Umsetzungsbeispiel Abraham
2. Hinweise zu den Schwerpunktsetzungen der prozessbezogenen Kompetenzen
Mit Rückschluss zu den inhaltsbezogenen Erkenntnissen der neueren bibeltheologischen Wissenschaften wird klar, dass wir es mit einer biblischen Gestalt zu tun haben, die geradezu angelegt ist, um prozesshafte Kompetenzen zu adaptieren – allein die literarische Figur ist groß und besitzt ein nach oben offenes Potential. Innere wie äußere Auseinandersetzungen, Chancen, Konflikte, Gefährdungen, aber auch glückliches Gelingen (Segen) erzählen vom Reifungsprozess eines Menschen. Nur allzu schnell reduzieren wir dies auf die ersten drei Verse in Gen 12 und berauben uns damit der Möglichkeit, eine ‚narratio‘ weiter auszulegen, als uns der vordergründig erste Eindruck (vgl. Hebräerbrief) vermitteln will. Das sich wiederholende Motiv des Zweifels, beinhaltet eine gewisse Nachhaltigkeit, im Sinne einer wiederkehrenden Biographie mit wechselnden Motiven. Gen 22 wird deshalb - aufgrund seiner auch religionsspezifischen Interpretationsgeschichte (z.B.: Opferung versus Bindung) – nicht explizit angesprochen.
Das Schwergewicht des Unterrichtentwurfes liegt deshalb erkennbar auf den prozessorientierten Kompetenzen. Angezielt ist darum, die „existentielle Dimension von Situationen und Erfahrungen zu beschreiben“ und „Situationen zu erfassen, in denen Fragen nach Grund, Sinn, Ziel und Verantwortung des Lebens aufbrechen“. In dieser Phase des Unterrichts sind vor allem verschiedene produktionsorientierte Arbeitsaufträge angesiedelt.
In der Begegnung mit religiösen Sprachelementen, lernen die SuS religiöse Ausdrucks-formen zu analysieren, aber auch ihre eigenen Erfahrungen darin ausgedrückt wiederzuerkennen (in Pss 23 und 91 allerdings vorformuliert).
Fast alle formulierten Ebenen der Prozessbezogenen Kompetenzen werden erreicht und definitiv zwei Allgemeine Leitperspektiven (BTV, PG) werden bedient, BNE im weiteren Sinne auch.
Umsetzungsbeispiel Abraham: Herunterladen [pdf][414 KB]
Weiter zu 1. Doppelstunde