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Wei­te­re Ant­wor­ten

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.



6. An­na­bel­le

  • Mar­len, wie kannst du deine Freun­din nur so etwas fra­gen? Sie grü­belt be­stimmt schon genug über die Si­tua­ti­on nach und hat große Pro­ble­me. Du soll­test ihr bei­ste­hen und hel­fen, so wie es die christ­li­chen Grund­sät­ze vor­se­hen. Ge­ra­de die Re­li­gi­on oder auch die christ­li­che Ge­mein­de soll­te Per­so­nen in Ste­fa­nies Si­tua­ti­on trös­ten und ihr nicht noch un­nö­ti­ge Vor­wür­fe ma­chen. Na­tür­lich kann ich dei­nen ers­ten Ge­dan­ken nach­voll­zie­hen, in dem du denkst, eine Sünde wird von Gott be­straft und diese Krank­heit sei eine Be­stra­fung. Aber denkst du, dass alle Men­schen die Schick­sals­schlä­ge er­lei­den oder un­heil­bar krank sind von Gott be­straft wur­den? Du kannst nicht alles Leid der Welt mit Got­tes Zorn be­grün­den. Es ist un­be­streit­bar, dass Gott zwar neben einem gü­ti­gen und lie­ben­den auch ein stra­fen­der und zor­ni­ger Gott sein kann. Aber es ster­ben so viele Men­schen täg­lich auf der Welt, zum Bei­spiel in Afri­ka oder an­de­ren är­me­ren Län­dern, dass Gott gar nicht für alle diese Tode ver­ant­wort­lich sein kann. Auch in der Bibel fin­dest du viele Stel­len, die deine Ver­mu­tung wi­der­le­gen könn­ten. Zum Bei­spiel die Ge­schich­te von der Arche Noah. Hier hat Gott die Men­schen für ihre Sün­den be­straft, indem er eine Flut kom­men ließ. Doch nach die­ser Flut ließ er einen Re­gen­bo­gen am Him­mel er­schei­nen als Zei­chen für die Hoff­nung und dafür, dass Gott die Men­schen nicht mehr be­stra­fen wird. Wes­halb soll­te Gott also noch jeden ein­zel­nen Men­schen für eine Sünde mit dem Tod be­stra­fen, wenn er doch ver­spro­chen hat, dies nicht mehr zu tun? Eine wei­te­re Ge­schich­te ist dir si­cher auch be­kannt, und zwar die von Jesus, Got­tes ei­ge­nem Sohn, den er für die Ver­ge­bung aller Sün­den der Men­schen am Kreuz hat ster­ben las­sen. Na­tür­lich kann man nun nicht sagen, dass die Men­schen ge­wis­sen­los Sün­den be­ge­hen könn­ten, weil Jesus für diese schon ge­büßt hat, aber ich denke nicht dass Gott noch ein­mal seine ei­ge­nen Kin­der, zu denen wir ja auch ge­hö­ren, ster­ben las­sen wür­den, nur weil sie eine Sünde be­gan­gen haben.
    Des Wei­te­ren ist der Tod eine SEHR große Stra­fe. Meinst du nicht, Gott, der auch sehr ver­ständ­nis­voll sein kann, würde zu­erst ver­su­chen einen vom Weg ab­ge­kom­me­nen Men­schen wie­der auf die rich­ti­ge Spur ver­su­chen zu wei­sen? Es gibt so un­glaub­lich viele Stel­len in der Bibe,l an denen man er­kennt, dass Gott Men­schen immer noch eine Chan­ce gibt…Jona, Sau­lus und so viele an­de­re…Das heißt, selbst wenn man Sün­den be­geht oder an Gott zwei­felt, würde der „lie­ben­de Vater“ seine Kin­der nicht so­fort auf­ge­ben und mit dem Tod be­stra­fen, son­dern ihnen zu­erst noch eine oder auch meh­re­re Chan­cen geben und ver­su­chen ihnen zu hel­fen.
    So, zum Schluss kann ich dir nur noch auf den Weg geben, dass du, bevor du so etwas zu dei­ner „Freun­din“ Ste­fa­nie sagst, dich bes­ser über die Sach­la­ge in­for­mie­ren soll­test und ihr nicht so­fort in­di­rek­te Vor­wür­fe ma­chen soll­test. Bes­ser wäre es, du hilfst ihr mit ihren Pro­ble­men zu­recht­zu­kom­men, womit du das höchs­te christ­li­che Gebot, und zwar das der Nächs­ten­lie­be, er­fül­len wür­dest.


