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3.2.4 In­for­ma­ti­ons­auf­nah­me und -ver­ar­bei­tung

3.​2.​4.​1 In­for­ma­ti­ons­auf­nah­me durch Sinne und Sen­so­ren

(1) die Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten von Sen­so­ren be­schrei­ben (zum Bei­spiel Blut­druck­mess­ge­rät, Hy­gro­me­ter, Ane­mo­me­ter)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len Sen­so­ren zum Ge­win­nen von In­for­ma­ti­on in for­schen­dem wie tech­ni­schem Kon­text aus­wäh­len und nut­zen kön­nen. Es ist nicht ge­for­dert, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die in­ne­re Funk­ti­ons­wei­se aller Sen­so­ren ken­nen.

(2) Bau und Funk­ti­ons­wei­se eines Sin­nes­or­gans mit einem ent­spre­chen­den tech­ni­schen Sen­sor ver­glei­chen (zum Bei­spiel Auge mit Di­gi­tal­ka­me­ra oder Ohr mit Mi­kro­fon)

(3) die Ge­fähr­dung von Auge oder Ohr durch Über­las­tung be­schrei­ben und per­sön­li­ches Han­deln von ge­sund­heit­li­chen Grenz­wer­ten ab­lei­ten

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len die in­ne­re Funk­ti­ons­wei­se eines Sen­sors ken­nen­ler­nen und mit der in­ne­ren Funk­ti­ons­wei­se des dazu pas­sen­den Sin­nes­or­gans ver­glei­chen kön­nen. Dabei soll vom Mess­auf­neh­mer als Be­stand­teil des Sen­sors, der phy­si­ka­li­sche oder che­mi­sche Grö­ßen re­gis­triert, deut­lich un­ter­schie­den wer­den.

Es könn­ten sich hier je nach NwT-Cur­ri­cu­lum ver­tie­fend auch Be­trach­tun­gen zum Bei­spiel von G-Sen­sor/Gleich­ge­wichts­or­gan, Waage/Schwe­re­emp­fin­den oder Ther­mo­füh­ler/Ther­mo­re­zep­to­ren an­bie­ten.

Zur Be­trach­tung ge­hö­ren ge­sund­heit­li­che As­pek­te (z.B. Ge­fähr­dung durch UV-Licht, Laser, Schall und Lärm) sowie die ent­spre­chen­den Schutz­maß­nah­men.

(4) die Ge­setz­mä­ßig­keit zwi­schen sub­jek­ti­vem Er­le­ben und In­ten­si­tät des phy­si­ka­li­schen Rei­zes er­läu­tern (zum Bei­spiel Licht­in­ten­si­tät, Laut­stär­ke, Schwe­re­emp­fin­den)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len das so­ge­nann­te Weber-Fech­ner­sche-Ge­setz ex­em­pla­risch nut­zen kön­nen und als ge­mein­sa­mes Grund­prin­zip er­ken­nen. Es be­schreibt die lo­ga­rith­mi­sche Ge­setz­mä­ßig­keit zwi­schen phy­sio­lo­gi­schem Emp­fin­den und phy­si­ka­li­schem Reiz und kann im Un­ter­richt z.B. durch einen Ver­gleich zwi­schen Mes­sung und Emp­fin­dung von Licht­stär­ke, Laut­stär­ke oder Ge­wichts­kraft be­han­delt wer­den. (Psy­cho­phy­sik)

Der Stan­dard er­for­dert nicht, den Lo­ga­rith­mus in NwT ein­zu­füh­ren. Wenn er aus dem Ma­the­ma­tik­un­ter­richt aber be­reits vor­liegt, kann er auf­ge­grif­fen und so ge­fes­tigt wer­den.

(5) die Er­wei­te­rung mensch­li­cher Sin­nes­leis­tung durch Sen­so­ren er­läu­tern (zum Bei­spiel IR-Sen­sor, Hör­ge­rät, Wär­me­bild­ka­me­ra, Ba­ro­me­ter)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler soll­ten er­ken­nen und er­klä­ren kön­nen, wie tech­ni­sche Sen­so­ren mensch­li­che Wahr­neh­mung er­wei­tern.

