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Dop­pel­stun­de 2: Regen Kunst­wer­ke zur Nach­denk­lich­keit an?

Di­dak­tisch-me­tho­di­sche Über­le­gun­gen

In der zwei­ten Dop­pel­stun­de, dem Ba­sis­mo­dul zwei, liegt der in­halt­li­che Fokus auf zwei zen­tra­len Fra­gen der Äs­the­tik, die mit­ein­an­der ver­knüpft sind: Spre­chen Kunst­wer­ke eine ei­ge­ne Spra­che? Wel­ches sind die Funk­tio­nen von Kunst? Die Be­ant­wor­tung die­ser grund­le­gen­den Fra­gen der Äs­the­tik dient zu­gleich zur Ver­deut­li­chung der Le­gi­ti­mi­tät der un­ter­richt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung mit Äs­the­tik im Phi­lo­so­phie­un­ter­richt. Dazu wird auf einen sprach­ana­ly­tisch an­spruchs­vol­len, be­griff­lich klar for­mu­lier­ten und ar­gu­men­ta­ti­ons­lo­gisch prä­zi­se auf­ge­bau­ten Text von Cath­rin Mis­sel­horn (2010, S. 79-82) zu­rück­ge­grif­fen, in dem sie an­hand von vier Merk­ma­len von Spra­che, näm­lich Krea­ti­vi­tät, Kon­ven­tio­na­li­tät, Kom­po­si­tio­na­li­tät und Kon­text­un­ab­hän­gig­keit prüft, ob diese auch auf die Aus­drucks­form Kunst zu­tref­fen. Diese abs­trak­ten Be­grif­fe zu er­fas­sen kön­nen Schü­ler:innen even­tu­ell Schwie­rig­kei­ten be­rei­ten. Daher emp­fiehlt es sich hier­bei für die Be­griffs­ar­beit ge­nü­gend Zeit ein­zu­pla­nen und die Be­grif­fe an­hand von Bei­spie­len zu ver­deut­li­chen. Diese Dop­pel­stun­de er­mög­licht zudem ein Cross­over zu der Un­ter­richts­ein­heit „Sprach­phi­lo­so­phie und Sprach­kri­tik“.

Der zwei­te Text von Mis­sel­horn (2010, S. 78f., 84f.), wel­cher leich­ter ver­ständ­lich ist, wid­met sich dem Bei­trag der Kunst­wer­ke zum Den­ken. In die­sem Aus­schnitt wird Steen­blocks Be­grün­dung für die Ar­beit mit Kunst­wer­ken im Phi­lo­so­phie­un­ter­richt „Kunst gibt uns zu den­ken“ ana­ly­tisch ge­nau­er ge­fasst. Mis­sel­horn führt fünf Grün­de an, warum Kunst Nach­denk­lich­keit för­dert, näm­lich durch das Ver­las­sen ein­ge­schlif­fe­ner Denk­we­ge, die sinn­li­che Ver­deut­li­chung kom­ple­xer Zu­sam­men­hän­ge, Ge­dan­ken und Be­grif­fe sowie durch das Auf­zei­gen von Mög­lich­kei­ten und das Er­öff­nen „emo­tio­na­le[r] Spiel­räu­me“(S. 85). Durch die Be­ar­bei­tung des Text­aus­schnitts sol­len zu­gleich in der Öf­fent­lich­keit und in den Me­di­en ver­brei­te­te Vor­ur­tei­le, etwa dass Kunst und Phi­lo­so­phie oder Kunst Den­ken im Ge­gen­satz zu­ein­an­der stün­den, auf­ge­deckt und wi­der­legt wer­den. Die bei­ge­füg­ten Zi­ta­te von Theo­dor W. Ador­no, Ger­hard Rich­ter, Paul Aus­ter, Chris­ti­an Tepe und Marco Schül­ler ver­deut­li­chen wei­te­re As­pek­te von Kunst, ins­be­son­de­re ihre ge­sell­schafts­kri­ti­sche Funk­ti­on auf­grund ihres uto­pi­schen Cha­rak­ters.

Me­tho­disch steht in die­ser Stun­de wie­der die Text­ar­beit, ge­nau­er die Ar­beit am Be­griff im Vor­der­grund. In der Pro­ble­ma­ti­sie­rung wird gemäß der her­me­neu­tisch struk­tu­rier­ten Un­ter­richts­ein­heit der Ein­stieg aus der ers­ten Dop­pel­stun­de wie­der auf­ge­grif­fen, indem die Schü­ler:innen die Mög­lich­keit er­hal­ten, ihre Kunst­wer­ke phi­lo­so­phisch ver­tieft zu in­ter­pre­tie­ren, um auf­zu­zei­gen, dass diese Phi­lo­so­phie­ren evo­zie­ren und för­dern.

Un­ter­richts­zie­le

  • Merk­ma­le der Spra­che mit Merk­ma­len der Aus­drucks­form Kunst ver­glei­chen
  • den sprach­li­chen Ei­gen­cha­rak­ter von Kunst prü­fen
  • Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen äs­the­ti­scher Er­fah­rung und Den­ken er­läu­tern
  • Funk­tio­nen von Kunst er­ar­bei­ten, ana­ly­sie­ren und dis­ku­tie­ren

IBKs und PBKs

3.1.3 (3): Küns­te als Aus­drucks­for­men des Men­schen be­schrei­ben und ana­ly­sie­ren

2.1 (3): Ent­wi­ckeln und dar­stel­len: phi­lo­so­phi­sche Po­si­tio­nen auf we­sent­li­che Aus­sa­gen re­du­zie­ren

2.3 (2): Re­kon­stru­ie­ren und ana­ly­sie­ren: phi­lo­so­phi­sche Be­grif­fe er­klä­ren und de­fi­nie­ren

2.4 Prü­fen und be­ur­tei­len

Äs­the­tik: Her­un­ter­la­den [docx][1,5 MB]

Äs­the­tik: Her­un­ter­la­den [pdf][1,2 MB]