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Georg Kai­ser: Von mor­gens bis mit­ter­nachts

Emp­feh­lung für die Ori­en­tie­rungs­stu­fe, das Bsis­fach und das Leis­tungs­fach

Kurz­in­for­ma­ti­on

Portrait- Aufnahme von Georg Kaiser in Schwarz-Weiß aus dem Jahr 1921

Georg Kai­ser.jpg von N. und C. Heß, Frank­furt am Main (Quel­le: Book: Die­bold B. An­ar­chie im Drama. Frank­furt am Main, 1921. [PD-US] via Wi­ki­me­dia

Georg Kai­ser zählt zu den wich­tigs­ten Thea­ter-Au­to­ren des Ex­pres­sio­nis­mus. Neben dem Zeit­stück Die Bür­ger von Ca­lais (1912/ 13) und die um The­men wie In­dus­tria­li­sie­rung, Wis­sen­schafts­gläu­big­keit und ka­pi­ta­lis­ti­sche Aus­beu­tung ent­fal­te­te Tri­lo­gie Gas (1918) ge­hört das Sta­tio­nen­dra­ma Von mor­gens bis mit­ter­nachts (1912) zu sei­nen Haupt­wer­ken. Das Stück wurde am 28. April 1917 in den Mün­che­ner Kam­mer­spie­len ur­auf­ge­führt. In­halt­lich the­ma­ti­siert es den ver­zwei­fel­ten Aus­bruchs­ver­such eines Bank­an­ge­stell­ten aus der täg­li­chen Rou­ti­ne. Den Aus­gangs­punkt bil­det die Be­geg­nung mit einer schö­nen Frau, die ver­sucht eine hohe Summe ab­zu­he­ben, was ihr auf­grund feh­len­der Be­le­ge aber ver­wei­gert wird. Spon­tan un­ter­schlägt der Bank­an­ge­stell­te das Geld und be­ginnt so­gleich, den per­sön­li­chen und ma­te­ri­el­len Wert des Gel­des aus­zu­tes­ten.

Dabei geht es ihm nicht um ma­te­ri­el­le Güter, son­dern um die Be­frei­ung aus den Zwän­gen der bür­ger­li­chen Ge­sell­schaft und um eine Selbst­er­neue­rung. An­hand ver­schie­de­ner Sta­tio­nen wird vor­ge­führt, dass die Be­stre­bun­gen des Kas­sie­rers ver­geb­lich sind: Mit Geld lässt sich kein wirk­li­ches, von allen Zwän­gen be­frei­tes Leben kau­fen. Ein­zig der Tod bie­tet sich ihm am Ende als Aus­weg aus dem sonst un­ent­rinn­ba­ren Krei­sen „von mor­gens bis mit­ter­nachts“.

 

Text­aus­ga­be:

Georg Kai­ser: Von mor­gens bis mit­ter­nachts. Stück in zwei Tei­len. Fas­sung letz­ter Hand. Hg. v. Walt­her Huder, An­mer­kun­gen von Ernst Schü­rer. Stutt­gart 1964 (1994)

Kai­ser: „Mor­gens bis mit­ter­nachts“: Her­un­ter­la­den [pdf][168 KB]

Wei­ter zu In­halt