Die Er­wei­te­rung kann be­züg­lich der Emp­find­lich­keit (z.B. Nach­weis ge­rin­ger Kon­zen­tra­tio­nen), der Ab­so­lut­heit (z.B. Tem­pe­ra­tur), der Er­wei­te­rung des Be­ob­ach­tungs­be­reichs (z.B. grö­ße­re Laut­stär­ken, an­de­re Wel­len­län­gen) oder neuer Mess­grö­ßen (z.B. pH-Wert) er­fol­gen. Der Stan­dard lässt dies offen. Im Un­ter­richt kann die­ser Stan­dard auch an Falsch­far­ben­auf­nah­men z.B. aus der Me­di­zin­tech­nik oder der Fern­er­kun­dung der Erde the­ma­ti­siert wer­den.

3.​2.​4.​2 Ge­win­nung und Aus­wer­tung von Daten

In NwT sol­len die Schü­le­rin­nen und Schü­ler den na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­pro­zess zu be­herr­schen und zu re­flek­tie­ren ler­nen. Dazu ge­hört, dass sie ihre Mess­ver­fah­ren und den Mess­pro­zess re­flek­tie­ren, dass sie Daten kom­pe­tent aus­wer­ten und Feh­ler zu be­rück­sich­ti­gen ler­nen. Ei­ni­ge der fol­gen­den Stan­dards sol­len aber auch dafür sor­gen, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler hier eine Viel­falt der Pro­blem­stel­lun­gen ken­nen ler­nen.

(1) Be­din­gun­gen für zu­ver­läs­si­ge Mes­sun­gen er­läu­tern und Mess­ver­fah­ren op­ti­mie­ren (sys­te­ma­ti­sche und zu­fäl­li­ge Mess­feh­ler, Stan­dard­ab­wei­chung, Rand­be­din­gun­gen oder Ein­fluss­grö­ßen, Kon­troll­mes­sun­gen oder Re­pro­du­zier­bar­keit)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den kom­pe­tent darin, Mes­sun­gen (un­ab­hän­gig vom ge­ra­de im Fokus ste­hen­den Ex­pe­ri­ment) ge­zielt und mit kri­ti­schem Be­wusst­sein für po­ten­ti­el­le Feh­ler aus­zu­füh­ren. Sie ler­nen, Mess­ver­fah­ren so zu op­ti­mie­ren oder zu wäh­len, dass eine hohe Re­pro­du­zier­bar­keit ge­ge­ben ist.

Er­geb­nis­se wie­der­hol­ter Mes­sun­gen be­schrei­ben sie durch Mit­tel­wert und Stan­dard­ab­wei­chung. Letz­te­re be­grei­fen sie als eine Größe für Ge­nau­ig­keit und kön­nen sie an­schau­lich be­schrei­ben.

Mit der an­schau­li­chen Ein­füh­rung die­ser Größe kann in NwT be­gon­nen wer­den, noch bevor der Ma­the­ma­tik­un­ter­richt die sto­chas­ti­sche Be­grün­dung be­reit­stellt.

Sie er­ken­nen den Ein­fluss un­ver­än­der­li­cher Rand­be­din­gun­gen oder von va­ria­blen äu­ße­ren Ein­flüs­sen und kön­nen ent­schei­den, ob wei­te­re Kon­troll­mes­sun­gen sinn­voll sind.

(2) an einem aus­ge­wähl­ten Bei­spiel di­rek­te und in­di­rek­te Mess­ver­fah­ren ver­glei­chen

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len Mess­ver­fah­ren re­flek­tie­ren. Dazu sol­len sie Vor- und Nach­tei­le der di­rek­ten Mes­sung einer Größe ge­gen­über der in­di­rek­ten Mes­sung (z.B. Ge­schwin­dig­keit aus Zeit­mes­sung und Stre­cken­mes­sung, Ab­le­sen im Weg-Zeit-Dia­gramm) be­nen­nen kön­nen.

