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Landesakademie-Bildungsprojekt mit dem Europäischen Sprachensiegel 2011 ausgezeichnet

Das Landesakademie-Bildungsprojekt "Deutsch-Französischer virtueller Online-Markt – Anwendungsbezogenes Sprachenlernen durch Gründung virtueller Firmen und Abwicklung der Geschäftsprozesse" wurde am 7. Oktober in Wien im Rahmen einer trinationalen Konferenz in Wien unter dem Motto "Mit Sprache/n an Beruf und Gesellschaft aktiv teilnehmen" mit dem Sprachensiegel 2011 ausgezeichnet. Veranstalter waren die Nationalen Agenturen für das EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen in Österreich, der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und Deutschland.

Freude beim Team der Landesakademie
Freude beim Team der Landesakademie: Professor Hartmut Ebke, Direktor des Staatlichen Seminars für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) in Tübingen, Projektleiterin Brigitte Hertlein-Puchta von der Landesakademie, Bernd Mader (Kaufmännische Schule Tauberbischofsheim), Clarisse Reibel vom Lycée Alexandre Dumas d’Illkirch, Udo Mader (Kaufmännische Schule Tauberbischofsheim) freuen sich über die Glückwünsche von Baden-Württembergs Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer, die Hartmut Mattes, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg überbrachte. [Foto: Teresa Zötl]

Das Europäische Sprachensiegel wird auf Initiative der Europäischen Kommission europaweit vergeben. Neun Projekte aus Deutschland erhielten das Europäische Sprachensiegel 2011 für innovative Methoden und Konzepte, mit denen sie sich für das Erlernen von Fremdsprachen und für die Verbesserung von Sprachkenntnissen einsetzen.

Siegel

Sprachensiegel 2011
Sprachensiegel 2011: Die Vertreter der ausgezeichneten Projekte erhielten von der für Mehrsprachigkeit zuständigen EU-Kommissarin Androulla Vassiliou die begehrten Sprachensiegel-Urkunden. [Foto: Teresa Zötl]

In Deutschland wird der Wettbewerb wechselweise von den drei Nationalen Agenturen durchgeführt. 2011 fand er unter der Regie des PAD als Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich statt.

Die prämierten Projekte, sieben aus Österreich, zwei aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und neun aus Deutschland, erhalten die von Androulla Vassiliou, der für Mehrsprachigkeit zuständigen EU-Kommissarin, unterzeichnete Urkunde "Europäisches Sprachensiegel 2011". Die Projekte aus Deutschland erhalten ein Preisgeld von jeweils 500 Euro.

Der Wettbewerb um das Europäische Sprachensiegel geht auf eine Initiative der EU-Kommission zurück. Mit ihm werden Projekte prämiert, die auf nachahmenswerte und innovative Weise Menschen an das Fremdsprachenlernen heranführen, Fremdsprachenkenntnisse auf unterschiedlichem Niveau vermitteln bzw. sich für eine Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts in herausragender Weise engagieren. Darüber hinaus sollen sie die Motivation zum Sprachenlernen erhöhen, übertragbar sein und zur Nachahmung anregen. In Deutschland wird der Wettbewerb wechselweise von den drei Nationalen Agenturen durchgeführt. 2011 fand er unter der Regie des PAD als Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich statt. Das Motto lautete "Sprachenlernen in der Gemeinschaft – Ressourcen nutzen und Kompetenzen ausbauen". Insgesamt hatten sich in Deutschland 25 Projekte um das Europäische Sprachensiegel beworben.

Informationen zum Projekt „Deutsch-Französischer virtueller Online-Markt – Anwendungsbezogenes Sprachenlernen durch Gründung virtueller Firmen und Abwicklung der Geschäftsprozesse“ der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen, Standort Esslingen

Primäre Zielgruppe des Projektes sind die Lehrkräfte und deren Schülerinnen und Schüler aus beruflichen Schulen, die über das Netzwerk der Akademie der Beruflichen Bildung (Akademien Straßburg, Lyon und Dijon, die Region Elsass und das Land Baden-Württemberg) eine Kooperation aufbauen. In Frankreich wird das Projekt meistens mit Klassen in beruflichen Vollzeitschulen durchgeführt, in Baden-Württemberg handelt es sich sowohl um Klassen an beruflichen Vollzeit- wie auch Teilzeitschulen.

Da gerade in beruflichen Schulen der nachhaltige Aufbau einer Kooperation mit Partnerschulen im Ausland oft schwierig ist, wird in diesem Projekt der "Austausch" eng mit Unterrichtsinhalten gekoppelt und deshalb auch im Rahmen des Unterrichts durchgeführt. Unabdingbar für das Gelingen des Projektes ist eine gute fachliche Vorbereitung der an der Entwicklung der Geschäftsprozesse beteiligten Personen: Vor dem Projektstart werden daher die Lehrkräfte im Tandem mit ihren Kooperationspartnern in zweitägigen Seminaren fortgebildet.

In einem handlungsorientierten und fächerübergreifenden Unterricht wird je nach Sprach- und Fachniveau eine Firma gegründet, deren Präsentation auf der eigens gegründeten Internet-Tauschplattform stattfindet. Sowohl die Formalitäten zur Firmengründung als auch die rechtlichen Grundlagen sind Inhalte des betriebswirtschaftlichen Unterrichts, der durch den Kunstunterricht (Entwurf eines Firmenlogos), den IT-Unterricht (Gestaltung eines Produktkatalogs mit Bildbearbeitungssoftware) und den Unterricht im Fach Geschäftsprozesse (Erlernen theoretischer Grundlagen und Anwendung durch Abbildung einer virtuellen Geschäftswelt unter Einbindung einer integrierten Unternehmenssoftware) unterstützt wird.

Die Kontaktaufnahme via Internet entspricht der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler ebenso wie den heutigen Bedingungen der Arbeitswelt. Die erstellten Geschäftspapiere werden nach vorheriger Absprache von der jeweiligen Schule in der eigenen Sprache erstellt und dann an der Partnerschule im Sprachunterricht übertragen. Durch die ständigen Kontakte mit jeweiligen Muttersprachlern aus den Partnerschulen erweitert sich die berufsbezogene Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler und der Lehrerinnen und Lehrer authentisch.

In der abgeschlossenen Pilotphase wurde das Projekt mit einem Schultandem durchgeführt. Nun werden weitere Schulen nach entsprechenden Fortbildungen zum Aufbau von Kooperationen im Rahmen der Akademie der Beruflichen Bildung (ABB) mit Sitz am Esslinger Standort der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen einbezogen, sodass ein virtueller Online-Markt entsteht.