Georg Kaiser: Von morgens bis mitternachts
Empfehlung für die Orientierungsstufe, das Bsisfach und das LeistungsfachKurzinformation
Georg Kaiser zählt zu den wichtigsten Theater-Autoren des Expressionismus. Neben dem Zeitstück Die Bürger von Calais (1912/ 13) und die um Themen wie Industrialisierung, Wissenschaftsgläubigkeit und kapitalistische Ausbeutung entfaltete Trilogie Gas (1918) gehört das Stationendrama Von morgens bis mitternachts (1912) zu seinen Hauptwerken. Das Stück wurde am 28. April 1917 in den Münchener Kammerspielen uraufgeführt. Inhaltlich thematisiert es den verzweifelten Ausbruchsversuch eines Bankangestellten aus der täglichen Routine. Den Ausgangspunkt bildet die Begegnung mit einer schönen Frau, die versucht eine hohe Summe abzuheben, was ihr aufgrund fehlender Belege aber verweigert wird. Spontan unterschlägt der Bankangestellte das Geld und beginnt sogleich, den persönlichen und materiellen Wert des Geldes auszutesten.
Dabei geht es ihm nicht um materielle Güter, sondern um die Befreiung aus den Zwängen der bürgerlichen Gesellschaft und um eine Selbsterneuerung. Anhand verschiedener Stationen wird vorgeführt, dass die Bestrebungen des Kassierers vergeblich sind: Mit Geld lässt sich kein wirkliches, von allen Zwängen befreites Leben kaufen. Einzig der Tod bietet sich ihm am Ende als Ausweg aus dem sonst unentrinnbaren Kreisen „von morgens bis mitternachts“.
Georg Kaiser: Von morgens bis mitternachts
Literaturwissenschaftl. Einordnung & Deutungsperspektiven
Kaiser: „Morgens bis mitternachts“: Herunterladen [pdf][168 KB]
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