(3) Mess­da­ten mit Hilfe von Soft­ware aus­wer­ten und dar­stel­len (Stan­dard­ab­wei­chung, Ta­bel­len­kal­ku­la­ti­on)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len mit Mess­da­ten si­cher um­ge­hen kön­nen. Der Stan­dard for­dert, dass sie Mess­da­ten mit einer Ta­bel­len­kal­ku­la­ti­on aus­wer­ten und dar­stel­len kön­nen. Die Kom­pe­tenz im Aus­wer­ten soll das Be­rech­nen der Stan­dard­ab­wei­chung und z.B. das Ver­rech­nen ver­schie­de­ner Grö­ßen oder das Er­mit­teln von be­schrei­ben­den Funk­tio­nen (Aus­gleichs­ge­ra­de, oder -Kurve) und die gra­fi­sche Dar­stel­lung z.B. auch mit nicht­li­nea­ren Ach­sen, be­inhal­ten.

Im Un­ter­richt könn­ten z.B. die Er­fas­sung von Kenn­li­ni­en oder die Ka­li­brie­rung eines Sen­sors An­lass zu einer tie­fe­ren Nut­zung der Ta­bel­len­kal­ku­la­ti­on lie­fern. Nicht ge­for­dert ist aber zum Bei­spiel eine Ma­kro­pro­gram­mie­rung.

(4) ein op­ti­sches oder akus­ti­sches Spek­trum dar­stel­len und aus­wer­ten (zum Bei­spiel Son­nen­spek­trum, Leucht­mit­tel aus dem Haus­halt, Ton und Klang)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len ex­em­pla­risch die Dar­stel­lung eines Spek­trums als Ab­hän­gig­keit der In­ten­si­tät von der durch Fre­quenz oder Wel­len­län­ge an­ge­ge­ben Strah­lungs­art ver­ste­hen und nut­zen. [3.​2.​4.​1. (5)]

Der Bil­dungs­plan lässt offen, ob dies an einem op­ti­schen oder einem akus­ti­schen Bei­spiel er­folgt. An eine Be­hand­lung der Fou­rier-Trans­for­ma­ti­on ist nicht ge­dacht.

(5) raum­be­zo­ge­ne Daten dar­stel­len und nut­zen (zum Bei­spiel the­ma­ti­sche Kar­ten zu Son­nen­ein­strah­lung oder Wind­stär­ke, Wet­ter­kar­ten, Geo­in­for­ma­ti­ons­sys­te­me)

Fer­ner sol­len sie Daten mit Raum­be­zug z.B. auf Land­kar­ten ver­ste­hen und in­ter­pre­tie­ren kön­nen. Un­ter­richt­lich kann dies zum Bei­spiel an­hand eines The­mas aus dem Be­reich der En­er­gie­ver­sor­gung [3.​2.​2.​2 (5)] oder in einer Kar­tie­rung um­ge­setzt wer­den.

Ver­fah­ren zur räum­li­chen Ori­en­tie­rung be­schrei­ben (zum Bei­spiel as­tro­no­mi­sche Ori­en­tie­rung, sa­tel­li­ten­ge­stütz­te Na­vi­ga­ti­on)

Als ein Fall kom­ple­xer in­di­rek­ter Mes­sung ist ex­em­pla­risch ein Ver­fah­ren zur räum­li­chen Ori­en­tie­rung, also z.B. GPS, as­tro­no­mi­sche Stand­ort­be­stim­mung, Tri­an­gu­la­ti­on über Han­dy­net­ze, Kom­pass, etc. zu be­han­deln.

3.​2.​4.​3 In­for­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung

(1) Bei­spie­le der ana­lo­gen oder di­gi­ta­len In­for­ma­ti­ons­co­die­rung aus Natur und Tech­nik be­schrei­ben (zum Bei­spiel di­gi­ta­le Da­tei­for­ma­te, ma­schi­nen­les­ba­re Code-Sys­te­me, DNA)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len Sys­te­me auf ihre In­for­ma­ti­ons­strö­me hin ana­ly­sie­ren kön­nen. Dies be­inhal­tet zu ver­ste­hen, wie In­for­ma­ti­on in Natur und Tech­nik dar­ge­stellt (co­diert) wird. Der grund­sätz­li­che Un­ter­schied zwi­schen der ana­lo­gen (also stu­fen­lo­sen) und di­gi­ta­len (als ge­stuf­ten) In­for­ma­ti­ons­co­die­rung soll an Bei­spie­len der Natur (z.​B.​DNA) und der Tech­nik (Bit, Byte, Da­tei­for­ma­te z.B. g-Code, QR-Code) er­kannt wer­den.

