Gerhart Hauptmann: Hanneles Himmelfahrt (1893)
Empfehlung für die Orientierungsstufe und das BasisfachKurzinformation
Gerhart Hauptmanns soziales Drama Hanneles Himmelfahrt thematisiert in naturalistischen, märchenhaften und neuromantischen Bildern die letzten Momente im Leben der vierzehnjährigen Hannele bis zu ihrem Tod. Nachdem Hannele von ihrem Stiefvater, dem Säufer Mattern, brutal misshandelt wurde, versucht sie sich selbst das Leben zu nehmen und geht ins Wasser. Halberfroren wird sie von einem Waldarbeiter aus dem Wasser gezogen und von ihrem Lehrer Gottwald zur Behandlung und Pflege in ein Armenhaus gebracht. Dort entwickelt sie aufgrund ihres bedenklichen gesundheitlichen Zustandes entrückte Traumvisionen und Halluzinationen, die ihr Verhältnis zum Peiniger, zur verstorbenen Mutter und zu imaginierten Engeln thematisieren. Der Kontrast zwischen dem tristen, von Gewalt gezeichneten Leben Hanneles auf der einen Seite, sowie den die Szenerie überhöhenden mystischen und märchenhaften Visionen des fiebernden Kindes auf der anderen Seite strukturiert das Drama. Die vielen religiösen und märchenhaften Bilder von der Himmelfahrt, die Heilserwartungen und die Transzendierung des irdischen Leides aus kindlicher Perspektive verleihen dem sozialen und naturalistischen Drama eine neoromantische Note.
Gerhart Hauptmann: Hanneles Himmelfahrt (1893)
Literaturwissenschaftl. Einordnung & Deutungsperspektiven
Hauptmann: „Hannele“: Herunterladen [pdf][173 KB]
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