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Arbeitsblatt 4b: — Unser Immunsystem


Unser Immunsystem: eine Armee aus Spezialisten

Gelangt ein Krankheitserreger zum ersten Mal in den Körper, trifft er sofort auf die vorderste Verteidigungslinie: Zellen des so genannten angeborenen Immunsystems, die im gesamten Organismus patrouillieren und nach Eindringlingen suchen. Zu diesen Wächtern zählen Makrophagen (große Fresszellen) und dendritische Zellen (bezeichnet nach ihren Ausläufern). Sie verschlingen und zerstören Krankheitserreger beziehungsweise befallene Körperzellen. Vereinnahmtes Material zerlegen sie und präsentieren Fragmente davon als so genannte Antigene auf ihrer Oberfläche. Der Zweck des Ganzen: geeignete B- und T-Zellen – Mitglieder des adaptiven Immunsystems – gezielt aufmerksam zu machen. Diese weißen Blutkörperchen aus der Klasse der Lymphozyten erkennen Merkmale des eingedrungenen Erregers, sofern ihr individuelles Sensormolekül dazu passt. Gleichzeitig entlassen die präsentierenden Wächter Zytokine: chemische Signalstoffe, die eine Entzündungsreaktion hervorrufen und weitere T- und B-Zellen an den Ort des Geschehens lenken. Zytokine haben auch die Aufgabe Zellen zu aktivieren; so schütten spezielle T-Zellen, nachdem sie selbst durch Zytokine eines antigenpräsentierenden Makrophagen aktiviert wurden, ebenfalls Zytokine aus, um B-Zellen zu aktivieren [ergänzt] .

Es dauert bei einer Erstinfektion mehrere Tage, bis durch die Interaktion der Beteiligten eine wirkungsvolle Kampfkraft erreicht ist. Denn die zunächst wenigen passenden Immunzellen müssen sich noch vermehren und zudem heranreifen. Die reifen B-Lymphozyten geben dann Antikörper ab, während T-Killerzellen gezielt Körperzellen zerstören, die von dem Erreger befallen sind. Nach erfolgreicher Abwehr der Infektion überdauert ein Teil der spezifischen, angepassten B- und T-Lymphozyten im Körper als Gedächtniszellen – manchmal für Jahrzehnte –, stets bereit, eine erneute Infektion mit den gleichen Erregern im Keim zu ersticken.

Auch Impfungen setzen diesen Prozess in Gang, nur dass dabei der Krankheitserreger in abgetöteter oder geschwächter Version beziehungsweise in Form gewisser Teile dem Immunsystem dargeboten wird. Nicht allen Impfstoffen gelingt es, eine voll ausgeprägte Immunantwort hervorzurufen, doch lassen sich einige Krankheitserreger schon allein durch Antikörper eindämmen, so dass man ohne die Aktivierung von T-Killerzellen auskommt.


Aufgabe:

Beschreibe die Reaktionen des menschlichen Immunsystems beim Eindringen von Krankheitserregern. Orientiere dich dazu an beigefügten Schemazeichnungen: schneide die Abbildungen zunächst aus und ordne sie danach in Phasen im zeitlich aufeinander folgenden Ablauf an.

Glossar:
Fragment : Teilstück
adaptiv : anpassungsfähig
   

Makrophage
dendritische Zelle
B-Zelle
     
T-Zelle  
T-Killerzelle
Gedächtniszelle

weiße Blutkörperchen, die allesamt zum Immunsystem gehören und unterschiedliche Aufgaben erfüllen
Antikörper : Y-förmige Proteine, die von B-Zellen hergestellt werden und bei der Immunabwehr wichtig sind.
Antigen : (engl. für Anti body gen erating) sind Stoffe, an die sich Antikörper passgenau binden können

 

Ausschneidekärtchen  
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(C) Text "Immunsystem" Spektrum der Wissenschaft, Feb. 2010, S. 41-42,
Text mit freundlicher Genehmigung des Spektrum Verlags