(2) die Funk­ti­ons­wei­se ge­steu­er­ter oder ge­re­gel­ter Sys­te­me ana­ly­sie­ren und dazu En­er­gie-, Stoff- und In­for­ma­ti­ons­strö­me un­ter­su­chen (zum Bei­spiel ef­fi­zi­en­te En­er­gie­nut­zung, Ent­wick­lung eines Ob­jekts mit An­trieb, Her­stel­lung eines Pro­dukts in einem che­misch-tech­ni­schen Ver­fah­ren, phy­sio­lo­gi­scher Re­gel­kreis)

In­for­ma­ti­ons­strö­me in Sys­te­men die­nen oft dazu, En­er­gie- oder Stoff­strö­me zu steu­ern oder zu re­geln. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len diese drei Strö­me in na­tür­li­chen oder tech­ni­schen Sys­te­men un­ter­su­chen und die Sys­te­me so ver­ste­hen kön­nen.

Über die ge­nann­ten Bei­spie­le hin­aus könn­ten sich Blut­druck, Blut­zu­cker, Kli­ma­an­la­ge, ABS, Be­ein­flus­sung von Re­ak­tio­nen durch Tem­pe­ra­tur­ver­än­de­rung, Ka­ta­ly­sa­to­ren oder Zen­tral­hei­zung eig­nen.

Der Un­ter­schied zwi­schen einer Steue­rung und einer Re­ge­lung soll­te the­ma­ti­siert wer­den.

(3) das Prin­zip der Steue­rung dar­stel­len und er­klä­ren (zum Bei­spiel Ro­bo­tik)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len Steue­rungs­vor­gän­ge und Re­ge­lungs­vor­gän­ge (4) un­ter­schei­den und er­klä­ren kön­nen. Bei einer Steue­rung be­ein­flusst eine in­for­ma­ti­ons­ver­ar­bei­ten­de In­stanz einen Zu­stand einer an­de­ren In­stanz, ohne deren Zu­stand fort­lau­fend rück­ge­mel­det zu be­kom­men. Un­ter­richts­ge­eig­ne­te Bei­spie­le sind unter an­de­rem Am­pel­schal­tun­gen oder auch die Steue­rung von au­to­no­men Fahr­zeu­gen.

(4) das Prin­zip der Re­ge­lung auch unter Ver­wen­dung der Be­grif­fe Soll­wert, Ist­wert, Re­gel­grö­ße und Stör­grö­ße dar­stel­len und an Bei­spie­len aus der Natur und der Tech­nik er­klä­ren (zum Bei­spiel Kör­per­tem­pe­ra­tur des Men­schen, che­mi­sches Gleich­ge­wicht, Kli­ma­wan­del: Mitt­le­re Ober­flä­chen­tem­pe­ra­tur der Erde, Ober­flä­chen­tem­pe­ra­tur von Him­mels­kör­pern)

Bei einer Re­ge­lung be­ein­flusst eine in­for­ma­ti­ons­ver­ar­bei­ten­de In­stanz einen Zu­stand einer an­de­ren In­stanz und nutzt dazu fort­lau­fend die Rück­ga­be der In­for­ma­tio­nen über deren ak­tu­el­len Zu­stand (den so­ge­nann­ten Ist­wert). Hier ge­nügt, bis ein­schließ­lich Klas­se 10, eine ver­ein­fach­te Be­hand­lung von Re­ge­lun­gen: als Ziel wird an­ge­nom­men, dass die Re­gel­grö­ße einen fes­ten Soll­wert er­rei­chen soll. Al­ler­dings steht die Re­gel­grö­ße nicht nur unter dem Ein­fluss der Re­ge­lung, son­dern auch unter dem Ein­fluss einer Stör­grö­ße. Des­halb muss ihr Ist­wert lau­fend er­fasst und die Ab­wei­chung vom Soll­wert beim Re­geln be­nutzt wer­den.

