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Un­ter­richts­ein­heit (Kon­zep­ti­on und Durch­füh­rung)


Allem vor­aus ging ein Ein­stieg in die ers­ten bei­den Sei­ten des Ro­mans, an dem an­hand der ge­schil­der­ten Schick­sals­schlä­ge (Tren­nung vom Ehe­mann und Er­mor­dung des Ehe­manns) die Re­ak­ti­on der be­trof­fe­nen Part­ne­rin und An­ti­zi­pa­ti­on der wei­te­re Hand­lung the­ma­ti­siert wur­den. Au­gen­fäl­lig wird hier schon die er­zäh­le­ri­sche Iro­nie Rob­s­kis, die eine Reihe an­de­rer Schwä­chen (vor­ge­wor­fe­ne Ba­na­li­tät vie­ler Stel­len) er­träg­lich macht. Ur­sprüng­lich war nach die­ser Ein­füh­rung in die Welt und den An­fang des Ro­mans eine Le­se­pha­se am On­line-Text ge­plant, bei der auch on­line di­gi­ta­le Hilfs­mit­tel wie On­line-Wör­ter­bü­cher und Ab­kür­zungs­wör­ter­bü­cher Ver­wen­dung fin­den soll­ten. An­schlie­ßend war Ge­le­gen­heit, ar­beits­tei­lig die Bio­gra­phie Oks­a­na Rob­s­kis und das Phä­no­men "Ru­bljow­ka" durch In­ter­net­re­cher­che und Prä­sen­ta­ti­on zur Vor­be­rei­tung auf die Lek­tü­re zu be­ar­bei­ten. Mög­lich ist auch an die­ser Stel­le, Aus­schnit­te aus dem Do­ku­men­tar­film von Irene Lan­ge­mann "Ru­bljow­ka. Stra­ße zur Glück­se­lig­keit" (aus­ge­strahlt im Deut­schen Fern­se­hen) zu zei­gen. Die an­schlie­ßen­de Lek­tü­re stütz­te sich auf den be­ar­bei­te­ten Ro­man­text, dem ich nach grö­ße­ren Ab­schnit­ten In­halts­fra­gen zu­ge­fügt hatte. Mit dem Lek­tü­re­auf­trag be­ka­men Schü­ler auch die Füh­rung eines Lek­tü­re­ta­ge­buchs ver­ord­net. Wort­an­ga­ben zu den Tex­ten habe ich nicht er­stellt, was sich ei­ner­seits aus der ak­tu­el­len Zu­sam­men­set­zung mei­nes Kur­ses (keine Schü­ler ohne ir­gend­ei­nen rus­si­schen Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund) sowie aus dem oh­ne­hin gro­ßen Um­fang des Tex­tes er­klärt. Vier Mut­ter­sprach­ler mit spä­tem Mi­gra­ti­ons­zeit­punkt durf­ten/konn­ten/soll­ten den von mir un­be­ar­bei­te­ten Roman in der Ta­schen­buch­aus­ga­be lesen, wes­halb sie in man­chen Be­rei­chen na­tür­lich mehr bei­steu­ern konn­ten als die Grup­pe mit der ad­ap­tier­ten Fas­sung. An die Lek­tü­re­pha­se schloss sich ein Lern­zir­kel mit einer Reihe von Krea­tiv­auf­ga­ben an, die die Schü­ler in den Kos­mos der Hand­lung und der Per­so­nen hin­ein­ver­set­zen soll­te. Die ver­schie­de­nen Auf­ga­ben waren in un­ter­schied­li­cher Grup­pen­grö­ße und Zu­sam­men­set­zung zu be­wäl­ti­gen, ein zeit­li­cher Rah­men war vor­ge­ge­ben, an­sons­ten war die Or­ga­ni­sa­ti­ons­form frei zu wäh­len. Schü­ler, die stun­den­wei­se fehl­ten oder in der Stun­de nicht pro­duk­tiv genug ar­bei­te­ten, hat­ten zur Ein­hal­tung der Ter­mi­ne mehr in häus­li­cher Ar­beit zu be­wäl­ti­gen, die oh­ne­hin für ver­schie­de­ne Lay­out-, Vor- oder Nach­ar­bei­ten ein­ge­plant war. Die Auf­ga­ben waren in Pflicht- und Wahl­auf­ga­ben ein­ge­teilt, was in einer Über­sicht do­ku­men­tiert war. Am Ende die­ser Ar­beits­pha­se stand das Prä­sen­tie­ren der fer­ti­gen Er­geb­nis­se . In den Ar­beits­stun­den be­reits vor­zei­tig fer­tig­ge­stell­te Ent­wür­fe oder Ar­bei­ten durf­ten im Ple­num vor­ge­stellt wer­den, was Raum für das Ein­ar­bei­ten von Kor­rek­tu­ren mög­lich mach­te. In der letz­ten Stun­de des Lern­zir­kels wur­den die fer­tig ge­stell­ten Wahl­auf­ga­ben (Pos­ter) vor­ge­stellt und be­spro­chen. Auf alle ein­ge­sam­mel­ten Ar­bei­ten wur­den Punk­te ge­ge­ben, die im Halb­jahr etwa so viel wie eine Klau­sur zähl­ten.

Der gan­zen Ein­heit schloss sich eine an das Ab­itur an­ge­lehn­te Klau­sur mit Text , Auf­ga­ben zum Text , Auf­ga­ben über den Text und eine Über­set­zung an. Die Text­stel­le stammt aus einem den Schü­lern un­be­kann­ten Ab­schnitt aus dem 15. Ka­pi­tel, die das Mut­ter-Toch­ter-Ver­hält­nis be­leuch­tet. Die er­ziel­ten Er­geb­nis­se waren kei­nes­falls schlech­ter als bei "re­gu­lä­rer" Be­ar­bei­tung des Ro­mans.