7. Hans

  • Soll­te man in solch einer Si­tua­ti­on nicht eher den Lei­den­den trös­ten, indem man ihm sagt, dass man nach dem Tod in den Him­mel kommt. Wie konn­te Mar­len nur so rück­sichts­los sein und Ste­fa­nie mit die­ser Frage bzw. mit die­sem Vor­wurf noch mehr Leid zu­fü­gen. Sie hätte sich vor­her mehr Ge­dan­ken ma­chen sol­len, was sie damit aus­löst. Gott ist kein stren­ger Rich­ter, der uns be­straft, wenn wir was „Böses“ getan haben, aber er ist auch kein Hei­ler, der uns vor jeder Krank­heit be­wahrt. Wenn Gott die Welt bes­ser ma­chen würde, müss­te er zu­erst bei uns Men­schen an­fan­gen, da wir die Welt ka­putt ma­chen, aber er hat uns Men­schen lieb und ak­zep­tiert somit un­se­re Ent­schei­dun­gen, je­doch müs­sen wir Men­schen die Kon­se­quen­zen tra­gen. Des­halb greift Gott auch nicht ein, wenn wir ster­bens­krank sind. Doch man darf nicht den­ken, dass er alles zu­lässt. Er un­ter­stützt die An­ge­hö­ri­gen, damit um­zu­ge­hen und in man­chen Fäl­len pas­siert auch heute noch ein Wun­der und Men­schen wer­den ge­heilt. Man darf nur nie den Glau­ben an Gott ver­lie­ren. Wenn man je­doch die Ur­sa­chen von Krank­hei­ten be­stim­men will, soll­te man nie Gott oder Sün­di­ger schul­dig spre­chen. Denn hätte Mar­len Recht mit ihrer Ver­mu­tung, dass die Krank­heit von Ste­fa­nies Vater mit sei­nen Sün­den zu­sam­men­hängt, müss­ten alle Men­schen tod­krank sein, denn es gibt kei­nen Men­schen der per­fekt ist, jeder Mensch sün­digt, auch wenn man es nicht will. Doch auch hier gibt es einen Licht­blick. Jesus starb für uns am Kreuz und nimmt un­se­re Sünde auf sich, damit sind wir rein vor Gott und von Sünde be­freit.
    Ich soll­te Mar­len mor­gen das sagen und sie fra­gen, ob sie weiß, dass Gott es zwar nicht schön fin­det, wenn wir sün­di­gen, uns dafür aber nicht be­straft, son­dern uns die Mög­lich­keit gibt all un­se­re Last bei Jesus am Kreuz zu las­sen. Hof­fent­lich hat sie da­nach ein bes­se­res Bild von Gott und dann kön­nen wir ge­mein­sam zu Ste­fa­nie gehen und sie trös­ten und ihr Hoff­nung zu­spre­chen, denn ihr Vater wird es gut haben im Him­mel!


8. Karen

  • Ich kenne nur den barm­her­zi­gen Gott. Den Gott, der, wenn auch nicht immer mir per­sön­lich, aber dafür vie­len Men­schen in mei­nem Leben, die mir sehr am Her­zen lie­gen, viel Kraft und Mut ge­ge­ben hat so ei­ni­ge schwe­re Si­tua­tio­nen zu über­ste­hen.
    Die Frage nach der Schuld ist die fal­sche Frage, wenn ich mich mut­los und ver­las­sen fühle.
    Viel wich­ti­ger ist doch die Frage, ob ich all dies wirk­lich al­lein durch­ste­hen muss.
    Und das glau­be ich nicht. Nie­mand steht al­lein da. Wir haben alle Men­schen in un­se­rem Leben, die wir lie­ben und die uns lie­ben so wie wir sind, mit un­se­ren Guten und mit un­se­ren schlech­ten Ei­gen­schaf­ten. Man könn­te sagen so wie uns Gott ge­schaf­fen hat. Und wie könn­te dich je­mand stra­fen wol­len, der dich er­schaf­fen hat. Wür­den dir denn deine El­tern mit Ab­sicht weh­tun?
    Meine El­tern nicht! Und sie wür­den sich auch nicht von mir ab­wen­den.
    Sie ver­zei­hen einem alle Feh­ler, so­lan­ge man be­reut, was man getan hat.
    Und ge­nau­so ist es auch mit Gott. Er ist bei dir, vor allem wenn du ihn am aller drin­gends­ten brauchst und er fragt nicht nach dei­nen Sün­den. Er ist da, um dir seine be­din­gungs­lo­se Liebe zu zei­gen, immer dann wenn du dich am meis­ten da­nach sehnst. Du musst ein­fach nur deine Hand aus­stre­cken.