Ein ein­fa­ches tech­ni­sches Bei­spiel einer Re­ge­lung ist der Tem­po­mat. Der Tem­po­mat soll die Ge­schwin­dig­keit eines Autos un­ab­hän­gig von Stör­grö­ßen (z.B. Ge­gen­wind oder Stei­gung) auf einem Soll­wert hal­ten. Dazu wird kon­ti­nu­ier­lich der Ist-Wert ge­mes­sen und aus der Ab­wei­chung zum Soll­wert (Re­gel­ab­wei­chung) eine ge­eig­ne­te so­ge­nann­te Steu­er­grö­ße (die Stel­lung des Gas­zugs oder des Gas­pe­dals) be­rech­net.

(5) Ele­men­te einer Pro­gram­mier­spra­che be­schrei­ben (zum Bei­spiel Be­din­gung, Ver­zwei­gung, Schlei­fe, Zäh­ler, Zeit­glied, Un­ter­pro­gramm, Pro­gramm­bau­stei­ne)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len in NwT das Lösen von Pro­blem­stel­lun­gen durch das Er­stel­len von Pro­gram­men in einer struk­tu­rier­ten Pro­gram­mier­spra­che er­ler­nen.

Dazu ge­hört, die grund­le­gen­den Ele­men­te einer sol­chen Pro­gram­mier­spra­che zu ken­nen und mit ihnen ge­stal­tend um­ge­hen zu ler­nen.

In einer ein­ge­führ­ten im­pe­ra­ti­ven Pro­gram­mier­spra­che wie Java, C oder Py­thon wären dies An­wei­sun­gen, glo­ba­le und lo­ka­le Va­ria­blen, Re­chen­ope­ra­tio­nen, Be­din­gun­gen, Ver­zwei­gun­gen, Schlei­fen und Un­ter­pro­gram­me. Als un­ter­richt­lich sehr ge­eig­ne­ter Zu­gang haben sich hier Mi­kro­con­trol­ler er­wie­sen. An ob­jekt­ori­en­tier­te Pro­gram­mie­rung ist über die reine Nut­zung von Ob­jek­ten hin­aus nicht ge­dacht.

Der Bil­dungs­plan lässt auch steue­rungs­spe­zi­fi­sche Pro­gram­mier­spra­chen zu und nennt als Grund­funk­tio­nen daher auch Zäh­ler, Zeit­glie­der oder Pro­gramm­bau­stei­ne, die zum Bei­spiel beim Pro­gram­mie­ren einer Klein­steue­rung (SPS) be­nutzt wer­den.

(6) Al­go­rith­men für zeit- und sen­sor­ge­steu­er­te Pro­zes­se in einer Pro­gram­mier­spra­che dar­stel­len und damit Steue­rungs­ab­läu­fe rea­li­sie­ren (zum Bei­spiel Am­pel­steue­rung, Ro­bo­tik)

(7) Al­go­rith­men für zeit- und sen­sor­ge­steu­er­te Pro­zes­se ent­wi­ckeln, be­schrei­ben und dar­stel­len

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ler­nen Al­go­rith­men zu ent­wi­ckeln, zu be­schrei­ben und dar­zu­stel­len (Ab­lauf­plan). Hier­zu emp­fiehlt sich eine Dar­stel­lung als Struk­to­gramm, ggf. mit Pseu­do­code.

In­halt­lich be­zie­hen sich die Al­go­rith­men in der Mit­tel­stu­fe auf Zeit­steue­run­gen (z.B. eine Ampel mit fes­ten Zei­ten, Schritt­mo­tor­steue­rung) sowie Steue­run­gen unter Be­rück­sich­ti­gung von Sen­so­ren (End­schal­ter, Hel­lig­keits­sen­sor…). An­ge­steu­ert wer­den in sol­chen Pro­zes­sen Ak­to­ren wie Elek­tro­mo­tor, Schritt­mo­tor oder Servo.

An die Be­hand­lung von Al­go­rith­men z.B. zum Sor­tie­ren von Daten, wie sie im Fach In­for­ma­tik häu­fig am An­fang der Al­go­rith­mik ste­hen, ist nicht ge­dacht.

