Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774 e, 2. Fassung: 1787)
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Goethes innerhalb von vier Wochen niedergeschriebener Briefroman verhalf dem jungen Dichter schlagartig zu Berühmtheit innerhalb Europas. Die Geschichte von Werthers Liebe und Suizid faszinierte eine ganze Generation junger Menschen, die darin einen Ausdruck ihres Lebensgefühls sah. Der Protagonist wurde zum Prototyp des schwärmerischen Helden, dessen Gefühlsüberschwang stark mit dem Ideal der Maßhaltung und emotionalen Kontrolle der höfischen Gesellschaft kontrastierte. Für den Wunsch, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, spielte denn nicht nur die unglückliche Liebe zur braven Lotte, die ihrem Verlobten treu bleibt, sondern auch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen, die Suche nach einem Platz in der Gesellschaft und gleichzeitig das bedingungslosen Beharren auf der eigenen Individualität eine wesentliche Rolle. Das im Werther von Goethe erstmals ausdifferenzierte Liebeskonzept der romantischen Liebe, eine Profanierung der Passion Christi, provozierte zur Zeit der Erscheinung des Romans einen großen Skandal und bleibt bis heute ein umstrittenes Ideal von Liebe.
Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther (1774 e, 2. Fassung: 1787)
Literaturwissenschaftl. Einordnung & Deutungsperspektiven
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