9. Ni­ko­las

  • Wie konn­test du Ste­fa­nie nur so ver­letz­ten?! Die Arme ist so schon genug von Ängs­ten und Trau­er ge­plagt. Du hast sie damit tief ge­trof­fen. Wie kommst du über­haupt auf die Idee, dass es in ihrer Fa­mi­lie Sünde geben könn­te? Sie waren immer so nett und hilfs­be­reit. Mei­ner Mei­nung nach würde Gott so etwas nicht ma­chen. Was hast du über­haupt für eine Vor­stel­lung von Gott? Siehst du denn nur Schlech­tes in ihm bzw. denkst du, dass er an­de­ren nur Schlech­tes antut?!?! Hast du dir über­haupt mal über­legt, dass Gott so etwas nie ma­chen würde. Er würde nie­mals je­man­den dafür be­stra­fen, dass je­mand an­de­res ge­sün­digt habt. Gott liebt jeden so wie er ist und hilft immer wie­der auf den Rich­ti­gen Weg zu kom­men, an­statt ihn für Fehl­ta­ten zu be­stra­fen. Somit ist es über­haupt nicht lo­gisch, den Vater mit­tels einer Krank­heit zu ver­ur­tei­len. Er könn­te doch nie­mals so je­man­den was antun. Ich habe das, Ge­fühl als wür­dest du immer mehr an einen an­de­ren Gott glau­ben. Nicht den Gott, den ich kenne, denn der ist lie­be­voll und möch­te nur das Beste für jeden.
    Au­ßer­dem weiß die­ser Gott, dass jeder Mensch Sünde be­geht, denk doch nur mal an die Ge­schich­te mit Pe­trus. Auch die­ser hat Sünde be­gan­gen und Jesus hat letz­ten Endes vol­les Ver­trau­en zu ihm ge­habt.


10. Ben

  • Wie kommst du dar­auf Ste­fa­nie so etwas zu fra­gen? Das ist doch ab­so­lu­ter Blöd­sinn. Wenn Gott Men­schen wegen ir­gend­wel­cher Sün­den krank ma­chen würde, wären wir bald ziem­lich al­lei­ne. Jesus ist für uns am Kreuz ge­stor­ben, damit uns all un­se­re Sün­den ver­ge­ben wer­den. Das soll­test du wis­sen, wenn du eine christ­li­che Ju­gend­grup­pe be­suchst, aber an­schei­nend hast du da ja nicht son­der­lich gut auf­ge­passt. Unser Gott ist ein barm­her­zi­ger und freund­li­cher, der will, dass es uns gut geht und nicht, dass wir an schreck­li­chen Krank­hei­ten elen­dig ver­ge­hen. Schon mal was von Nächs­ten­lie­be oder Ver­ge­bung der Sünde ge­hört? Das sind die Grund­bau­stei­ne un­se­rer christ­li­chen Re­li­gi­on und nicht, dass wir für jede klei­ne Sünde gleich eins auf den De­ckel be­kom­men. Wenn du noch an Tod­sün­den glaubst, scheinst du sehr kon­ser­va­tiv zu sein und ver­mut­lich hat­test du das Neue Tes­ta­ment noch nicht ein­mal in der Hand, an­sons­ten wür­dest du auch das Gleich­nis vom ver­lo­re­nen Sohn ken­nen. Der Sohn, der für uns Men­schen steht, kommt nach einer lan­gen Reise, die eine Sünde sym­bo­li­sie­ren soll, wie­der nach Hause und wir von sei­nem Vater, der für Gott steht, wie­der auf­ge­nom­men. Das macht ja wohl mehr als deut­lich, dass Gott uns un­se­re Sün­den ver­gibt und uns trotz un­se­rer Feh­ler liebt und uns nie­mals Scha­den zu­fü­gen wolle.
    Auf­grund die­ser Tat­sa­chen finde ich deine Frage mehr als un­an­ge­bracht und ne­ben­bei sehr ver­let­zend. Nun soll­test du gehen und dich in Nächs­ten­lie­be üben und dich mal schnell bei Ste­fa­nie ent­schul­di­gen und tu mir einen Ge­fal­len und lies da­nach die Bibel mal ganz und nicht nur den Ein­band.
 