(8) Chan­cen und Ri­si­ken der In­for­ma­ti­ons­tech­nik für In­di­vi­du­um und Ge­sell­schaft er­läu­tern (zum Bei­spiel Si­mu­la­ti­on, Da­ten­schutz, In­ter­net of Things, Geo­in­for­ma­ti­ons­sys­te­me, au­to­no­mes Fah­ren)

Die In­for­ma­ti­ons­tech­nik dient im Bil­dungs­plan als be­son­ders ak­tu­el­les Bei­spiel für den Ein­fluss tech­ni­scher Ent­wick­lun­gen auf die Ge­sell­schaft bis hin zum Ver­hal­ten des Ein­zel­nen.

In den kom­men­den Jah­ren (aus Sicht von 2016) wer­den hier ver­mut­lich der Ein­zug der Ro­bo­tik in den All­tag, das au­to­no­me Fah­ren, die Ver­net­zung von All­tags­ge­rä­ten (In­ter­net of Things) ge­eig­ne­te, in der Ta­ges­pres­se breit dis­ku­tier­te, Un­ter­richts­bei­spie­le ab­ge­ben.

3.​2.​4.​4 Elek­tro­ni­sche Schal­tun­gen

(1) die Funk­ti­on von Bau­tei­len elek­tri­scher oder elek­tro­ni­scher Schal­tun­gen be­schrei­ben (Schal­ter, Wi­der­stand, Leucht­di­ode, Tran­sis­tor)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len in der Lage sein, ein­fa­che elek­tri­sche bzw. elek­tro­ni­sche Schal­tun­gen zu ver­ste­hen, zu ent­wi­ckeln und her­zu­stel­len.

Dazu müs­sen sie die äu­ße­re Funk­ti­on grund­le­gen­der Bau­ele­men­te ken­nen. Die Be­hand­lung der in­ne­ren Funk­ti­ons­wei­se, ins­be­son­de­re als Halb­lei­ter­phy­sik, ist nicht ver­langt.

(2) Schal­tun­gen ent­wi­ckeln, Bau­tei­le di­men­sio­nie­ren und aus­wäh­len (Schalt­plan, Da­ten­blatt, Vor­wi­der­stand, Span­nungs­tei­ler)

(3) elek­tri­sche oder elek­tro­ni­sche Schalt­plä­ne ana­ly­sie­ren und in ein­fa­chen Fäl­len ent­wi­ckeln

Die Ent­wick­lung von elek­tro­ni­schen Schal­tun­gen soll von ein­fa­chen Bei­spie­len mit be­kann­ten Bau­ele­men­ten aus­ge­hen. Un­ter­richt­lich be­währt haben sich Tran­sis­tor­schal­tun­gen mit Span­nungs­tei­ler oder die ex­ter­ne Be­schal­tung von Mi­kro­con­trol­lern. Die Di­men­sio­nie­rung er­streckt sich hier­bei auf die Be­rech­nung der Wi­der­stands­wer­te in Span­nungs­tei­lern und Wert sowie ggf. Leis­tung von Vor­wi­der­stän­den. Be­nö­tig­te Werte wie zum Bei­spiel die Vor­wärts­span­nung von Leucht­di­oden kön­nen aus Da­ten­blät­tern ent­nom­men wer­den.

Die Di­men­sio­nie­rung von Schal­tun­gen mit Kon­den­sa­to­ren, wie zum Bei­spiel Mul­ti­vi­bra­to­ren, ist nicht ge­for­dert.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len auch kom­ple­xe­re Schal­tun­gen, z.B. für den An­schluss eines Mo­tors über Mo­tor­trei­ber oder zum Be­trieb eines Dis­plays an einem Mi­kro­con­trol­ler als Schalt­plä­ne nach­voll­zie­hen und damit rea­li­sie­ren kön­nen.

(4) elek­tri­sche oder elek­tro­ni­sche Schal­tun­gen rea­li­sie­ren und ihre Funk­ti­ons­fä­hig­keit un­ter­su­chen

Die Un­ter­su­chung der Funk­ti­ons­fä­hig­keit von Schal­tun­gen schließt die Nut­zung eines Mul­ti­me­ters zur Über­prü­fung der Leit­fä­hig­keit von Ver­bin­dun­gen bzw. des Po­ten­ti­als an ver­schie­de­nen Punk­ten ein. An die Nut­zung von Lo­gi­kana­ly­sa­to­ren oder Os­zil­lo­sko­pen ist im Re­gel­fall je­doch nicht ge­dacht.

 

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