Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

4 + 5 Stunde — Wie kann man sich schützen?


In der Klasse diskutieren und Ideen sammeln, wie man sich vor der Neuen Grippe und auch vor anderen Infektionskrankheiten schützen kann.

Hygienemaßnahmen:

  • Hände waschen, besonders vor dem Essen und wenn man von draußen reinkommt, besonders, wenn man viele Sachen angefasst hat, die viele Leute anfassen, Griffe in öffentlichen Gebäuden, Verkehrsmitteln etc.
  • Niesen und Husten nicht in die Hand/die Hände, sondern in die Armbeuge, oder in ein Taschentuch.
  • Mundschutz tragen hilft eher, wenn man selber krank ist, um andere zu schützen, als sich selbst zu schützen.
  • eigene Abwehrkräfte stärken (gesunde Ernährung, frische Luft, Bewegung)
  • kein Schweinefleisch essen, hilft nicht, da die Viren so nicht übertragen werden.
  • größere Menschenmengen meiden, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infizierter dabei ist, steigt mit der Anzahl der Anwesenden.

Am Ende noch mal verdeutlichen, warum die Maßnahmen helfen: Infektionsübertragung über Tröpfcheninfektion, wenn man also den Kontakt bzw. die Aufnahme von infektiösen Tröpfchen vermeidet, ist man geschützt.

Falls die Schüler hier schon selbst das Thema Impfung anschneiden und genug Zeit ist, könnte man sie ein Gedankenexperiment machen lassen. Sie sollen versuchen, mit dem Wissen, was sie haben, zu überlegen, wie die erste Impfung entwickelt worden sein könnte. Nach der Sammlung der Ideen und deren Diskussion kann man das Informationsblatt 3b lesen. Man kann das Info-Blatt natürlich auch einfach so als historische Komponente lesen.

Impfung:

Falls das Immunsystem und das Thema Impfen schon durchgenommen wurden, kann man die Schüler dieses Thema durch Nachfragen in der Klasse entwickeln.

  • Unterschied passive und aktive Impfung
  • Was sind Wirkverstärker? Warum ist ihr Einsatz sinnvoll? Warum so umstritten?

Oder die Arbeitsblätter verwenden:

Arbeitsblatt 3b kann als historischer Einstieg ins Thema verwendet werden. Es kann evtl. auch später bei einer Diskussion pro und contra Grippeimpfung verwendet werden (die Pockenimpfung hat vielen Menschen das Leben gerettet, obwohl sie eingesetzt wurde, ohne vorher ausgiebig getestet zu werden).

Arbeitsblatt 3c stellt die passive und aktive Impfung gegenüber.

  1. Bei der passiven Impfung werden nur die Antikörper injiziert, die vorher ein anderer Organismus (Mensch oder Tier) gebildet hat. Bei der aktiven Impfung wird ein abgeschwächtes Virus oder Teile von einem Virus injiziert, das Immunsystem bildet nun selber die Antikörper und dann auch die Gedächtniszellen.
  2. Die Viren verändern sich so schnell, dass der Impfstoff aus einem Jahr evtl. im nächsten schon nicht mehr die nun wichtigsten Viren enthält. Da meist mehrere Viren auftreten, ist man aber mit einer Impfung aus dem Vorjahr immer ein wenig geschützt.

Arbeitsblatt 3d gibt einen Überblick über die heutzutage zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bei Impfungen.

Arbeitsblatt 3e  ist nur für Klassen ab Stufe 10 geeignet.
Es zeigt, dass auch eine Impfung nicht 100%igen Schutz bietet.


Zusatzinformationen für die Lehrkraft

Grundsätzlich ist eine vorbeugende Impfung gegen die Influenza beim Menschen möglich und sie gilt als die wirksamste vorbeugende Maßnahme. Allerdings sind Influenza A-Viren enorm wandlungsfähig, so dass – um eine möglichst große Übereinstimmung der verwendeten Impfstämme mit den jeweils umlaufenden, krankmachenden Virus-Varianten zu erzielen – in der Regel eine jährliche Auffrischung der Immunisierung nötig ist. Deshalb finden, vorzugsweise in den Monaten Oktober und November, Impfaktionen statt, deren Kosten von den deutschen Krankenkassen in der Regel vollständig übernommen werden. Im Falle einer drohenden Epidemie ist eine Impfung auch zu jeder anderen Jahreszeit möglich und sinnvoll.

Die Impfungsrate in Deutschland nahm in den vergangenen Jahren stetig leicht zu, von 22,3 Prozent der Bevölkerung in der Saison 2002/03 auf 26,5 Prozent in der Saison 2004/05. Für das Jahr 1996 wurde die Zahl der Neuerkrankungen auf 4 Millionen Fälle geschätzt. Einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts zufolge fallen jährlich 800.000 bis 1,6 Millionen Arbeitstage wegen Arbeitsunfähigkeit aus, ferner gibt es 10.000 bis 20.000 influenzabedingte Krankenhauseinweisungen.

Besonders für Kleinkinder und für Erwachsene jenseits der 65 kann ferner eine Impfung gegen Pneumokokken sinnvoll sein. Diese Bakterien sind häufig verantwortlich für die einer Virusinfektion unmittelbar folgende Lungenentzündung: Wer sich mit einem Influenza-Virus infiziert und an dessen Folgen stirbt, stirbt normalerweise nicht unmittelbar durch die Viren, sondern an einer Sekundärinfektion und diese wird häufig durch Pneumokokken hervorgerufen. Da sich die Ursache des Todes nicht immer eindeutig zuweisen lässt, gehen die Zahlen sehr weit auseinander. Das Hamburger Abendblatt publizierte im Feb. 2007 5.000 bis 15.000 Grippe Tote pro Jahr in Deutschland. Ein Kommentar unter Focus.de sprach im April 2009 von bis zu 40.000 Grippetoten pro Jahr in Deutschland.