11. Lasse

  • Mei­ner Mei­nung nach ist Mar­lens Aus­sa­ge völ­lig un­an­ge­bracht, da sie über­haupt keine Ah­nung von der Si­tua­ti­on hat. Sie weiß nicht, warum Ste­fa­nies Vater krank ist und sie hat auch kein Hin­ter­grund­wis­sen be­züg­lich des Krank­heits­ver­lau­fes ihres Va­ters. Au­ßer­dem un­ter­stellt sie mit ihrer Aus­sa­ge „ob es in eurer Fa­mi­lie Sünde gibt“, quasi Ste­fa­nie und ihrer Fa­mi­lie, dass sie für die Krank­heit des Va­ters selbst ver­ant­wort­lich seien.
    Wei­ter­hin finde ich auch Sa­rahs Frage an sich selbst, ob der Gott an den Mar­len glaubt, noch ein christ­li­cher sei, durch­aus als be­rech­tigt, denn für mich war Gott schon immer ein barm­her­zi­ger Zu­hö­rer, dem man all seine Sor­gen er­zäh­len und Pro­ble­me an­ver­trau­en kann. Ein christ­li­cher Gott würde nie­mals einen Men­schen mit einer tod­brin­gen­den Krank­heit be­stra­fen, nur weil er ein sün­di­ges Leben führt, da der christ­lich Gott, an den ich glau­be, die Feh­ler, die Men­schen ma­chen, ihnen auch ver­zeiht und nicht mit einer Krank­heit be­straft.
    Ich finde, Mar­lens Aus­sa­gen gren­zen fast an eine Sekte an­ge­hö­ren­den strengläu­bi­ge Jun­gend­li­che, da der Vor­wurf, den sie Ste­fa­nies Vater macht, wirk­lich un­ge­heu­er­lich ist. Sie ver­hält sich auch über­haupt nicht so, wie Gott es habe wol­len würde, näm­lich als trös­ten­de und un­ter­stüt­zen­de Freun­din, son­dern tritt quasi noch auf die so­wie­so schon am Boden lie­gen­de Ste­fa­nie ein.


12. Ben

  • Ich würde Mar­len fra­gen, wie sie auf eine sol­che Frage kommt. Man kann doch nicht sei­ner Freun­din, die ge­ra­de er­fah­ren hat, dass ihr Vater tod­krank ist, eine sol­che Frage an den Kopf wer­fen. Ste­fa­nie wird sich so­wie­so schon fra­gen, warum es ge­ra­de ihren Vater ge­trof­fen hat und nicht je­mand an­de­ren. Das ist schon be­las­tend genug.
    Au­ßer­dem glau­be ich nicht, dass man von Gott für seine Sün­den durch einen sol­chen Schick­sals­schlag be­straft wird. Gott ist kein Rich­ter, der die Bösen be­straft und die Guten be­lohnt. Für mich ist Gott eher der Hirte, der alle Men­schen liebt und sie so nimmt, wie sie sind. Nach mei­ner Vor­stel­lung von Gott agiert er in einer Si­tua­ti­on, wie sie Ste­fa­nie mit ihrem tod­kran­ken Vater er­lebt, als Un­ter­stüt­zer. Der Glau­be kann Men­schen so viel Kraft und Si­cher­heit geben, dass Schick­sals­schlä­ge und Trau­er leich­ter über­wun­den wer­den kön­nen, um Hoff­nung für das wei­te­re Leben zu ge­win­nen. Selbst wenn der Vater stirbt, kann z.B. die Vor­stel­lung hel­fen, dass er einen Platz im Him­mel­reich Got­tes be­kom­men hat.
    Wenn man ein Got­tes­bild wie Mar­len be­sitzt, so ist man mit Schick­sals­schlä­gen ziem­lich al­lei­ne, da man keine po­si­ti­ve Be­zie­hung zu Gott hat und die­sen somit nur mit Angst vor Be­stra­fung in Ver­bin­dung bringt. Man kann das gut mit einem Bei­spiel ver­glei­chen: Kin­der be­ge­hen ihren El­tern ge­gen­über auch „Sün­den“ (= Dinge, die sie nicht dür­fen). Wenn das Kind keine gute Be­zie­hung zu sei­nen El­tern hat, wird es immer nur Angst vor Be­stra­fung und Ärger haben. Es wird also nie die Er­fah­rung ma­chen, dass es gut ist, in schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen (also auch bei Krank­heit) Un­ter­stüt­zung zu be­kom­men, dass sol­che Er­fah­run­gen zu­sam­men­schwei­ßen und die enge Be­zie­hung sogar noch in­ten­si­vie­ren kön­nen. Ge­nau­so ist es mit Gott. Wenn ich Gott nicht als Rich­ter sehe, der meine Sün­den be­straft, son­dern als freund­schaft­li­che bzw. fa­mi­liä­re Hilfe, so ist es leich­ter Schick­sals­schlä­ge zu ver­ar­bei­ten.

 

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Lern­stands­er­he­bung Ste­fa­nie: Her­un­ter­la­den [pdf] [53 KB]