühlt anders als er Schreiben soll, der Intellekt löst sich vom Rest der Persönlichkeit.

M5a

Aufgabe 1:

Zunächst ging es darum, den christlichen Lebensstil zu verbreitern und die missionieren Völker so zu „entwickeln“, dann die Vernunft und später die technischen und wirtschaftlichen Errungenschaften und Ideen der Industrialisierung, bis hin zur aktuellen Konsumorientierung.

Aufgabe 2:

Entwicklung ordnet Menschen und Gruppen in stärker und weniger entwickelt anhand eines selbst-bestimmten, willkürlichen Maßstabs ein. „Entwicklung“ postuliert eine Wahrheit, die „Recht und Pflicht“ hat, sich zu verbreitern.

 

Sprachkritik: Herunterladen [docx][43 kB]

 

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